Christine Nesbitt zum Dritten
Die Kanadierin Christine Nesbitt rettete mit letzter Kraft auch in Hamar den Sieg über die 1500 Meter. Nach den souveränen Vorstellungen in Heerenveen und Berlin, musste die 1000 Meter Olympiasiegerin diesmal gewaltig zittern. “Ab 700 Meter war es nur noch ein Krampf, ich habe mich mit letzter Kraft ins Ziel gerettet und bin froh das es gereicht hat. Es war das erste Mal, dass ich drei 1500 Meter Weltcups in Folge gewonnen habe. Nun brauche ich aber eine kleine Pause”, so die 25jährige im Interview.
Diese Pause benötigen auch die deutschen Allrounder dringend. Jennifer Bay war nach dem gestrigen 5000 Meter Lauf völlig platt und kam in 2.03,95 min lediglich auf Platz 19. Dies war der erste kleine Rückschlag für die 19jährige, nachdem es in dieser Saison schnell in unerwartete Leistungsregionen ging. Besser erging es Isabell Ost, die am Samstag auf die 5000 Meter verzichtet hatte und so noch die Power für einen guten 1500 Meter Lauf hatte. In 2.00,82 min reichte es zum 13.Platz, die Top-Ten waren aber in unmittelbarer Reichweite. Katrin Mattscherodt hatte in der B-Gruppe ebenfalls mit den Nachwirkungen des starken 5000 Meter Rennens zu kämpfen und blieb mit 2.05,88 min weit hinter den Erwartungen zurück. Marrit Leenstra aus den Niederlanden hatte als eine der wenigen Läuferinnen noch keine Kraftprobleme und kam in 1.58,03 min auf Rang 2 über die 1500 Meter vor der Kanadierin Brittany Schussler.
Im Gesamtweltcup führt Nesbitt mit 300 Punkten deutlich vor Leenstra (186) und Schussler (170). Isabell Ost liegt als beste der Deutschen auf Platz 17.
Das Teamrennen sah dann nur ein Minifeld von sieben Teams am Start. Nach dem Sturz von Kristina Groves in Berlin, lief nun Cindy Klassen neben Christine Nesbitt und Brittany Schussler. Diesmal konnten die Kanadierinnen voll überzeugen und siegten in 3.00,90 min vor den starken Russinnen.
Auf Grund der Rückenprobleme von Stephanie Beckert kam die Team-Olympiasiegerin Katrin Mattscherodt neu ins Team und lief gemeinsam mit Jennifer Bay und Isabell Ost in 3.08,10 auf den sechsten Platz.
Im Gesamtweltcup führt die Niederlande mit 150 Punkten vor Deutschland (145) sowie Russland und Norwegen (je 130).
Die 10000 Meter waren einmal mehr das Rennen des Bob de Jong. Der Niederländer sicherte sich mit seinen schnellen Schlussrunden in 13.05,83 min den deutlichen Sieg vor Ivan Skobrev (13.11,26) und Jorrit Bergsma (13.13,98 min). Olympiasieger Seung-Hoon Lee hatte wie das gesamte koreanische Team auf einen Start in Hamar verzichtet. In der B-Gruppe hatte der frühere Inliner Shane Dobbin in 13.19,53 min einen neuen Neuseeländischen Landesrekord aufgestellt und den Norweger Henrik Christiansen auf Rang 2 verwiesen. Patrick Beckert war wieder der schnellste Deutsche. In 13.37,30 min steht nun auch eine offizielle Zeit für ihn zu Buche, nachdem er in seinem ersten 10000 Meter Rennen im Vorjahr noch disqualifiziert wurde. Das bedeutete Platz 5 in der B-Gruppe und die 14te Gesamtzeit. Marco Weber konnte in keinem der Weltcups an seine Leistungen der Deutschen Meisterschaften anknüpfen. Auch in Hamar blieb der Münchener mit 13.42,28 min um knapp 5 Sekunden hinter seiner Meisterschaftszeit zurück. Nun ist Zeit den Ursachen auf die Spur zu kommen, denn ebenso wie für Tobias Schneider (13.55,07 min) und Moritz Geisreiter (14.02,05 min) war dies das letzte Rennen von Marco vor der Trainingspause.
In der Gesamtweltcupwertung liegen de Jong (260), Skobrev (200) und Jonathan Kuck (185) auf den ersten Rängen, Patrick Beckert liegt im Moment auf Rang 15.
Für die Allrounder stehen als nächstes die Europameisterschaften in Collalbo im Fokus. Der Weltcup wird dann erst Ende Januar in Moskau fortgesetzt. Die Sprinter starten an den beiden kommenden Wochenenden in Changchun und Obihiro zu ihren letzten Weltcups im Jahr 2010, ehe vom 22.-23.Januar in Heerenveen die Sprint-WM stattfindet.