Chad Hedrick holt sich 10.000 Meter Weltrekord
Zahlreiche nationale Meisterschaften fanden an den letzten Tagen des Jahres statt. Hier ein kurzer Überblick:
Der US-Amerikaner Chad Hedrick sorgte für das Highlight der letzten Wettkämpfe des alten Jahres. Nach seinen starken Leistungen an den Vortagen im Rahmen der US-Meisterschaften sorgte er am letzten Tag des Jahres mit 12.55,11 für einen neuen Weltrekord über 10000 Meter.
Zuvor hatte er über 1500 Meter seinen eigenen Rekord nur um 0,02 Sekunden verfehlt. Ebenfalls nur knapp am Weltrekord scheiterte Joey Cheek über 1000 Meter. Bei den Damen pulveresierte Cathrine Raney ihre Landesrekorde über 3000 und 5000 Meter, wobei sie auf der langen Strecke die 7-Minuten-Marke deutlich unterbieten konnte.
Für weitere Topleistungen sorgten Casey Fitzrandolph (500 Meter) und Jennifer Rodriguez über 1000 Meter.
Foto: Lars Hagen – Alle Rechte beim Bildautor
Bei den niederländischen Meisterschaften scheiterten die Olympiasieger Romme, Uytdehaage und van Velde an der Turin-Qualifikation.
Erwartet stark dagegen die Auftritte der Langstreckler Carl Verheijen und Sven Kramer über 5000 und 10000 Meter. Star bei den Herren aber war nahezu sensationell Jan Bos mit Siegen über 500, 1000 und 1500 Meter.
Bos jeweils Zweiter über 1000 Meter bei den Olympischen Spielen 1998 und 2002, sowie bei der letzten Einzelstrecken-WM in Inzell hatte in dieser Saison im Weltcup noch keinen Podiumsplatz errungen und galt so nur als Außenseiter.
Bei den Damen konnte sich die 19jährige Ireen Wüst weiter steigern und die Strecken von 1000-3000 Meter mit glänzenden Zeiten dominieren. Damit ist die Niederländerin auch eine Favoritin für die Mehrkampf-Europameisterschaften.
Über 5000 Meter war Carien Kleibeuker nicht ganz unerwartet vorn, während Marianne Timmer sich über 500 Meter schadlos hielt.
Bei den kanadischen Meisterschaften sorgten Jeremy Wotherspoon und Mike Ireland für ein Novum, denn beide liefen zweimal exakt die gleichen Zeiten und teilten sich so den Meistertitel über 500 Meter.
Arne Dankers lief abermals ein außergewöhnliches 1500 Meter Rennen (1.44,40).
Über 1000 Meter siegte Jeremy Wotherspoonin 1.08,02 mit nur 0,01 Sekunden Vorsprung vor Denny Morrison.
Bei den Damen siegte Shannon Rempel über 500 Meter souverän, Christine Nesbitt behauptete sich über 1500 Meter, allerdings in Abwesenheit von Klassen und Groves.
Mit einer Überraschung endeten die 1000 Meter, wo Kristina Groves (1.14,99) vor Cindy Klassen siegte.
Die Meisterschaften werden im neuen Jahr fortgesetzt.
ßberraschungen gab es bei der Asien-Qualifikation in Harbin (China) für die Weltmeisterschaften im Mehrkampf. Die erfolgsverwöhnten Japaner mussten sich diesmal mit den Podiumsplätzen hinter den beiden deutlichen siegenden Dmitriy Babenko (Kasachstan) und Fei Wang (China) begnügen.
Die drei weiteren Herren und die beiden Damenstartplätze für die WM gingen dann aber an Japan. Schwach dagegen die Auftritte der Koreaner.
Die besten Sprinter Nippons ermittelten in Nagano ihre Meister. Bei den Herren siegte Keiichiro Nagashima am Ende hauchdünn vor Yusuke Imai und Hiroyasu Shimizu. Joji Kato verzichtete auf den zweiten 1000 Meter Lauf, wurde trotzdem für die WM nominiert.
Bei den Damen ging es sogar noch knapper zu: Am Ende siegte Sayuri Yoshii vor der punktgleichen Tomomi Okazaki. Deutlich zurück überraschte Aki Tonoike mit Bronze, vor Sayuri Yoshii. Dagegen konnte sich Shihomi Shinya nicht für die WM qualifizieren.
Kato (35,26) und Okazaki (38,36) sorgten am ersten Tag über 500 Meter für die besten Leistungen.
Nichts neues aus Polen: Pawel Jan Zygmunt mit drei Titeln und Katarzyna Wójcicka mit sogar vier Goldmedaillien beherrschten die Meisterschaften in Sanok. Wojcicka stellte dabei zwei neue Bahnrekorde auf.
Trotz seines wenig gelungenen Comebacks bei den russischen Meisterschaften wurde Dmitri Lobkov für die Sprint-WM nominiert. Dmitry Dorofeev wurde über 500 Meter seiner Favoritenrolle gerecht, über 1000 Meter unterlag er dagegen knapp Yevgenii Lalenkov.
Bei den Frauen wurde Svetlana Zhurova ihrer Favoritenrolle überaus deutlich gerecht und sorgte mit Bahnrekord (38,09) über 500 Meter für das beste Ergebnis der Meisterschaften.
Ein paar Tage zuvor wurden die Meister auf den Langstrecken ermittelt. Dabei sorgte der in Bremen lebende Yuri Kokhanetz mit 13.16,92 über 10000 Meter für das Highlight. Artyom Detyshev (5000 Meter) und Yevgeni Lalenkov (1500 Meter) sorgten für Favoritensiege.
Bei den Damen kam Svetlana Vysokova über 3000 und 5000 Meter zu einem Doppelsieg, ebenfalls zweifache Meisterin wurde Yekaterina Lobysheva über 1500 Meter und im Team. Bei den Frauen mussten sich einige arrivierte Athleten diesmal mit hinteren Plätzen begnügen.
Die Koreaner legten in Chuncheon kurzfristig Sprint-, Allround- und Einzelstreckenmeisterschaften zusammen. Sang-Yeop Yeo dominierte den Mehrkampf deutlich und kam über 5000 und 10000 Meter zu weiteren Meisterehren. Joon Moon sorgte über 1500 Meter für einen klaren Erfolg.
Kyu-Hyeok Lee siegte in einem spannenden Zweikampf im Sprint vor Kang-Seok Lee und war auch über 1000 Meter vorn. Kang-Seok Lee war dagegen über 500 Meter nicht zu bezwingen und sorgte mit 35,98 für das beste Meisterschaftsergebnis.
Bei den Frauen war Seon-Yeong No eine Klasse für sich und siegte im Mehrkampf sowie über 1500, 3000 und 5000 Meter.
Die anderen Meistertitel gingen an Sang-Hwa Lee die den Sprintvierkampf deutlich dominierte und auch über 500 und 1000 Meter zu Gold kam.
Ergebnisse Mehrkampf
Ergebnisse Sprintmehrkampf
Ergebnisse Einzelstrecken
Entgegen anderslautender Gerüchte ist die Bahn in Medeo auch in diesem Winter in Betrieb. Leider sind nur die Podiumsergebnisse der Herren von den kasachischen Meisterschaften zur Zeit bekannt. Dmitriy Babenko und Aleksey Zhigin holten jeweils dreimal Gold. Babenko unterbot über 1500 Meter (1.52,05) dabei den Uralt-Bahnrekord von Viktor Shasherin.
Hier ein Blick auf die aktuellen Statistiken zum Ende des Jahres 2005: