ngx [.info]

Just another WordPress site

Jenny Wolf kratzt an der 38 Sekunden Marke

Author: Dirk Gundel Sunday, October 31st, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Jenny Wolf DESGphoto / L. Hagen

In Jahren nach den olympischen Spielen lassen es die Sportler in der Regel ruhiger angehen. Sven Kramer zum Beispiel verzichtet auf die erste Saisonhälfte. Andere Sportler haben dagegen bereits zwei Wochen vor dem Weltcupauftakt eine herausragende Form. Aus deutscher Sicht ist da schon fast traditionell die Berlinerin Jenny Wolf zu nennen, die nach ihren 38,06 vom Samstag die Saisonbestenliste anführt. Die Olympiasiegerin Sang-Hwa Lee gewann an diesem Wochenende souverän die Titel bei den koreanischen Meisterschaften, ohne jedoch bereits zu überzeugen. Aus China liegen leider noch keine Ergebnisse vor, so dass die starke Konkurrenz aus dem Riesenreich noch nicht eingeschätzt werden kann. Herausragend auch die Leistung der US-Amerikanerin Heather Richardson bei den US-Trials in Milwaukee in der Vorwoche (38,41), allerdings hatte sie zuletzt immer Schwierigkeiten technisch sauber ins Ziel zu laufen.  Die Erfurterin Judith Hesse lief an diesem Wochenende in Erfurt gute 39,40.

Über 1000 Meter dominieren die Kanadierinnen nach ihren Rennen in Calgary. Die Niederländerin Laurine van Riessen lief an diesem Samstag 1.17,70 in Heerenveen, die Berlinerin Monique Angermüller blieb in ihrer Heimatstadt mit 1.18,08 nicht weit weg von dieser Zeit.

Gleich drei russische Läuferinnen blieben bei den Nationalen Meisterschaften in Kolomna unter der Zwei-Minuten-Marke über 1500 Meter, kamen aber nicht an die starke Leistung der Tschechin Martina Sablikova heran, die am Samstag in Berlin 1.58,25 lief.

Auch auf dieser Strecke dominieren die Kanadierinnen um Christine Nesbitt (1.55,77) die ihre Zeiten jedoch auf der schnellen Bahn in Calgary gelaufen waren.

Über 3000 Meter sorgte Martina Sablikova in der Vorwoche für einen Paukenschlag, sie lief in Berlin 4.02,08 und verfehlte damit ihren Bahnrekord nur knapp. Stephanie Beckert hatte am gleichen Tag eine starke Leistung in Erfurt gezeigt und sich in 4.07,02 bereits in guter Form präsentiert. In Milwaukee überzeugte Jillanne Rookard als Siegerin der US-Trials, während die Läuferinnen aus Japan, Russland und Korea bisher eher enttäuschten. Hinter Stephanie Beckert entbrennt  ein spannender Kampf um die Weltcuplätze.  Dabei ist Jennifer Bay derzeit schneller unterwegs als Isabell Ost und Katrin Mattscherodt und auch Bente Kraus und Justine Zeiske haben Chancen auf ein Weltcupticket.

Über 500 Meter der Herren zeigten sich die Japaner an diesem Wochenende bei den Weltcuptrials in glänzender Verfassung, ebenso die Koreaner bei ihren Meisterschaften in Seoul. Aus den Reihen der Niederländer ragt bisher Jan Smeekens (35,40) heraus. Überzeugend auch die Leistungen der Deutschen: Nico Ihle (35,76) in der Vorwoche und Samuel Schwarz (36,09) an diesem Samstag, führen die Bestenlisten mit ihren Zeiten aus Erfurt an.

Shani Davis (1.08,73) bei den US-Trials in Milwaukee ist auch in diesem Jahr bereits wieder in Topform. Die Kanadier um Denny Morrison waren in Calgary nur unwesentlich schneller. Weitere überzeugende “Flachbahnzeiten” liefen die beiden Niederländer Tuitert (Erfurt) und Groothuis (Heerenveen).  Schnellster der Deutschen ist bisher Samuel Schwarz, der an diesem Wochenende 1.11,06 in Erfurt lief.

Samuel Schwarz überraschte bereits in der Vorwoche mit 1.48,86 über 1500 Meter, aber auch Jörg Dallmann (1.49,33) konnte in Berlin überzeugen. An diesem Wochenende liefen Patrick Beckert (mit neuer Bestzeit) und Robert Lehmann in Erfurt nur unwesentlich langsamer. International ist Shani Davis das Maß aller Dinge, er lief 1.45,59 in Milwaukee. Stark präsentierte sich Ivan Skobrev bei der russischen Weltcupausscheidung in Kolomna.

Über 3000 Meter gab es bereits eine Reihe von exzellenten Zeiten, Marco Weber lief in Berlin an diesem Wochenende in 3.47,79 eine neue persönliche Bestzeit, Håvard Bøkko erreichte auf der neuen, offenbar schnellen, Bahn im norwegischen Stavanger 3.45,85. Doch ganz vorn liegt der Franzose Alexis Contin, der in Calgary den Landesrekord auf 3.40,11 verbessern konnte.

Die Rangliste über 5000 Meter führt überraschend Jonathan Kuck aus den USA an, der bei den Trials in Milwaukee 6.22,59 lief. Ivan Skobrev war am Samstag in Kolomna nur unwesentlich langsamer und auch Bob de Jong lief vor zwei Wochen in Erfurt eine Spitzenzeit. Die Deutschen testeten in der Vorwoche, dabei war Marco Weber in Berlin deutlich schneller als Patrick Beckert in Erfurt.

Während die Asiaten und Nordamerikaner ihre Qualifikationen ebenso wie die Russen und Norweger bereits hinter sich haben, wird es am kommenden Wochenende auch ernst für die Läufer aus den Niederlanden und natürlich auch für die Deutschen.

In dieser Saison hat die DESG nur über 500 und 1500 Meter der Frauen die volle Zahl von 5 Startplätzen, über 1000 und 3000/5000 Meter der Frauen, sowie den 1000 und 5000/10000 Meter der Herren gibt es vier Startplätze für Deutschland. Während über 500 Meter der Herren drei Deutsche starten dürfen, sind es über 1500 Meter nur noch zwei. Eine Ausnahme bildet der Heimweltcup in Berlin vom 19.-21.11.2010, dort darf die DESG  das volle Startkontingent stellen.

Comments are closed.