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Sensation durch Samuel Schwarz

Author: Dirk Gundel Sunday, December 12th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Samuel Schwarz DESGphoto / L. Hagen

Mit neuen Bahnrekorden auf den 500 Meter Strecken ging in Obihiro der Eisschnelllauf Weltcup zu Ende. Aber auch mit einem fast historischen Ergebnis. Erstmals seit über vier Jahren (Tobias Schneider über 10000 Meter in Moskau) gelang den Herren wieder der Sprung aufs Podium. Aber nicht nur das, mehr als neun Jahre nach Frank Dittrich haben die deutschen Herren wieder einen Weltcupsieger.

Samuel Schwarz hatte auf seinen 500 Meter Start zugunsten der 1000 Meter verzichtet, das sollte sich auszahlen. Nachdem in den letzten Rennen in der Schlussrunde der Einbruch kam, hielt Samuel das Tempo diesmal hoch und legte im fünften Paar in 1.09,98 min eine absolute Topzeit vor. An dieser Zeit scheiterte im sechsten Paar auch Nico Ihle, der in 1.10,53 am Ende auf dem achten Platz einkam. Im letzten Paar standen sich die Favoriten Shani Davis und Kyu-Hyeok Lee gegenüber und blieben sensationell ebenfalls hinter der Zeit von Samuel. In 1.10,15 blieb dem US-Amerikaner der zweite Platz, Lee (1.10,28 min) wurde hinter Jan Bos (1.10,17) sogar nur Vierter. Den letzten Weltcupsieg auf der 1000 Meter Strecke hatte der Berliner Michael Künzel im Dezember 1999 in Warschau errungen.

Frank Steiner rundete auf Platz 17 das hervorragende Abschneiden der 1000 Meter Läufer ab.

Im Weltcup führt Kyu-Hyeok Lee mit 402 Punkten vor Shani Davis (380) und Stefan Groothuis (330). Samuel Schwarz (253) ist Fünfter, Nico Ihle (217) Siebter. Frank Steiner hat 50 Punkte auf dem Konto und liegt auf Platz 24.

Die auf Grund ihrer Rückenprobleme gehandicapte Jenny Wolf kann auch anders. Nachdem sie auch am letzten Wettkampftag des Jahres 2010 in 10,38 sec einen für sie eher schwachen 100 Meter Start hinlegte, überzeugte die Berlinerin diesmal mit einer überragenden Rundenzeit. In 38,03 sec verbesserte die Weltcupführende den Bahnrekord noch einmal um 0,15 sec und distanzierte Olympiasiegerin Sang-Hwa Lee (38,21) aus Südkorea deutlich. Dahinter erneut die Chinesin Jing Yu als Dritte in 38,30 sec.

Überzeugend auch die Vorstellung von Judith Hesse, die in 38,99 abermals auf einen hervorragenden sechsten Platz einkam. Während Gabriele Hirschbichler auf Platz 20 in 39,74 sec im Rahmen ihrer Erwartungen blieb, verzichtete Monique Angermüller um sich auf die 1000 Meter zu konzentrieren.

Im Weltcup führt Jenny Wolf mit 720 Punkten vor Lee (650) und Nao Kodaira aus Japan (475). Judith Hesse liegt mit 279 Punkten auf dem siebten Platz. Monique Angermüller ist durch ihren Startverzicht aus den Top 20 dagegen herausgefallen.

Bei den Herren explodierte Joji Kato. Der Japaner blieb in 34,96 sec als erster Läufer in Obihiro unter 35 Sekunden und verwies seinen Landsmann Keichiro Nagashima und den Südkoreaner Kyu-Seok Lee (beide 35,19) deutlich auf die Plätze.  Wie eng es bei den Herren zugeht zeigt Platz Sieben für Vortagssieger Kang-Seok Lee. Bei Nico Ihle lief nicht mehr viel zusammen, schwacher Angang, schwache Runde, so blieb in 35,87 sec Platz 15. Sein Bruder Denny Ihle verfehlte in der B-Gruppe abermals knapp die 36 Sekunden-Marke und wurde in 36,10 sec Zweiter.

Im Weltcup hat Joji Kato mit 615 Punkten wieder die Führung übernommen, Kang Seok Lee (590) liegt noch in Lauerstellung. Dritter ist der Japaner Keichiro Nagashima (488). Nico Ihle ist mit 192 Punkten derzeit Elfter, Denny Ihle und Samuel Schwarz, der auf einen Start am Sonntag verzichtete, liegen auf den Rängen 29 und 30.

In Abwesenheit von Christine Nesbitt ist die US-Amerikanerin Heather Richardson über 1000 Meter eine Klasse für sich. In 1.17,27 min siegte die 21jährige im direkten Duell gegen Nao Kodaira (1.17,77) deutlich. Überraschend Dritte wurde die Japanerin Maki Tsuji die diesmal in der letzten Runde nicht einbrach. Auch wenn die Zeiten der deutschen Damen nicht annähernd so gut wie zuletzt waren, die Platzierungen stimmten. Platz vier für Monique Angermüller (1.18,67), Platz fünf für Judith Hesse (1.18,74) und Platz sechs für Gabriele Hirschbichler (1.18,80). Mannschaftlich das bisher beste 1000 Meter Saisonergebnis.

Im Weltcup führt Heather Richardson mit 490 Punkten vor Christine Nesbitt (400) und Nao Kodaira (339). Judith Hesse (213) ist Sechste, Gabriele Hirschbichler (199) liegt auf Platz acht und Monique Angermüller (180) ist Zehnte.

Mit einer deutlichen Steigerung gegenüber den Samstag Ergebnissen haben die deutschen Sprinter sich die Weihnachtspause mehr als verdient und können mit der Zwischenbilanz nach der ersten Weltcupperiode sehr zufrieden sein, denn die Erwartungen wurden insgesamt deutlich übertroffen. Das macht Lust auf mehr, nun gilt die Konzentration der Sprint-WM, die Ende Januar im niederländischen Heerenveen stattfinden wird.

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