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Niederlande vor Japan und Japan

Author: André Unterdörfel Wednesday, February 14th, 2018 No Commented Under: Olympia
DESGphoto Jorien Ter Mors DESGphoto / L. Hagen

Auch am heutigen Tag ging die olympische Goldmedaille wieder in die Niederlande. Jorien Ter Mors siegte in einem souveränen Rennen und mit neuem Olympischen Rekord vor Favoritin Kodaira und der Alleskonnerin Takagi. Für Ter Mors war es die zweite Olympische Goldmedaille ihrer Karriere.

Einige der zuvor gesetzten Favoritinnen konnten auch schon, wie in den Tagen davor, nicht ihre Leistungen aus der Saison abrufen. Sowohl für Ireen Wüst (NED) auf Platz 9, als auch für ihre Landsfrau Marrit Leenstra und Heather Bergsma mit Platz 6 und 9 verliefen die Rennen weniger erfolgreich als gehofft.

Überraschend stark hingegen war das Comeback von Britany Bowe, die auf Platz 4 landete.Die US-Amerikanerin laborierte in den vergangenen Monaten immer noch an den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung, die sie sich bei einem Zusammenstoß im Training zugezogen hatte.

Als beste deutsche platzierte sich die Inzellerin Gabriele Hirschbichler auf Platz 15. Judith Dannhauer aus Erfurt beendete den Wettkampf auf Position 26. Olympianeuling Michelle Uhrig startete als erste in den Wettkampf und beendete ihn abgeschlagen auf dem letzten und 31. Platz.

DESG schrieb dazu:

Eisschnelllauf in Motion. Das erlebten die Olympia-Fans beim Damen-Rennen über 1000 Meter in Reinkultur. Immer schneller, zunehmend spezifischer, Zeit um den Atem anzuhalten, blieb selten, als Rotschopf Jorien Ter Moors (Niederlande) und die Japanerinnen Nao Kodaira und Miho Takagi die Medaillen unter sich ausmachten. Das DESG-Trio spielte bei diesem Abflug in den Eis-Orbit wie zu erwarten eine Nebenrolle, obgleich sich Gabi Hirschbichler (15.) zufrieden zeigte, Judith Hesse (26) ihre Anlaufstrecke unter die Kufen nahm und Michelle Uhrig (31.) einfach nur glücklich sein konnte, unerwartet zwischen den fünf Ringen hindurch zu zirkeln. Mehr war für Bundestrainer Van Veen nicht drin: für ihn beginnen nun die heißen Tage.

Als wenn Gangneung nicht schon „outdoor“ alles geboten hätte. Über den Olympia Park fegten Böen, die zur Schließung führten. Wir versuchten dort dem Sturm zu trotzen. Vergiss es. Dann musste der in allen Fugen knarrende Pressebereich vor der Eisschnelllauf-Halle seine Pforten schießen, alle Zelte wurden – unmittelbar vor dem Wegfliegen – demontiert. Ausnahmestimmung in Koreas Nordosten. Nur im Oval blieb alles „save“. Auch dank der Arbeit des deutschen Starters Stefan Herrmann, der bei seiner Olympia-Premiere die 31 Damen auf die Strecke schickte. „Was hier abgeht…“ entfuhrt es Jan van Veen, der „exzeptionelle“ Leistungen beim Zeit-Stakkato verfolgte: drei Damen unter 1:14 Minuten, einer (überragenden) Allrounderin wie Ireen Wüst blieb nur das Staunen als Neunte.

DESGphoto Gabriele Hirschbichler DESGphoto / L. Hagen

Das muss man so akzeptieren und die eigenen Möglichkeiten ausloten. Der Lauf von Gabriele Hirschbichler stimmte die DESG-Trainer etwas zuversichtlicher in Richtung Team Pursuit. Mit flotteren ersten 200 Metern und ohne den Wackler in der Schlussrunde wäre mehr drin gewesen als die ordentlichen 1:16,03. „Mich ärgern noch immer die 1500 Meter“, haderte die Inzellerin, um dann nach vorne zu blicken. Dh. „ausradeln, einen Tag frei – und im Team kann viel passieren. Wenn uns da ein schöner Lauf gelingt…“

DESGphoto Judith Dannhauer DESGphoto / L. Hagen

Judith Hesse genießt ihre olympische Abschieds-Vorstellung. Ein langes Interview am Mikrofon von Kristin Otto, mit Nao Kodaira („ich mag sie“) zittern und am Ende mit der Erkenntnis, dass es „Trainieren für die 500 Meter war. Für Sonntag kann ich so ein gutes Gefühl mitnehmen, weil die Spritzigkeit da ist.“ Sie versucht bis dahin, den Tagesablauf dem von Zuhause, mit Söhnchen Arthur, anzupassen. Das macht sie sicher, lässt keine Nervosität aufkommen. Was ihr auch keiner nehmen kann: nach der Baby-Pause, mit 35 Jahren, olympische Runden drehen zu dürfen. „Das macht mich stolz“, selbst wenn es in keiner Medaillenrechnung auftaucht. Menschliches Olympia.

Michelle Uhrig darf nach ihrer Erkrankung (drei Tage im Bett) nun wieder aus der „Quarantäne“, sprich dem Einzelzimmer, in die WG umziehen. „Mein Lauf war enttäuschend“, konstatiert sie, „aber vor ein paar Wochen hatte ich mit einem solchen Start niemals rechnen können.“

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