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Nico Ihle Vierter, Jenny Wolf souverän

Author: Dirk Gundel Saturday, January 29th, 2011 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Nico Ihle DESGphoto / L. Hagen

Die deutschen Sprinter konnten auch am zweiten Wettkampftag des Eisschnelllauf Weltcups in Moskau auf ganzer Linie überzeugen. Die Berlinerin Jenny Wolf hat ihr kleines Formtief hinter sich gelassen und war auch am Samstag über die 500 Meter ungefährdet. In 38,01 sec errang die Olympiazweite bereits ihren 57.Weltcupsieg und liegt in dieser Statistik nur noch zwei Siege hinter Anni Friesinger. Jenny Wolf ging in 10,24 sec an und nahm ihrer Kontrahentin Margot Boer 0,53 Sekunden auf den ersten 100 Metern ab. Die Niederländerin konnte sich mit einer guten Runde in 38,49 sec noch den zweiten Rang sichern, vor Heather Richardson, Annette Gerritsen und Laurine van Riessen, die nur durch Tausendstel Sekunden getrennt, jeweils 38,53 sec liefen. Auch Judith Hesse hat nach einer nicht ganz so starken Sprint-WM ihre Form wiedergefunden. Die Erfurterin steigerte sich auf 38,67 sec und bestätigte als Sechste ihre absolute Weltklasse. Zuvor hatte bereits Jennifer Plate den lange erhofften Leistungssprung vollzogen und ihre Bestzeit auf 39,49 sec verbessern können. Damit kam die Berlinerin auf Rang 17, während Heike Hartmann nach 39,98 sec diesmal den 20.Platz belegte.

Der Gesamtweltcup ist Jenny Wolf damit nur noch theoretisch zu nehmen, bei noch 300 zu vergebenen Punkten liegt Jenny (920) bereits 270 vor Sang-Hwa Lee (650). Judith Hesse festigte mit 374 Punkten den sechsten Gesamtrang, Monique Angermüller, die diesmal auf einen Start verzichtete, liegt auf Rang 19.

Bei den Herren ist das Teilnehmerfeld leistungsmäßig wesentlich enger beisammen, die drei Erstplatzierten vom Freitag spielten am Samstag keine Rolle.  Der Chemnitzer Nico Ihle konnte sich nach seinem siebten Platz noch einmal steigern, verfehlte in 35,18 sec nur knapp den deutschen Rekord und das Podium. Wäre Nico am Freitag mit dieser Zeit noch Zweiter geworden, reichte es am Ende zu einem glänzenden vierten Platz. Erneut war die Rundenzeit (25,38) absolute Spitze. Nur der Sieger Jan Smeekens war in der Runde noch schneller und gepaart mit einem guten Angang unterbot der Niederländer in 34,93 sec die Traummarke von 35 Sekunden, verfehlte den Bahnrekord dabei nur um 0,02 Sekunden. Akio Ohta aus Japan (35,02) und Tucker Fredericks (USA) in 35,06 sec verhinderten die erste Podiumsplatzierung von Nico Ihle.

Zuvor war Denny Ihle in 35,84 sec (Platz 20) dicht an seine Bestzeit heran gelaufen, diese verpasste er nur auf Grund seines langsameren Angangs. Für Samuel Schwarz ist der Weg zur Bestform dagegen noch weit, der Berliner hat seinen Trainingsrückstand nach einer Erkrankung noch nicht gänzlich aufgeholt und kam in 36,17 sec auf Platz 22.

Im Gesamtweltcup führt weiter Joji Kato (615) vor Kang-Seok Lee (590) und Tucker Fredericks (540). Nico Ihle schob sich mit 292 Punkten auf Platz 10 vor. Denny Ihle und Samuel Schwarz belegen die Ränge 29 und 31.

Von solchen Spitzenplatzierungen können die Damen über die 1500 Meter nur träumen. Derzeit hat die DESG keine ausgesprochene Spezialistin auf dieser Strecke zur Verfügung. In einem spannenden Rennen rettete Christine Nesbitt abermals den Sieg ins Ziel und bleibt auf den Strecken 1000 und 1500 Meter weiter ungeschlagen. Die Kanadierin verfehlte in 1.56,80 min den Bahnrekord von Claudia Pechstein deutlich. Ireen Wüst musste sich diesmal nur hauchdünn geschlagen geben, lief dabei 1.56,93 min.

Schnellste der deutschen Damen war Gabriele Hirschbichler, der in der letzten Runde die Kraft ausging, so dass diesmal die Zwei-Minuten-Grenze noch nicht fiel. Die Inzellerin kam in 2.00,22 min am Ende auf Rang 15. Isabell Ost (2.01,17) und Jennifer Bay (2.01,47) blieben deutlich hinter ihren Saisonbestzeiten zurück und kamen auf die Plätze 17 und 19. Beide hatten dabei schon nach 300 Metern einen Rückstand von knapp 2 Sekunden auf die Besten, hier ist sicherlich noch Potential vorhanden.

In der B-Gruppe war Monique Angermüller konkurrenzlos.  Die Berlinerin, die auf die letzten Weltcups auf dieser Strecke verzichtet hatte, siegte in 2.00,28 min. Katrin Mattscherodt (Platz 8) lief zwar in 2.04,03 eine neue Saisonbestzeit, ist aber noch deutlich von der Form des Vorjahres entfernt.

In der Weltcupwertung führt Christine Nesbitt mit 400 Punkten deutlich vor den Niederländerinnen Marrit Leenstra (246) und Ireen Wüst (230). Isabell Ost liegt mit 55 Punkten auf Rang 17, Gabriele Hirschbichler, Monique Angermüller und Jennifer Bay auf den Rängen 25 bis 27.

Die 5000 Meter der Herren hätten aus deutscher Sicht ein gutes Ergebnis bringen können, doch alle drei in der A-Gruppe starteten Läufer kamen nicht an ihre Saisonbestzeit heran. Während der Niederländer Bob de Jong in der neuen Bahnrekordzeit von 6.19,43 min dem Europameister Ivan Skobrev eine Niederlage beibringen konnte (6.21,16), trat Jorrit Bergsma aus den Niederlanden nicht an, die Norweger enttäuschten und bis auf dem Polen Jan Szymanski (6.27,85 min) konnte niemand aus der zweiten Reihe eine überzeugende Zeit erzielen. Am Ende reichten dem Japaner Norimasa Zaike 6.33,55 min für den achten Platz, eine Zeit, die auch alle deutschen Herren draufhaben. Im Endklassement belegten Marco Weber (6.34,66) und Patrick Beckert (6.35,25) die Ränge 11 und 12, Moritz Geisreiter in 6.40,64 min Platz 16. Damit blieben alle drei DESG-Starter deutlich hinter der Zeit von Aleksej Baumgärtner aus der B-Gruppe zurück. Der Chemnitzer rechtfertigte seine Einsatzchance eindrucksvoll und verbesserte im Duell mit dem Belgier Bart Swings seine Bestzeit um vier Sekunden auf 6.31,32 min. Einziger Wermutstropfen war, dass im letzten Paar Joshua Lose und Slawomir Chmura mit starken Schlußrunden noch wenige Hunderstel Sekunden schneller waren. Trotzdem Platz Drei und schnellster Deutscher, der junge Chemnitzer empfiehlt sich nachdrücklich für einen WM-Einsatz in Inzell.

Stimmen:

Jenny Wolf: “Ich bin zufrieden, auch wenn nicht alles glatt lief. Der Start war gut, doch dann gab es wieder einen Stolperer. Jetzt werde ich mich nach einer kleinen Ruhepause gezielt auf die WM vorbereiten”

Helge Jasch: “Eine klasse Vorstellung von Jenny und Judith.”

Nico Ihle: “Ich bin Mega Happy. Jetzt werde ich beim Weltcup-Finale in Heerenveen noch einen drauflegen und mir die nötige Form für die WM eine Woche später in Inzell holen”

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