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Souveräne Siege für Wolf und Beckert

Author: Dirk Gundel Saturday, November 13th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Stephanie Beckert DESGphoto / L. Hagen

Mit beeindruckender Konstanz legt die Berlinerin Jenny Wolf in den letzten Jahren ihre 500 Meter Läufe hin. Im Gegensatz zur Konkurrenz bleibt sie fast ohne Ausrutscher nach unten. Am zweiten Tag war das Eis nicht gerade für die Sprinter gemacht, trotzdem siegte Jenny in guten 38,17 sec. Zweite diesmal Margot Boer (38,54) vor der Japanerin Nao Kodaira (38,77). Olympiasiegerin Sang-Hwa Lee hatte im direkten Vergleich mit Jenny nicht den Hauch einer Chance und kam in 39,01 sec nur auf dem siebten Platz. Die anderen deutschen 500-Meter-Läuferinnen enttäuschten am zweiten Wettkampftag. Judith Hesse (39,42) und Monique Angermüller (39,58) kamen auf die Plätze 16 und 17, Gabriele Hirschbichler (40,11) und Heike Hartmann (40,52) belegten nur die Ränge 8 und 10 in der B-Gruppe. Insbesondere Monique Angermüller und Heike Hartmann benötigen eigentlich eine Trainingsphase, sind sie zur Zeit doch weit weg von ihrer Topform.

Jenny Wolf sagte gegenüber dem NOS: “Ich bin überrascht wie selbstverständlich es jetzt läuft. Als ich beim Lauf den Kegel berührt habe, ging mir durch den Kopf, welche Regel ich jetzt verletzt haben könnte”. Und auf dem 38.Sieg im Weltcup über 500 Meter angesprochen, womit sie Bonnie Blair überholt hat:”Das wusste ich gar nicht, ich weiß gar nicht so genau wieviele Siege ich auf den einzelnen Strecken errungen habe.” “Ich bin die Saison mit etwas Frust angegangen, nachdem ich bei den Olympischen Spielen nicht das erreicht habe, was ich wollte.”

Mit ihrem 52.Weltcuperfolg rückt Jenny nun auch Anni Friesinger-Postma immer näher, die mit 59 Erfolgen hinter Niemann-Stirnemann (98) und Bonnie Blair (70) auf Platz Drei der ewigen Rangliste liegt.

Auf der deutschen “Problemstrecke” 1500 Meter verkaufte sich Robert Lehmann gut, lief mit 1.48,92 eine neue Saisonbestzeit, was letztlich aber nur zu Rang 18 reichte. Beim Erfurter war insbesondere die erste volle Runde deutlich zu langsam. In der B-Gruppe lief es bei Jörg Dallmann weniger gut, nach seinem starken 1000 Meter Lauf am Vortag fehlte in der letzten Runde die Kraft, so dass mit 1.51,11 min nur der achte Platz heraussprang.

Der Sieg über 1500 Meter ging einmal mehr an Shani Davis. Der US-Amerikaner bezwang mit 1.45,04 im direkten Zweikampf den niederländischen Meister Simon Kuipers (1.45,48). Auch dahinter landeten mit Mark Tuitert und Stefan Grootuis zwei Niederländer. Pech hatte Mitfavorit Denny Morrison aus Kanada, der direkt beim Start stürzte und anschließend hoffnungslos hinterherlief.

DESGphoto Christine Nesbitt DESGphoto / L. Hagen

Über 3000 Meter gab es durch die Bank überzeugende Leistungen der deutschen Läuferinnen. Stephanie Beckert distanzierte die Konkurrenz um rund drei Sekunden und siegte in 4.04,38 min vor den beiden Kanadierinnen Cindy Klassen und Kristina Groves. Groves musste das Rennen allein starten, nachdem die Olympiasiegerin Martina Sablikova unmittelbar vor dem Start absagte. Nach Aussage ihres Trainers leidet die Tschechin seit drei Tagen an einem Magen-Darm-Infekt. Sie hatte aber bis zum Schluss auf einen Start gehofft, weshalb sie erst im allerletzten Moment abgemeldet hat. Jennifer Bay feierte ein bemerkenswertes Weltcupdebüt, schlug im direkten Duell die Norwegerin Maren Haugli und kam in 4.12,74 min auf Rang 13. Isabell Ost lief eine neue Saisonbestzeit (4.14,28) und belegte Rang 17.

Bereits in der B-Gruppe gab es aus deutscher Sicht Grund zum Jubel. Die Berlinerin Bente Kraus konnte ihr Potential endlich einmal auf das Eis bringen und verbesserte ihre bisherige Bestzeit um fast 5 Sekunden auf 4.14,98 min. Siegerin der B-Gruppe wurde die norwegische Juniorin Ida Njåtun in 4.10,76 min. Geht die Entwicklung der Allrounderin so weiter, dürfte sie in den nächsten Jahren eine entscheidende Rolle bei den internationalen Meisterschaften spielen.

Stephanie Beckert zeigte sich nach dem Lauf sehr zufrieden: “Ich bin froh, dass ich diesmal von Anfang an den Rythmus gefunden habe.  Ich hatte mir keine Zeit vorgenommen, wollte nur einen guten Lauf abliefern… Das Sablikova nicht startet hab ich erst mitbekommen, als ihr Lauf aufgerufen wurde. Es ist mir egal wer läuft, ich schaue nur auf meinen Lauf.”

Trotz ihrer ausgezeichneten Leistung war die Dresdnerin Jennifer Bay nicht ganz zufrieden: “Es war schweres Eis heute, der Lauf war hart und ich hatte Probleme mit meiner Technik.”

Auch Markus Eicher zeigte sich zufrieden mit den Leistungen über 3000 Meter: “Stephanie hat heute einen Superlauf abgeliefert, ich bin auch mit den anderen Damen zufrieden, insbesondere mit der Leistung von Jennifer, die den Startplatz in der A-Gruppe gehalten hat.”

Für Martina Sablikova hat der späte Startverzicht keine Folgen, sie darf in der nächsten Woche mit einer Wildcard in der A-Gruppe starten.

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