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Junioren-WM 2010: Unglaubliches Niveau und chancenlose Deutsche

Author: Dirk Gundel Friday, March 12th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Lotte van Beek DESGphoto / L. Hagen

Für einige Athleten sind die Junioren-Weltmeisterschaften in Moskau der Saisonhöhepunkt, auf dem sie sich gezielt vorbereitet haben. Dazu zählt auch das DESG-Team, dass sich überraschenderweise den Luxus leistete auf seine beste Juniorin zu verzichten. Doch es gibt auch viele Starter, die sich über die Weltcupmühle für die Olympischen Spiele qualifiziert haben und dennoch in Moskau starke Leistungen zeigen. Anhand der Vorleistungen konnte einiges erwartet werden, diese schon hohen Erwartungen konnten die jungen Athleten in Krylatskoje noch übertreffen. Trotz einiger neuer persönlicher Bestzeiten zählten die deutschen Starter wie befürchtet nicht zu den Protagonisten des ersten Tages.

Die Sprints bildeten trotz hervorragender Leistungen nur die Ouvertüre zu den Leistungen auf den Mittelstrecken. Auffallend, dass sich die vorher hochgehandelten Favoriten auch in Moskau in hervorragender Form präsentierten.

Im ersten 500 Meter Lauf der Juniorinnen siegte die Kasachin Jekaterin Ajdova in 39,13 sec und war damit fast 2,5 sec schneller als die beste Deutsche. Auch auf dem zweiten Platz kam eine Olympiateilnehmerin, die Tschechin Karolína Erbanová lief 39,44 sec. Dahinter geht es zwischen den Niederländerinnen und der Japanerin Kamiya sehr eng zu. Roxanne Dufter belegte in 41,49 sec den 39.Platz. Bestzeiten liefen hier Jennifer Bay und Vivien Fischer.

Mit sensationellen 1.57,95 sicherte sich die Niederländerin Lotte van Beek den Sieg über 1500 Meter. Auch Hege Bøkko (Norwegen) und Karolína Erbanová blieben unter der Zwei-Minuten-Marke. Alle drei Läuferinnen sind auch noch im nächsten Jahr bei den Junioren startberechtigt. Aus dem deutschen Team konnte nur Jennifer Bay überzeugen. Die Dresdnerin blieb in 2.03,30 mehr als 2,5 Sekunden unter ihrer bisherigen Bestzeit und sorgte mit Rang 12 für die beste DESG-Platzierung des ersten Tages. Auf der doppelt so langen Strecke will die 18jährige dann aber noch wesentlich mehr erreichen. Im Vierkampf liegen van Beek, Erbanová und Bøkko vorn, Jennifer Bay und Vivien Fischer belegen nach jeweils zwei Bestzeiten die Plätze 15 und 31.

Über 500 Meter der Herren blieb ein Trio im ersten Rennen unter der 36-Sekunden-Marke. Artur Nogal liegt mit 35,89 knapp vor dem Kasachen Aleksej Bondartsjuk und dem Kanadier Richard MacLennan in Führung. Bemerkenswert auch die 36,06 sec des erst 17jährigen Kanadiers Laurent Dubreuil. Simon Moor konnte die 37-Sekunden-Marke nicht "knacken" und liegt so in 37,14 sec auf Rang 25, deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auch Hubert Hirschbichler kam nicht an seine Bestzeit heran, nur Langstreckler Felix Rijhnen konnte eine Bestzeit laufen, allerdings reichten die 38,83 nur zum 53.Platz.

Höhepunkt des ersten Tages waren dann aber die 3000 Meter der Junioren. Auf dieser Strecke werden keine Medaillen vergeben, so dass nur die Allrounder an den Start gingen. Und diese sorgten für erstklassige Ergebnisse. Die beiden deutschen Starter enttäuschten nicht, Bestzeiten für Hubert Hirschbichler (3.56,24) und Felix Rijhnen (3.58,86) was die Plätze 17 und 20 bedeutete. Doch vorn ging im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab, sechs Läufer blieben unter 3.50 min, Sieger Koen Verweij aus den Niederlanden verbesserte den Bahnrekord auf 3.43,54 min und blieb nur drei Sekunden über dem "Flachbahnweltrekord" der Herren. Der Norwegische B-Junior Sverre Lunde Pedersen in 3.47,05 und der Olympia-Zweite im Team, Brian Hansen (USA) kamen auf die Ränge zwei und drei.

Im Vierkampf führt Verweij vor Hansen und Pedersen. Die beiden deutschen Starter belegen Platz 17 (Hubert Hirschbichler) und Platz 26 (Felix Rijhnen).

Am Samstag finden die Entscheidungen über 1000, 3000 Meter und im Vierkampf bei den Juniorinnen, sowie über 500, 1500, 5000 Meter und im Vierkampf der Junioren statt.

Die vier letzten Entscheidungen, 500 Meter und Team bei den Juniorinnen, sowie 1000 Meter und Team bei den Junioren, werden am Sonntag ausgetragen.

Für die deutschen Starter liegen die Medaillenhoffnungen allein im Teamrennen. Über 3000 Meter der Damen hat Jennifer Bay einen siebten Platz aus dem Vorjahr zu verteidigen, was nach den Leistungen über 1500 Meter durchaus machbar erscheint.

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