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Rekordläufe von Wolf, Lehmann und Beckert

Author: Dirk Gundel Sunday, December 13th, 2009 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Patrick Beckert DESGphoto / L. Hagen

Mit einem wahren Rekordfestival an den ersten beiden Tagen des Weltcups in Salt Lake City ist die US-Amerikanische Eisbahn zur schnellsten Bahn der Welt aufgestiegen. Ihren Anteil an den Rekorden hatten erfreulicherweise auch die DESG-Starter. Über 500 Meter überzeugte neben der am ersten Tag Weltrekord laufenden Jenny Wolf (wir berichteten) auch die Erfurterin Judith Hesse, die als Zwölfte am zweiten Wettkampftag in neuer Bestzeit die Olympiaqualifikation im letzten Moment noch schaffte. Nach sechs Siegen in Folge musste sich Jenny Wolf am Samstag über 500 Meter knapp geschlagen geben, lief in 37,17 aber erneut eine Weltklassezeit. Beixing Wang konnte ihren knappen Vorsprung aus der letzten Kurve auf der Zielgrade souverän ausbauen. Die Chinesin hatte bereits vor dem Start ihren Verzicht auf die Sprint-Weltmeisterschaften bekannt gegeben und konzentriert sich nun voll auf die Olympischen Spiele. Bereits am Vortag hatte die immer noch nicht ganz gesunde Anni Friesinger-Postma ebenfalls ihren Startverzicht für Obihiro bekannt gegeben.

Unglaublich stabil läuft im Moment Nico Ihle. Der Chemnitzer verfehlte bei den vier Weltcuprennen in Calgary und Salt Lake City jeweils nur knapp seinen Deutschen Rekord und belegte am zweiten Wettkampftag den dritten Platz in der B-Gruppe. Er hat damit die ISU-Norm für einen Olympiastart erfüllt. Ganz zufrieden war er mit diesen Leistungen aber nicht, wollte er doch erstmals die 35-Sekunden-Marke “knacken”.

Die volle Konzentration der dezimierten DESG-Herrenmannschaft gilt dem Teamlauf am dritten Tag. Nach den Ausfällen von Marco Weber (aus persönlichen Gründen abgereist), Stefan Heythausen (erkrankt) und Tobias Schneider (erkrankt) werden Robert Lehmann, Patrick Beckert und Jörg Dallmann das Teamrennen bestreiten. Nach dem guten Lauf in Calgary und zwei neuen Deutschen Rekorden auf den Einzelstrecken in Salt Lake City sind die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Olympiaqualifikation gestiegen. Robert Lehmann verbesserte als Sieger der B-Gruppe den 1500-Meter-Rekord von Samuel Schwarz um 0,01 Sekunden auf 1.45,03 und fühlt sich trotz der schlechten Rahmenbedingungen in Salt Lake City in hervorragender Form. Auch Samuel Schwarz und Jörg Dallmann überzeugten über 1500 Meter und erfüllten alle die ISU-Qualifikationsnormen für Olympia. Der 1500 Meter Sieger Shani Davis stellte in 1.41,04 einen sensationellen neuen Weltrekord auf. Etwas unter ging angesichts dieser Zeit der neue Junioren-Weltrekord des US-Amerikaners Brian Hansen, der in 1.44,45 seinen Rekord aus der Vorwoche knapp unterbieten konnte.

Jede Woche überrascht der junge Erfurter Patrick Beckert aufs Neue. In Salt Lake City lief der 19jährige ein beherztes 5000 Meter Rennen und blieb in 6.19,82 als erster Deutscher unter 6.20,00 und ist damit endgültig in der erweiterten Weltspitze angekommen. Dabei lief Patrick einen sensationell gleichmäßiges Rennen und hatten einen Abfall vom Start bis zum Ende von weniger als einer Sekunde. Jens Boden, der den alten Rekord in 6.20,15 hielt, gratulierte unmittelbar via Facebook. Robert Lehmann hatte zugunsten des Teamrennens auf seinen Start in der A-Gruppe verzichtet.
Nach seinen schwachen Leistungen der Vorwoche überraschte Enrico Fabris mit einem neuen Bahnrekord. In 6.06,06 siegte der Olympiasieger von 2006 deutlich vor Bob de Jong und Ivan Skobrev. Sven Kramer hatte auf einen Start verzichtet und wollte eigentlich über 500 Meter laufen. Die Entscheidung fällte er aber zu spät, so dass er nicht auf der Meldeliste stand und so nicht starten durfte. Der Lette Haralds Silovs sicherte sich nach der Olympiaqualifikation im Shorttrack auch einen Startplatz für die Eisschnelllaufwettbewerbe. Mit seinen 6.17,13 über 5000 Meter ist er auch im Eisschnelllaufen in der Weltspitze angekommen.

Überzeugend erneut auch der Auftritt von Monique Angermüller, die eine Woche nach ihrem ersten Podiumsplatz im Weltcup auf der 1000 Meter Strecke nun auch über 1500 Meter in der absoluten Weltspitze angekommen ist und mit einer neuen Bestzeit von 1.54,51 als Fünfte nur knapp am Podium vorbeilief. Überragend einmal mehr die Kanadierinnen die durch Christine Nesbitt und Kristina Groves einen Doppelsieg feiern konnten. In der B-Gruppe überzeugte Isabell Ost, die sich mit 1.57,31 den sechsten Platz sicherte und der Weltspitze immer näher kommt. Für ein Kuriosum über 1500 Meter sorgte Stephanie Beckert, deren drei Rundenzeiten (zwischen 30,1 und 30,3) im Stile einer Langstrecklerin fast identisch waren. Damit blieb auch Stephanie das erste Mal unter der Zwei-Minuten-Marke.

Von einem Virus wurden Teile der niederländischen Mannschaft außer Gefecht gesetzt, so dass kurzfristig noch einige Athleten aus der Heimat eingeflogen wurden, aber die Chance (bis auf Bob de Vries) nicht nutzen konnten. Athleten, nicht nur aus dem deutschen Team, äußersten ihre Unzufriedenheit mit den Unterkünften. Samuel Schwarz und Robert Lehmann wachten bei 13 Grad Celsius in ihrem Hotelzimmer auf, bleibt zu hoffen dass angesichts dieser Bedingungen nicht noch mehr Athleten erkranken. Weitere aktuelle Informationen sind auf der Webseite des Deutschen Herrenteams https://www.men.icespeedskating.de/ zu finden.

Deutsche Einzelstreckenmeisterschaften der Junioren

Die beiden 17jährigen Jonas Pflug (Berlin) und Felix Rockstroh (Erfurt) in einem spannenden Zweikampf über 5000 Meter, sowie die noch 15jährige Doreen Lamb aus Mylau mit einem souveränen Sieg über die 2×500 Meter konnten die ältere Konkurrenz bei den Junioren-Titelkämpfen überraschen. Bei nicht gerade optimalen Wettbedingungen dominierte Doreen Lamb die Sprintstrecke deutlich und ließ die beiden als Favoriten gehandelten Roxanne Dufter und Cynthia Michel klar hinter sich. Über 3000 Meter siegte die Dresdnerin Jennifer Bay mit angesichts der Bedingungen sehr guten 4.34,34 Sekunden.
Bei den Junioren überzeugte Simon Moor über 2×500 Meter, während Hubert Hirschbichler nicht sein gewohntes Leistungsniveau abrufen konnte. Der Inzeller kam über 1500 Meter trotzdem zum Erfolg, war mit seiner Zeit jedoch nicht zufrieden.
Bei den Parallel stattfindenden Sprintmeisterschaften der C-Junioren liegen Tina Marehn (Berlin) und Alexander Eggeler nach den ersten beiden Strecken in Führung.

Was macht eigentlich Rainer Mund

Der frühere Dresdner Erfolgstrainer gab unlängst der Sächsischen Zeitung ein Interview, in dem er auch auf aktuelle Entwicklungen eingeht. Dieses Interview ist auch auf der Seite der Dresdner Kufenflitzer zu finden.

Shorttrack Junioren kämpfen um WM-Tickets

In Dresden finden an diesem Wochenende die Nationalen Ausscheidungen im Shorttrack für die Weltmeisterschaften der Junioren in Taipeh statt. Erstmals wird dabei das aus den nordamerikanischen Ländern bekannte Trial-System eingesetzt. Weitere Informationen zu diesem Wettkampf und zu allen anderen News aus dem Bereich Shorttrack, sind auf der Webseite von Matthias Opatz zu finden.

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