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3. Tag Weltcup-Finale

Author: SSN Monday, March 15th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Kristina Groves DESGphoto / L. Hagen

Auch am dritten Tag des Weltcup-Finales war die Thialf in Heerenveen gut gefüllt – wenn auch nicht ausverkauft. Dieser Umstand machte den Fans – insbesondere denen, die in den Kurven standen – aber nichts aus. Mit gewohnt ausgelassener Stimmung machten sie den Abschlusstag wieder zu einem Highlight.

Auf dem sportlichen Programm standen die 1000m der Damen und Herren sowie die Teamentscheidungen. Über die 1000m hatte Monique Angermüller vor dem Start zumindest die theoretische Chance den Gesamtweltcup für sich zu entscheiden. Dazu hätte sie jedoch die Strecke gewinnen müssen und die Favoritin Christine Nesbitt (CAN) hätte nur den 9. Platz belegen dürfen. Diese Chance konnte die Berlinerin leider nicht nutzen und kam nach einem kämpferischen Lauf hinter Christine Nesbitt ins Ziel, insgesamt reichten 1.17,31 Minuten nur zu einem 8. Platz. Die Luft war am Ende einer sehr langen Saison einfach raus, wie Monique Angermüller am Ende des Tages bestätigte. “In Erfurt war es mit der Motivation noch einfach. Dort lief ich den ganzen Frust von Vancouver raus.”, sagte sie im Gespräch und weiter: “vor allem um zu beweisen, dass ich nicht auf den 22ten gehöre” (Rang 22 war ihre Platzierung bei den Olympischen Spielen).

Der Sieg ging  – wie auch schon in Erfurt – in 1.16,25 Minuten an die Russin Jekaterina Sjikhova, vor den beiden Holländerinnen Annette Gerritsen (1.16,35 Minuten) und Natasja Bruintjes (1.16,60 Minuten). Insgesamt scheinen die Holländerinnen die 1000m zu mögen belegen sie doch geschlossen die Plätze 2 bis 5. Lediglich Ireen Wüst kam auch bedingt durch einen unglücklichen Bahnwechsel nur auf Platz 16. Den Gesamtweltcup konnte Christine Nesbitt (472 Punkte) jedoch keiner mehr nehmen, Platz 2 ging an Margot Boer (395 Punkte)und den dritten Platz belegte Monique Angermüller (351 Punkte). Für die Berlinerin ist diese Platzierung (nach Platz 6 im Vorjahr) eine weitere Steigerung und der erste Podestplatz (im Gesamtweltcup) in ihrer Karriere.

Die 1000m der Männern waren und bleiben in der Hand von Shani Davis. Der sympathische US-Amerikaner und Publikumsliebling bei den holländischen Fans distanzierte erneut die Konkurrenz und gewann mit 18 Hundertstel Vorsprung vor den Niederländern Stefan Groothuis (1.09,07 Minuten) und Mark Tuitert (1.09,13 Minuten). Aber auch die deutschen Sprinter mit Samuel Schwarz, Frank Steiner und Nico Ihle konnten sich in ihrem letzten Lauf der Saison gut verkaufen und ihre zuvor gezeigten Leistungssteigerungen untermauern. Sie belegten die Plätze 10, 12 und 16. Insbesondere Frank Steiner, der erst durch einen Sieg in der B-Gruppe in der vergangenen Woche in das Weltcupfinale „rutschte“, überzeugte durch einen kämpferischen und technisch runden Lauf. In der Saison 2009/2010 war er nur beim Weltcup in Calgary schneller. “Wir haben erst vor kurzem das Training umgestellt, damit komme ich jetzt wesentlich besser zurecht”, meinte der Dresdner im Anschluss an seinen Lauf für den seine Platzierung ein versöhnlicher Abschluss für eine durchaus durchwachsene Saison war. Den Gesamtweltcup gewann erwartungsgemäß Shani Davis (750 Punkte) vor Mark Tuitert (425 Punkte) und Stefan Groothuis (355 Punkte).

2010-03-14-2127]Beendet wurde das Weltcupfinale mit den Team Pursuits. Da nur die jeweils 4 besten Teams im Gesamtweltcup an den Start gehen durften, war es ein ungewohnt kurzer Wettkampf. Bei den Frauen gewann Kanada deutlich vor Deutschland (Stephanie Beckert, Anni Friesinger-Postma und Katrin Mattscherodt) und Japan. Vor Beginn des Rennens lag Deutschland punktgleich mit Japan, im direkten Duell und dem Sieg schaffte es das deutsche Team im Gesamtweltcup noch auf den 3.Platz. Der Titel ging an Kanada und Platz 2 an Russland. Bei den Männern gewann Norwegen deutlich vor Kanada und den USA, das holländische Team landete vor einheimischen Publikum abgeschlagen auf dem 4. Platz. Die Norweger konnten daher durch eigene Kraft den Gesamtweltcup gewinnen, Platz 2 geht an die Niederlande und Platz 3 an Kanada.

Den Abschluss der Finalwettkämpfe bildete, wie in Heerenveen üblich, die Ehrung der Gesamtweltcupsieger. Auf einem Podium stehend wurden die Sieger von den eisschnelllaufbegeisterten Oranjes ausgelassen gefeiert und verschwanden dort zeitweise hinter einem Vorhang aus Lametta (siehe Foto), bevor es in Sportwagen auf die Ehrenrunde ging. Obwohl man während der vergangenen drei Tage vielen Sportlern die Erschöpfung (und vielleicht auch die einen oder anderen Motivationsprobleme) nach Olympia deutlich anmerkte, war es insgesamt wieder eine gelungene Veranstaltung. Ein Wermutstropfen blieb jedoch durch die Abwesenheit vieler Top-Athleten, die ihre Saison bereits unmittelbar nach den Olympischen Spielen beendet hatten.

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