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Erster Tag des Weltcup Finales

Author: SSN Friday, March 12th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Stephanie Beckert DESGphoto / L. Hagen

Große Meisterschaften in Heerenveen bedeuten in der Regel tolle Stimmung im Thialf. Kein Wunder also, dass die Sportler gerne in die Niederlande reisen – und so sollte es auch an diesem Wochenende bei dem eigentlich recht überschaubaren Weltcup Finale sein.

Am ersten Tag standen der erste Lauf über 500m der Damen und Herren, die 3000m der Damen sowie die 1500m der Herren auf dem Programm.

Bei den Frauen stand Jenny Wolf bereits vor dem ersten Startschuss als Gesamtsiegerin fest, da ihre beiden stärksten Gegnerinnen Beixing Wang und Sang-Hwa Lee die Saison vorzeitig beendet haben und nicht am Start waren. So konnte die Berlinerin heute auf der Einzeldistanz ihren 49. Weltcupsieg, wenn auch relativ knapp, verbuchen. Im direkten Duell mit der Holländerin Margot Boer lag sie im Ziel nur 4 Hunderdstel vorn. Man sah ihr an, dass die Saison sehr lang war und der Höhepunkt (Vancouver) überschritten ist. Der dritte Platz ging an die Niederländerin Annette Gerritsen. Die zweite deutsche Sprinterin Heike Hartmann belegte abgeschlagen den letzten Platz.

Ein Lichtblick waren die Platzierungen der deutschen Sprinter – der Chemnitzer Nico Ihle belegte den 10. Platz (35,73 Sekunden) und der Berliner Samuel Schwarz den 12. Platz (35,84 Sekunden). Der Sieg ging mit 34,99 Sekunden (0,74 Sekunden schneller als der beste Deutsche) an Jan Smeekens (NED), vor Tucker Fredricks (USA) und Ronald Mulder (NED). Im Gesamtweltcup haben mit Tucker Fredricks, Mika Poutala und Jan Smeekens noch die Möglichkeit den ersten Platz zu belegen.

Über die 3000m der Frauen nahm ein unglücklicher Bahnwechsel auf der vorletzten Runde Stephanie Beckert die Chance die Sensation perfekt zu machen und den Gesamtweltcup zu erringen. So blieb der Erfurterin heute „nur“ ein dritter Platz hinter Martina Sablikova und der gut laufenden Daniela Anschütz-Thoms.

Beim Wechsel musste Stephanie Beckert von der Innen- auf die Außenbahn wechseln und der Tschechin die “Vorfahrt” lassen, dabei musste sie kurz „ihren Schritt rausnehmen“. Auch wenn sie wiederum eine grandiose letzte Runde lief, reichte es heute jedoch am Ende nicht ganz. Die 22jährige Tschechin gewann vor Stephanie Beckert und Daniela Anschütz-Thoms den Gesamtweltcup über 3000/5000m.

Über die 1500m der Herren ging der Sieg erwartungsgemäß an den US-Amerikaner Shani Davis, der sich damit auch den Gesamtweltcup sichern konnte. Die Plätze 2 und 3 belegten Denny Morrison (CAN) und überraschend Kjeld Nuis (NED), der seine erste Weltcupsaison bestreitet. Mit Robert Lehmann war nur ein deutscher Läufer am Start. Nach einem Einbruch in der letzten Runde belegte der Erfurter mit über einer Sekunde Rückstand auf den vor ihm platzierten Italiener Matteo Anesi den letzten Platz.
Morgen stehen die 500m der Frauen und Männer (2. Lauf), die 1500m der Frauen und die 5000m der Männer auf dem Programm. Für das deutsche Team gehen Jenny Wolf, Heike Hartmann, Monique Angermüller, Nico Ihle, Samuel Schwarz (alle 500m), Anni Friesinger-Postma und Daniela Anschütz-Thoms (beide 1500m) sowie Patrick Beckert und Marco Weber (beide 5000m) an den Start.

Im Thialf ist alles etwas anders

DESGphoto DESGphoto / L. Hagen

Weltcupfinale, das bedeutet in der Regel ein überschaubarer Wettkampf, da es keine B-Gruppe, keine Extrakontigente für die austragende Nation und keine Wildcards gibt. In Heerenveen ist jedoch alles etwas anders.

Da das Fernsehen die 1500m der Männer gegen 18.30 Uhr live übertragen wollte, wurde – anstatt den ersten Start nach hinten zu schieben – der gesamte Wettkampf in die Länge gezogen.

Eispflegepause reihte sich an Eispflegepause und nachdem die Klötzchen (Bahnmarkierungen) abgeräumt waren, passierte 10 bis 15 Minuten garnichts, bevor die Eismaschinen in aller Ruhe ihrer Arbeit nachkamen. Die Eispflegepause nach 5 (von 9) Paaren während der 3000m war aufgrund der Qualität des Eises noch nachvollziehbar, aber das vorher zwischen den 500m der Frauen (8 Paare) und 500m der Männer (9 Paare) auch eine ca. 30 minütige Pause erfolgen musste, trug zur Stimmung in der Halle nicht gerade bei. Die anwesenden Fans taten ihr Bestes um die Sportler anzufeuern und das typische Thialf-Flair aufkommen zu lassen, aber auch sie konnten die vielen freien Plätze nicht kaschieren.

Abschied von Renate Gronewold

DESGphoto Renate Groenewold DESGphoto / L. Hagen

Neben den “normalen” Wettkämpfen sahen die Zuschauer heute im Thialf auch das Ende einer großen und langen Karriere. Renate Gronewold, Silbermedaillengewinnerin von Salt-Lake und Turin, Allroundweltmeisterin 2004, Einzelstreckenweltmeisterin 2009 und nationale Rekordhalterin über 3000m, bestritt ihren letzten Wettkampf über die 3000m. Sichtlich gerührt und mit Tränen in den Augen ließ sie sich das letzte Mal von den anwesenden holländischen Fans feiern.

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