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DESG-News vom 10. Mai 2006

Author: Redaktion Wednesday, May 10th, 2006 No Commented Under: Eisschnelllauf

Strukturreform: Verantwortung für Eicher und Schouten

In der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft sind in Sachen Strukturreform die ersten Personalentscheidungen gefallen. Die verantwortlichen DESG-Trainer im Bereich der Damen und Herren werden ab der Saison 2006/2007 Markus Eicher und Bart Schouten sein.

Der Inzeller Markus Eicher (52) war zuletzt Bundestrainer Mehrkampf Damen und ist Heimtrainer von Anni Friesinger.

Der Niederländer Bart Schouten (38) war zuletzt zehn Jahre in den USA tätig und hat u. a. Chad Hedrick trainiert.

Die weiteren Entscheidungen zur Trainerstruktur fallen Mitte Mai. “Wir gehen jetzt schon einige Zeit intensiv damit schwanger, und das Kind heißt effektive Strukturverschlankung. Ich bin überzeugt, dass das Kind gesund und kräftig wird”, sagt DESG-Sportdirektor Günter Schumacher bildhaft und nennt zugleich das Ziel: “Statt bisher drei Cheftrainer plus neun Bundestrainer werden wir künftig sechs Bundestrainer haben.”

Eine Sonderlösung wurde für Joachim Franke, Trainer von Claudia Pechstein, gefunden. Der 66jährige Berliner wird auf Honorarbasis zunächst bis 2008 für die DESG tätig sein. “Wir werden alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen, um auch alle anderen Trainer weiter an Bord zu halten”, so Schumacher, “die notwendigen Änderungenbis hin zur Stützpunktbasis sind sehr wichtig, altersgerechte Nachwuchsarbeit spielt eine zentrale Rolle. Die Arbeit der Stützpunkte soll damit aufgewertet werden.”

Als “Taufpaten” der neuen Struktur sieht Schumacher den künftigen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dessen Leistungssport-Ausschuss gewisse Rahmenvorgaben gemacht hat und mit dem die konkrete Umsetzung eng abgestimmt wurde.

Stimmen zur Strukturreform:

DESG-Präsident Gerd Heinze (Berlin):
“Wir haben das Boot zu Wasser gelassen, um neue Ufer anzusteuern. Die Steuerleute sind benannt, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns. Die neue Struktur ermöglicht eine effektive, wirksame Arbeit. Das setzt aber voraus, dass die handelnden Personen die Herausforderung annehmen und gemeinsam umsetzen. Wir brauchen die Fähigkeiten und Erfahrungen aller Trainer.”

Aktivensprecher Christian Breuer (Grefarath):
“Über Einzelheiten kann man immer diskutieren, aber generell wurde mit der Strukturreform der richtige Weg eingeschlagen. Das Grundmuster war ja gewissermaßen vom DOSB vorgegeben, und die ersten Entscheidungen seitens der DESG sind gefallen. Jetzt folgt sozusagen das Feintuning.”

Trainer Joachim Franke:
“Für mich war es wichtig, eine Lösung zu finden, dass ich mit Claudia Pechstein weiter erfolgreich arbeiten kann. Ich denke dabei aber nicht an Vancouver, sondern plane zunächst bis zur WM in Berlin 2008. Die DESG und ich sind uns grunsätzlich einig, dass ein Honorarvertrag eine gute Basis ist, über die Details werden wir aber noch sprechen.”

Trainer Markus Eicher:
“Die Strukturreform war eine mutige, aber richtige Entscheidung. Ich freue mich über die Herausforderung, die jetzt auf mich zukommt, bin mir aber der Schwere der Aufgabe bewusst. Die Wahl auf Bart Schouten hat mich etwas überrascht, aber nicht negativ. Er ist von den bisherigen Klima in der DESG unberührt und in diesem Sinne eine neutraler Mann, das wird ein großer Vorteil sein. Und an seiner fachlichen Qualifikation gibt es keine Zweifel, er hat schließlich schon Chad Hedrick trainiert. Für mich kommt es darauf an, jetzt eine gemeinsame Basis der Arbeit mit Bart Schouten zu finden, vor allem aber auch die Zusammenarbeit mit allen anderen Trainern gut zu gestalten, denn nur gemeinsam können wir solche Herausforderungen wie die einer Cindy Klassen erfolgreich annehmen.”

Trainer Bart Schouten:
“Für mich ist das eine große Herausforderung, weil ich glaube, dass Deutschland ein großes Potential hat, auch bei den Männern. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, auch die deutschen Männer bis 2010 an die internationale Spitze zu führen. Die Talente sind da, man muss mit ihnen hart und gut arbeiten. Deutschland hat gute Traditionen im Eisschnelllauf und bewährte Methoden. Ich will nicht alles über den Haufen werfen. Aber ein frischer Wind kann bestimmt nicht schaden. Man muss sehen, wie man Bewährtes und Neues verbinden kann, zum Beispiel Shorttrack-Training für Allrounder und Sprinter. In Salt Lake City haben wir das mit Erfolg praktiziert. Ich will aber keine Alleingänge, sondern mit allen Trainern zusammenarbeiten. Es gibt niemanden, der allein alles weiß.”

DIES & DAS

AUTOGRAMM-ADRESSEN.
Für Autogrammsammler bietet desg.de einen neuen Service: Alle Autogrammadressen ausgewählter ehemaliger und aktiver deutscher Eisschnellläufer sowie Shorttracker auf einen Blick.

AUF DER SCHULBANK.
Vor wenigen Tagen haben die mehrmalige Olympiasiegerin Gunda Niemann- Stirnemann (Erfurt) sowie Danny Leger (Inzell) ein Trainerstudium an der Kölner Trainerakademie aufgenommen, wo bereits Andre Unterdörfel (Berlin) und Toni Liebezeit (Rostock/Shorttrack) studieren. Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben in diesem Winter Andre Hoffmann (Berlin) und Diana Scheibe (Dresden/Shorttrack). Zu Gunda Niemanns Studienjahrgang gehört auch Rodel-Ikone Georg Hackl.

AUSZEICHNUNG.
Die Abteilung Eisschnelllauf des TSV Vorwärts Mylau wurde zum sächsischen Talentstützpunkt des Jahres gewählt. Die Mylauer wollen die 2500 Euro Förderprämie als Eigenmittel in den nächste Woche beginnenden Bau einer Rollbahn in der Nähe des Mylauer Freibades investieren. In der Saison 05/06 hatten die TSV-Kufenflitzer neunmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze bei Deutschen Meisterschaften verschiedener Altersklassen gewonnen.

MALLORCA I.
“Wer Eis läuft, darf auch Eis essen”, sagte Claudia Pechstein der Mallorca-Zeitung in Bezug auf ihr Laster Naschen, “bei Schoko und Vanille, da kann man nie was falsch machen.” Die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin leitete kürzlich eine Skater-Woche im Robinson-Club Cala Serena und hängte noch ein paar Tage Urlaub dran. Das komplette Pechstein-Interview mit der Mallorca-Zeitung

MALLORCA II.
Auch Anni Friesinger hat die spanische Mittelmeerinsel auf dem Reiseplan. Sie will den Auftakt ihrer Saisonvorbereitung auf Mallorca bestreiten, wo vor allem Radtraining auf dem Programm steht. Die Inzellerin stellte kürzlich in Hamburg ihren neuen Individualsponsor vor, einen Hersteller von Energienahrung (Dextro Energy). Als größtes Saisonziel nannte sie die Mehrkampf-Weltmeisterschaften im Februar 2007 in Heerenveen.

FAMILIENTAG.
Gunda Niemann-Stirnemann gehört zu den Prominenten, die unter dem Motto “Jetzt ist Familie drin!” den vom ARD-Fernsehen ins Leben gerufenen “1. Deutschen Familientag” unterstützen. Die Aktion findet am 15. Mai auf der Berliner Museumsinsel statt. Infos zum Familientag im Internet: https://www.erster-deutscher-familientag.de/

REHA.
Der Grefrather Christian Breuer, der seinen Start bei den Olympischen Winterspielen in Turin wegen einer Rückenverletzung kurzfristig absagen musste, ist zufrieden mit dem Verlauf der Rehablilitation, der er sich derzeit in Viersen unterzieht. “Es sieht im Moment sehr gut aus”, so der 29jährige, “für mich kommt es darauf an, dass ich mich bald wieder schmerzfrei voll belasten kann.” Über seine sportliche Zukunft will Breuer im Herbst entscheiden. “Das wird für mich eine Art Findungsprozess, ich werde meine Leistungsfähigkeit testen und dann entscheiden.”

KANDIDATUR.
Die Berliner Eisschnellläuferin Claudia Pechstein kandidiert auf der Gründungsversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) als eines von 15 persönlichen Mitgliedern. Sie wurde aus den Reihen der Aktiven vorgeschlagen. Das Nationale Olympische Komitee (NOK) will sich am 20. Mai mit dem bisherigen Deutschen Sportbund (DSB) zum DOSB vereinigen.

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