Vorschau auf die EM in Hamar
DESGphoto / L. Hagen
Am kommenden Wochenende finden zum vierten Mal die Europameisterschaften im Wikingerschiff in Hamar (Norwegen) statt. Während der bzw. die ein oder andere noch auf eine Olympia-Nominierung hofft, hat die EM im Olympia-Jahr keinen großen Stellenwert. „Die EM wird aus dem vollen Training heraus bestritten und daher sind keine großen Leistungen zu erwarten“ äußerte sich Markus Eicher im Vorfeld und dämpfte somit allzu große Erwartungen. Gut fünf Wochen vor dem Beginn der Olympischen Spiele nutzen viele Sportler die Europameisterschaften nochmals zu einem Leistungsvergleich.
Entsprechend der vorläufigen Meldeliste sind 27 Frauen und 32 Männer aus 20 Nationen am Start, unter anderem auch die Vizeeuropameisterin Daniela Anschütz-Thoms und die Drittplatzierte Martina Sablikova. Die wegen des Verdachts auf Doping gesperrte Claudia Pechstein wird in Hamar jedoch keine Chance bekommen ihren Titel zu verteidigen. Das Schweizer Bundesgericht lehnte einen entsprechenden Eilantrag der Berlinerin ab. Aus deutscher Sicht liegt somit die Aufmerksamkeit besonders auf Stephanie Beckert und Daniela Anschütz-Thoms.
Bei den Herren wird der amtierende Europameister Sven Kramer und mit Håvard Bøkko sowie Enrico Fabris auch seine schärfsten Konkurrenten um den Titel am Start sein. Bei den deutschen Herren wird vor allem der Erfurter Robert Lehmann versuchen seinen 6. Platz bei der letzten EM in Herrenveen zu verteidigen bzw. zu verbessern um sich somit doch noch für Vancouver zu empfehlen.
Die Berlinerin Lucille Weber hatte an diesem Wochenende in Erfurt die Chance sich noch einen Startplatz in Hamar zu erlaufen. Diese konnte sie jedoch verletzungsbedingt nicht nutzen. Da sie sich bisher auch nicht für Vancouver qualifizieren konnte, dürfte die 32jährige damit wohl vor ihrem Karriereende stehen.
Einen Tag vor Beginn der EM werden am 08.01.2010 um 19 Uhr im alten Hamar Stadion viele bekannte und beliebte ehemalige Eisschnellläufer (u.a. Johann Olav Koss, Lasse Saetre, Even Wetten und Eskil Ervik) eine letzte Runde drehen. Das alte Stadion wird abgerissen und muss einem Einkaufs- und Wohnungsbau weichen.