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Junioren in Rekordlaune

Author: Redaktion Sunday, November 30th, 2003 No Commented Under: Eisschnelllauf

Beim Shorttrack Weltcup in Jeonju konnten die deutschen Damen noch nicht auf die Erfolgsspur zurückkehren. Nach zumindest ordentlichen Leistungen an den ersten beiden Tagen, blieben alle drei Starterinnen über 1000 Meter in den Vorläufen hängen.

“Zuviel Respekt” hielt Jürgen Dennhardt, Shorttrack-Cheftrainer in der DESG, den deutschen Damen vor. “Vom läuferischen Vermögen konnte ich gegenüber den Japanern und Kanadiern kaum Nachteile ausmachen, aber etliche Rennen wurden praktisch im Kopf verloren. Ich hoffe, dass der Knoten kommende Woche im Peking platzt.” Auf der vierten Weltcup-Station messen sich mit Sebastian Praus (Mainz), Andre Hartwig und Arian Nachbar (beide Rostock) auch wieder deutsche Männer mit der Weltspitze, die dann auch wieder komplett ist. In Südkorea hatten die USA gefehlt, die ihre Teilnahme nach Morddrohungen südkoreanischer Fans gegen 1500-m-Olympiasieger Apolo Ohno kurzfristig zurückgezogen hatten.

Die Shorttracker Südkoreas und Chinas dominierten in Südkorea, Im Mehrkampf setzen sich Song Suk-Woo sowie Weltmeisterin Choi Eun-Kyung (beide Südkorea) durch, Yvonne Kunze (Dresden) landete im Endklassement auf Platz 13. Die Staffelrennen entschieden Chinas Männer sowie Südkorea Damen für sich, das deutsche Quartett landete auf Platz sieben. Für den einzigen nicht-asiatischen Erfolg auf einer Einzelstrecke sorgte Amelie Goulet-Nadon (Kanada) über 500 m. Im Gesamt-Weltcup führen bei Halbzeit mit Ahn Hyun-Soo und Choi Eun-Kyung (beide Südkorea) die aktuellen Weltmeister. Yvonne Kunze und die Rostockerin Aika Klein, die allerdings nur zwei der drei Weltcups bestritten haben, sind auf den Plätzen 19 und 23 die besten Deutschen.

ßußerst spannend verlief der Länderkampf der AK 14/15 und 16/17 zwischen Deutschland und der Niederlande in Grefrath. Am Ende triumphierten die Gäste mit 475 zu 435 Punkten.

Bei den Mädchen der AK 14/15 waren die deutschen Läuferinnen klar überlegen und kamen durch Isabell Ost und Bente Kraus zu einem Doppelerfolg. Auf allen vier Strecken gingen die Siege an die deutschen Mädchen, wobei Isabell Ost mit 43,75 über 500 Meter für die beste Leistung sorgte.

Bei den Mädchen der AK 16/17 ging es äußerst knapp zu. Jennifer Plate siegte über 500 und 1000 Meter, musste sich am Ende aber im Vierkampf um 0,135 Punkte geschlagen geben. Der Sieg ging an die Niederländerin Maren van Spronsen, die auch über 1500 Meter erfolgreich war. Stephanie Beckert sorgte für einen weiteren Streckensieg über 3000 Meter. Auch in der AK 16/17 wurde die beste Leistung auf der 500 Strecke erzielt, Jennifer Plate siegte in 42,46 deutlich.

Damit gingen insgesamt sieben der acht Einzelsiege bei den Mädchen an Deutschland.

Die niederländischen Jungen der AK 14/15 feierten einen Vierfachtriumph im Mehrkampf. Dabei gingen auch drei Streckensiege an die Gäste. Lediglich über 1500 Meter konnte der Berliner Marcel Bittner mit einer Zeit von 2.08,82 die Dominanz durchbrechen. Er war dann am Ende auch der Beste der vier deutschen Starter.

In der AK 16/17 sorgte Michael Bergmann für eine Überraschung und gewann im Mehrkampf vor den favorisierten Niederländern. Michael Bergmann siegte dabei über 1500 und 1000 Meter und kam auch über 500 Meter auf Rang drei. Für die beste Einzelleistung sorgte jedoch der Niederländer Sjoerd Geraets. Der dem EC Grefrath angehörige Nachwuchsathlet lief hervorragende 38,62 Sekunden und verbesserte den Altersklassenbahnrekord deutlich.

Der Erfurter Eric Rauschenbach konnte ebenfalls überzeugen und belegte am Ende Rang vier.

Insgesamt gewannen die deutschen Athleten damit 10 der 16 Einzelstrecken, die größere Ausgeglichenheit entschied den Länderkampf jedoch zugunsten der Niederländer.

Mit Nico Dorsch fehlte in Grefrath einer der stärksten deutschen Nachwuchsläufer. Der Berliner stürzte bei der Qualifikation in der Vorwoche und trat dann zu den nachfolgenden Wettkämpfen nicht mehr an. Das mit ihm aber weiter zu rechnen ist, zeigte Nico beim Samstagwettkampf in Berlin. Mit 39,10 über 500 Meter erzielte er eine neue persönliche Bestzeit. Noch besser seine Leistung über 1500 Meter. In 1.57,22 verfehlte er nur knapp den Deutschen Altersklassenrekord und sorgte zugleich für die relativ beste Leistung beim Berliner Wettkampf.

In Erfurt war es Anton Hahn in der AK 18/19 vorbehalten für die relativ beste Leistung zu sorgen. Nach fast einem Viertel Jahrhundert konnte er den bis dahin ältesten Deutschen Rekord brechen. Und dabei leistete er Maßarbeit, denn mit 37,39 war exakt 0,01 Sekunden schneller als der Berliner Steffen Doering am 21.März 1979 in Medeo. Das diese Zeit kein Zufall war bewies Anton Hahn im zweiten 500 Meter Rennen, wo er in 37,53 abermals eine Topzeit lief.

Doch die vergleichsweise beste Leistung des Wochenendes wurde beim Fossil Cup in Inzell erzielt. Der 12 jährige Hubert Hirschbichler verbesserte gleich zwei Altersklassenrekorde in der AK 12/13. Über 1500 Meter pulverisierte er den alten Altersklassenrekord um mehr als drei Sekunden. Nach dieser überragenden Leistung konnte er am zweiten Tag auch noch den 1000 Meter Altersklassenrekord auf 1.26,30 verbessern. Und seine 500 Meter Zeit von 42,69 ist auch nicht mehr allzu weit von einem Uraltrekord entfernt. Seit dem 13.Januar 1982 steht die Rekordmarke bei 42,0 Sekunden, gelaufen von Roman Jelinek in Dresden.

Eine Woche vor dem ersten Sprintweltcup in Calgary testeten die deutschen Damen ihre Form. Für die beste Leistung sorgte dabei Jenny Wolf, die in Berlin in 39,05 deutlich vor Pamela Zoellner (39,55) siegte. In Erfurt war Sabine Völker mit 39,37 und 39,59 zweimal schneller als Judith Hesse (40,06 und 40,14).

Wie hoch die Trauben in diesem Jahr international hängen deutete in den letzten Wochen vor allem Shihomi Shinya an. Die Japanerin gewann alle internen Testrennen gegen die starke nationale Konkurrenz deutlich und lief am vergangenen Wochenende in Asama mit 38,25 einen neuen inoffiziellen “Freiluftweltrekord”. Damit blieb sie um 0,16 Sekunden unter der Rekordmarke von Monique Garbrecht-Enfeldt aus dem Jahr 1999 in Innsbruck. Anzhelika Kotyuga lief auf dem schnellen Eis von Calgary mit 38,34 ebenfalls schon sehr schnell. Auch bei den Herren konnten Jeremy Wotherspoon mit 34,52 und der Russe Dmitry Lobkow mit 34,90 in Calgary überzeugen.

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