DESG News vom 31. Mai 2006
Arbeit in neuen DESG-Strukturen angelaufen
In alten Gemäuern über neue Ziele debattieren, und das in neuen Strukturen – unter diesem Motto steht die diesjährige Jahrestagung der Trainer der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft auf Schloss und Gut Liebenberg bei Berlin. Dabei geht es sowohl um die unmittelbare Vorbereitung der bevorstehenden Saison 2006/07 als auch um das Konzept bis zu dem Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver. Die Strukturreform war langfristig geplant und wird in enger Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verwirklicht. Der DOSB-Leistungssportkoordinator Eisschnelllauf, Lothar Spitz, verglich den Umbruch mit einem passenden Bild aus dem Turnen: “Der Abschwung ist der Umschwung für den Aufschwung.” An diesem Aufschwung müssten nun alle gemeinsam arbeiten, sagte DESG-Sportdirektor Günter Schumacher.
Nachdem mit den verantwortlichen Disziplintrainern der Damen und Herren, Markus Eicher und Bart Schouten, die ersten Personalentscheidungen für diesen Olympiazyklus bereits im Vorfeld bekannt waren, wurden in Liebenberg weitere Details der künftigen Struktur der DESG bekanntgemacht, und in den Fachgruppen begann unmittelbar die neue gemeinsame Arbeit.
Im Kern wird die Arbeit der DESG künftig von drei Kommissionen bewältigt, der Trainerkommisson, Leitung: Helge Jasch, der Wissenschaftskommission, Leitung: Dr. Stefan Panzer, und der Kommission Lehre und Ausbildung, Leitung: Gerd Bonke. Im Trainerbereich arbeiten drei Teams, und zwar Eisschnelllauf Damen, Eisschnelllauf Herren sowie Shorttrack (jeweils mit den zugeordneten Trainerteams Nachwuchs).
Weiterhin vorgesehen sind folgende Verantwortlichkeiten: Als Teamleiter Eisschnelllauf Damen/Herren soll Helge Jasch mit den verantwortlichen Disziplintrainer sind Markus Eicher (Damen) und Bart Schouten (Herren) zusammenarbeiten. Eicher stehen als Trainerassistenten Thomas Schubert, Stephan Gneupel und Joachim Franke zur Seite. Zu Schoutens Team gehören Jan Coopmans, Klaus Ebert und Andre Unterdörfel. Unterdörfel ist zugleich für die Zusammenarbeit mit dem Inlineskating verantwortlich. Dem Trainerteam Eisschnelllauf Nachwuchs soll als Teamleiterin Dr. Isolde Weidner vorstehen. Als Teamleiter Shorttrack ist Helmut Kraus vorgesehen, als Shorttrack-Bundestrainer Damen/Herren Markus Tröger. In den nächsten Wochen werden mit allen Trainern die detaillierten Verträge und die damit verbundenen Dienstanweisungen besprochen und fixiert.
“Ich wünsche dem neuen Trainerteam viel Erfolg bei seiner Arbeit” sagte der langjährige Cheftrainer Eisschnelllauf, Helmut Kraus, “besonders freut mich, dass nun endlich eine eigenständige Entwicklung speziell für den Männerbereich möglich wird.”
Zusammenarbeit DESG – DKB steht auf festen Füßen
In freundschaftlicher Atmosphäre verlief ein gemeinsamer Abend mit dem Vorstand des langjährigen DESG-Partners Deutsche Kreditbank AG sowie Präsidium, Trainern und Fachreferenten der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft auf Schloss und Gut Liebenberg.
DKB und DESG hatte ihre seit 2002 andauernde Partnerschaft bereits vor den Olympischen Winterspielen in Turin um vier Jahre bis zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver verlängert.
DKB- Vorstandsvorsitzender Günter Troppmann äußerte sich beeindruckt von seinen persönlichen Erlebnissen in Turin und bekräftigte die Partnerschaft seines Unternehmens auf dem Weg zu einem möglichst erfolgreichen Abschneiden im kommenden Olympiazyklus.
Gerd Heinze, Präsident der DESG, bezeichnete die Zusammenarbeit mit einem so starken und zuverlässigen Partner wie der DKB als eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit.
Shorttrack: Rostocker Leitfigur Arian Nachbar beendet Karriere
Mit dem Rostocker Arian Nachbar beendet nach der Olympiasaison der dienstälteste und bislang erfolgreichste deutsche Shorttracker seine leistungssportliche Karriere. Der 29jährige war ab 1995 sechsmal Deutscher Mehrkampf-Meister, nahm dreimal an Olympischen Spielen teil und feierte seinen größten Erfolg bei den Europameisterschaften 2005 in Turin, als er Vize-Europameister im Mehrkampf (mit 1500-m-Streckensieg) sowie Staffel-Europameister wurde.
“Diese EM war auch mein größtes Erlebnis, noch vor den Winterspielen in Nagano, Salt Lake City und Turin”, sagt der 29jährige Nachbar, der 1984 mit Eisschnelllauf begonnen hatte und 1992 zum Shorttrack gewechselt war. Karin Schmidt, die mehr als 20 jahre lang seine Heimtrainerin war, meinte: “Mit Arian Nachbar verliert unserer Verein eine Leitfigur. Arian hat sehr viel für den deutschen Shorttrack getan.” Über seine berufliche Zukunft will der gelernte Automechaniker in den nächsten Monaten entscheiden. “Es gibt mehrere Optionen. Auf jeden Fall würde mich eine Tätigkeit im Sport- und Fitnessbereich reizen.”
Erfurt erster Prüfstein in nacholympischer Eisschnelllaufsaison
Die Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle in Erfurt wird im Sommer vom 10. bis 29. Juli vereist sein und mit einem Sommer-Wettkampf am 28. Juli eine Positionsbestimmung in der Saisonvorbereitung ermöglichen. Auch die erste ernsthafte Standortbestimmung der nacholympischen Saison findet in Erfurt statt, wenn vom 3. bis 5. November 2006 die Deutschen Meister auf den Einzeldistanzen ermittelt werden. Auf dem Weg dorthin gibt es für die Leistungskader u. a. Trainingslager in Livigno (Damen/Juni), Bad Endorf (Herren/Juni), Erfurt (Juli), Font Romeu (August), Berlin (September), Inzell und Erfurt (Oktober).
Die wichtigsten internationalen Rennen 2006/07:
Weltcups in Heerenveen (10.-12. November/ alle), Berlin (17.-19. November/alle), Moskau (25.-26. November/Mittel- u. Langstrecken), Harbin (2.-3. Dezember/Sprint), Nagano (9.-10. Dezember/Sprint), Heerenveen (27.-28. Januar/Sprint), Turin (3.-4. Februar/Mittel- u. Langstrecken), Erfurt (17./18. Februar/Mittel- u. Langstrecken) und Calgary (2.-4. März/alle)
EM Mehrkampf in Klobenstein (12.- 14. Januar 07)
WM Sprint in Hamar (20.-21. Januar)
WM Mehrkampf in Heerenveen (10.-11. Februar)
Junioren-WM in Innsbruck (23.-25. Februar)
Einzelstrecken-WM in Salt Lake City (8.-11. März).
Shorttrack-Generationswechsel in Dresden
Der langjährige Shorttrack-Cheftrainer der Deutschen Eisschnelllauf- Gemeinschaft, der Dresdner Jürgen Dennhardt, wurde am Rande der DESG-Jahrestagung in Liebenberg unter großem Beifall in den Ruhestand verabscheidet. “Denni hat den deutschen Shorttracksport aus der Bedeutungslosgkeit herausgeführt. Er war der nimmermüde Motor der Erfolge der zurückliegenden 15 Jahre und stets mit Leidenschaft und Fachwissen engagiert”, sagte DESG-Sportdirektor Günter Schumacher, der zugleich den Staffelstab symbolisch weitergab an Diana Scheibe, die nach ihrem erfolgreich absolviertem Trainerstudium in Köln die Trainertätigkeit in Dresden aufnimmt.