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Stenogramme von den Weltcups

Author: SSN Sunday, December 5th, 2004 No Commented Under: Eisschnelllauf

Shorttrack-Weltcup in Saguenay, 1. Tag

Zum Auftakt des vierten Shorttrack-Weltcups in Saguenay (Kanada) hat Olympiasieger Apolo Ohno (USA) über 1500 Meter seinen dritten Sieg eingefahren und steht kurz vor dem Cupgewinn auf dieser Distanz. Sebastian Praus (Mainz), der in Kanada Achter wurde, liegt nach vier von sechs Weltcups auf dem vierten Platz. “Auch wenn die Südkoreaner in Nordamerika fehlten, das ist eine herausragende Leistung von Sebastian”, sagt Bundestrainer Jürgen Dennhardt, “bei den Damen haben wir sogar zwei Deutsche in den Top-Ten.” Die 1500 m der Damen gewann die Chinesin Wang Wei. Yvonne Kunze (Dresden) und Aika Klein (Rostock) kamen auf die Plätze 10 und 11 und liegen im Weltcup auf den Plätze sechs und sieben.

Während die deutsche Damenstaffel souverän das Halbfinale erreichte, mussten die Herren im Vorlauf ausscheiden. Allerdings liefen sie mit Handicap: Nach einer gerade überstandenen fiebrigen Erkältung war Andre Hartwig (Rostock) über 1500 m gar nicht und in der Staffel nur pro forma am Start, weil nach dem Ausfall von Paul Herrmann (Schnittverletzung im Training) kein Ersatzläufer mit in Kanada ist. Dennhardt: “Die Truppe hat sich aber wacker geschlagen, mit ihrer Zeit noch vier Staffeln hinter sich verwiesen und vielleicht die entscheidenden Punkte für die Endabrechnung geholt. Aber wir müssen bei den verbleibenden Weltcups noch kämpfen, um das Ziel WM-Qualifikation noch zu schaffen.” Die Damen haben in dieser Hinsicht schon ein komfortableres Punktepolster.

Eisschnelllauf-Weltcup in Nagano, 1. Tag

Knapp daneben ist leider auch vorbei: Mit Platz vier über 1000 Meter verfehlte die neunfach Weltmeisterin Monique Garbrecht-Enfeldt (Berlin) das Siegertreppchen. ßber 500 Meter, wo Jenny Wolf auf einen starken sechsten Platz lief, musste sie gar mit Rang 14 zufrieden sein. Gegenüber dpa sagte Garbrecht-Enfeldt: “Ich bin sauer. So hatte ich mir den Saisonstart nicht vorgestellt. Ich war viel zu nervös, vielleicht habe ich mir auch selber zu viel Druck gemacht. Platz vier war ganz gut, das Rennen nur bedingt. Ich habe auf der ersten Runde zu viel gekämpft.”

Die Männer platzierten sich im Rahmen der Erwartungen. Dino Gillarduzzi (Inzell) sammelte als 22. (500 m) und 20. (1000 m) Weltcuppunkte. Zumindest über 1000 m gelang das bei den Damen auch Pamela Zöllner und Monique Angermüller (beide Berlin) mit Platz 16 und 22. Die Siege hingen am ersten Tag über 500 Meter an Wang Manli (China) und Jeremy Wotherspoon (Kanada), über 1000 Meter an Chiara Simionata (Italien) und Erben Wennemars Niederlande)

Shorttrack-Weltcup in Saguenay, 2. Tag

Die DESG-Staffel der Damen greift im Weltcup erneut nach den Medaillen: Nach dem zweiten Platz vor einer Woche in Madison (USA) hat das Quartett der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft auch auf vierten Weltcupstation in Saguenay (Kanada) den Endlauf erreicht. Aika Klein (Rostock), Yvonne Kunze, Christin Priebst und Tina Grassow (alle Dresden) belegten im Halbfinale Rang zwei hinter dem 15maligen Weltmeister Kanada und treffen im Finale am Sonntagabend (Ortszeit) auf Vizeweltmeister China, Kanada und Japan. Shorttrack-Cheftrainer Jürgen Dennhardt: “Die Damenstaffel zeigt hervorragenden Mannschaftsgeist und jeder gibt alles. Auβer mit China sind wir hier mit allen Gegnern auf Augenhöhe. Auch die Kanadier sind nicht unbezwingbar, im Halbfinale hatten wir sogar rundenlang die Führung.”

In der 500-m-Einzelentscheidung hatten die deutschen Damen hingegen Pech, alle drei schieden im Vorlauf aus. Kunze und Klein wurden behindert, Priebst stürzte. Bange Sekunden auch beim Sturz von Sebastian Praus, der im Achtelfinale in die bande rauschte und das Rennen nicht beendete, aber er blieb unverletzt. Bester Deutscher an diesem Tag war Arian Nachbar, der das Viertelfinale erreichte, den Einzug ins Halbfinale nur knapp verfehlte. Er wurde Zehnter und liegt im Weltcup jetzt auf Rang fünf. Beste Deutsche im 500-m-Weltcup der Damen ist Christin Priebst als Siebente. Die Tagessiege über 500 Meter holten sich Mathieu Turcotte (Kanada) und Wang Meng (China).

Eisschnelllauf-Weltcup in Nagano, 2. Tag

Wie schon in Hamar und Heerenveen gab es für die deutschen Eisschnellläufer keinen Platz auf dem Treppchen. Für das beste Ergebnis am zweiten Tag sorgte Monique Garbrecht als Sechste über 1000 Meter, über 500 Meter stand Rang elf zu Buche. In ähnliche Regionen liefen auch Pamela Zoellner als 12. über 1000 Meter sowie Jenny Wolf (alle Berlin) mit Rang 13 über 500 Meter. In den Strecken-Weltcups nach je zwei Strecken sind jetzt Wolf als Neunte über 500 Meter sowie Garbrecht als Fünfte über 1000 Meter die bestplatzierten Deutschen. Bei den Männern liegt Dino Gillarduzzi (Inzell) auf beiden Strecken auf dem 23. Platz, am zweiten Tag von Nagano hatte er als 21. (500 m) und 22 (1000 m) gepunktet. Weltcup-Punkte erliefen sich zudem noch Zoellner über 500 m (21.) und Monique Angermüller über 1000 m (21.).

Die Siege am zweiten Tag gingen über 500 Meter an Sayuri Osuga und Hiroyasu Shimizu (beide Japan), auf der 1000-m-Distanz setzten sich Vortgessiegerin Chiara Simionato (Italien) sowie Kyou-Hyuk Lee (Südkorea) durch. Das überraschend gute Abschneiden der Japaner mit elf Medaillen kommentierte Bundestrainer Helge Jasch so: “In Nagano laufen sie für Kaiser und Vaterland, in China wird das in einer Woche schon wieder anders aussehen.” Dann sehen hoffentlich auch Ergebnisse der Deutschen, die in Nagano noch an der Zeitumstellung zu knabbern hatten, noch etwas freundlicher aus. In Harbin stehen erstmals in dieser Saison auch die 100 Meter auf dem Weltcup-Programm, auf denen sich Jenny Wolf eine Top-Platzierung ausrechnet. Im Vorjahr hatte die Berlinerin auf dieser Distanz einen Weltcup gewonnen und einmal Platz zwei belegt.

Shorttrack-Weltcup in Saguenay, 3. Tag

Die deutschen Shorttracker belegten auch in Kanada noch einmal ihre gute Entwicklung. Zum Abschluss des vierten von sechs Shorttrack-Weltcups in Saguenay (Kanada) kamen die deutsche Damen im Staffelwettbewerb auf Platz vier. Arian Nachbar (Rostock) sorgte als Siebenter über 1000 m für ein weiteres Top-Resultat, auch Sebastian Praus (Mainz) und Thomas Bauer (München) als 11. und 12. überzeugten. Die Siege über diese Distanz gingen an Charles Hamelin (Kanada) und Doppel-Olympiasiegerin Yang Yang A (China), Christin Priebst (Dresden) belegte Platz zehn. Für einen Auβenseitersieg sorgte im 3000-m-Finale Annita van Doorn. Die Niederländerin nutzte taktisches Belauern der Mehrkampfführenden zu einem Alleingang. Den Sprint der Verfolger gewann Wang Meng (China) und damit den Mehrkampf. Mit seinem 3000-m-Erfolg konnte Lokalmatador Mathieu Turcotte (Kanada) Olympiasieger Apolo Ohno (USA) im Mehrkampf noch von der Spitze verdrängen. Die Staffel-Endläufe beendeten Kanadas Herren und Chinas Damen als Sieger.

Im Gesamt-Weltcup haben die Deutschen auf allen Distanzen Läufer in den Top Ten, der 27jährige Rostocker Arian Nachbar rangiert über 1000 m sogar auf Platz drei. “Das sind nie dagewesene Resultate und Spiegel unserer Aufwärtsentwicklung”, sagt Dennhardt, “aber das genaue Kräfteverhältnis gibt dieser Zwischenstand noch nicht wieder, da noch nicht alle Spitzenläufer vier Weltcups in der Wertung haben so wie wir. Da es im Shorttrack anders als beim Eisschnelllauf Streichwerte gibt, kann sich hier noch einiges bewegen.”

Yvonne Kunze (Dresden): “Bis zwei Drittel des Staffelfinals waren wir eigentlich dran und hatten uns eine Chance im Kampf um die Medaillen ausgerechnet, aber dann stolperte Christin Priebst, Sturz. Das ist Pech, sowas passiert. Hoffentlich passiert uns das nicht bei EM oder WM. Und es ist ja auch eine Leistung, den Endlauf erreicht zu haben. Die Top-Platzierungen im Weltcupklassement können schon Glücksgefühle auslösen. Aber man muss auch Realist sein. Die vier besten Ergebnisse kommen in die Wertung, und wir haben alle vier Weltcups bestritten. Einige Spitzenläufer haben noch nicht viermal gepunktet und kommen noch nach vorn.”

Arian Nachbar (Rostock): “Ich bin mit meinen Ergebnissen sehr zufrieden – das heiβt, fast. ßber 500 Meter wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, wenn ich in der ersten Runde den Mut zum ßberholen gehabt hätte. Aber ich habe bisher in der saison einen sehr guten Lauf, die neuen Schlittschuhe gehen gut. Mal sehen, ob ich dieses Jahr noch was reiβen kann.”

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