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EM-Vorschau: Heiße Tage in Heerenveen

Author: Gastauthor Wednesday, January 12th, 2011 No Commented Under: Short Track
DESGphoto Semion Elistratov DESGphoto / L. Hagen

Am Montag veröffentlich www.speedskatingnews.info einen Rückblick über die bisherige Historie der Shortrack-Europameisterschaften. Nun wollen wir auf das kommende Wochenende schauen. Dazu haben wir den Artikel der größten deutschen Shorttrack Webseite, Maos Heatbox, mit freundlicher Genehmigung des Autors übernommen.

Freitag bis Sonntag erlebt Heerenveen (Niederlande) die 15. Shorttrack-Europameisterschaften. Die wichtigsten EM-Informationen hier kompakt: Modus, Titelverteidiger, Teilnehmer, Zeitplan, Austragungsort, deutsche Aussichten, Fernsehen …

Vier Europameister und wie sie ermittelt werden

Titel: Bei Shorttrack-EM werden vier Europameister ermittelt, und zwar im Mehrkampf (Overall) der Frauen und Männern sowie im Staffellauf (Relay) der Frauen und Männer. Zum Mehrkampf gehören − in der Reihenfolge der Austragung − die drei olympischen Distanzen 1500 Meter, 500 Meter und 1000 Meter sowie (für die Mehrkampfbesten nach drei Distanzen) die nichtolympischen 3000 Meter. Die Sieger auf den einzelnen Strecken dürfen sich nicht Europameister nennen, erhalten aber sogenannte »kleine Medaillen« (außer 3000 m). Das entspricht dem Usus, wie der Weltverband ISU auch bei Eisschnelllauf-EM verfährt (keine Strecken-Europameister).

Modus. Mehrkampf: Die ersten drei Distanzen werden von allen Teilnehmern bestritten (außer bei Verletzung oder Bestrafung), die über mehrere Runden bis zum Endlauf ausgetragen werden. Maßgeblich für die EM-Wertung sind die Finalpunkte, die wie folgt ergeben werden: Streckensieger 34 Punkte, Zweiter 21 Pkt.; Dritter 13 Pkt., Vierter 8 Pkt., Fünfter 5 Pkt., Sechster 3 Pkt., Siebenter 2 Pkt., Achter 1 Pkt. Bei weniger Teilnehmern verfallen die Punkte für diese Platzierungen. Wer das Ziel nicht erreicht oder ausgeschlossen wird, erhält keine Finalpunkte. Die Superfinale genannte vierte Strecke (3000 m) wird nur von Sportlern bestritten, die bis dahin schon Finalpunkte gesammelt haben. Hier gibt es noch einmal Finalpunkte wie zuvor sowie zusätzlich 5 Extrapunkte für den Führenden nach 9 Runden (1000 m). Bei Gleichstand gilt die bessere Platzierung im Superfinale. Für die weitere Reihung (von Läufern, die keine Finalpunkte erreicht haben) gilt die Platzziffer nach drei Distanzen (Summer der Streckenplatzierungen).

Modus Staffel: Bei mehr als 8 Bewerbern werden am ersten EM-Tag in Vorläufen die acht Halbfinalisten ermittelt. Am zweiten EM-Tag finden zwei Halbfinals statt, wobei die Erst- und Zweitplatzierten den Endlauf erreiche, der am Schlußtag nach Abschluss des Mehrkampfes ausgetragen wird. Frauen-Staffel gehen über 3000 Meter, Männer-Staffeln über 5000 Meter. Zu jeder Staffel gehören vier Läufer, wobei jeder Läufer mindestens einmal eingesetzt werden muss. Die Wechsel sind beliebig außer in der Schlussrunde.

Die Titelverteidiger

DESGphoto Julia Riedel DESGphoto / L. Hagen

Bei den 14. Europameisterschaften 2010 in Dresden holten sich die Europameistertitel: Kateřina Novotná (Tschechien), Nicola Rodigari (Italien), die Frauenstaffel von Deutschland und die Männerstaffel von Italien. Die Mehrkampf-Medaillen hinter Novotná hatten Arianna Fontana (Italien) und Elise Christie (Großbritannien) gewonnen, Susanne Rudolph (Grafing) belegte Platz zehn. Hinter Rodigari gewannen die Franzosen Thibaut Fauconnet und Maxime Chataignier Silber und Bronze, Paul Herrmann (Dresden) landete auf Platz sieben. bei den Frauen-Staffeln lautete der Einlauf  Deutschland, Russland, Niederlande; bei den Männern Italien, Deutschland, Niederlande.

Das waren im Mehrkampf die Streckensieger. 1500 m: Fontana, Rodigari. 500 m: Fotana, Chataignier. 1000 m: Novotná, Rodigari. 3000 m: Novotná, Fauconnet.

EM-Teilnehmer 2011

Für die Europameisterschaften in Heernveen sind 136  Sportler aus 23 Ländern gemeldet (der EM-Teilnahmerekord liegt bei 24 Ländern in Dresden 2010). Davon wollen 37 Frauen und 46 Männer den Mehrkampf bestreiten. Für die Staffelwettbewerbe haben 9 Frauen- und 14 Männerstaffeln gemeldet.

Deutschland ist im Mehrkampf mit drei Männern und zwei Frauen startberechtigt (Nationen mit Top-8 im Vorjahr dürfen 3 Einzelstarter stellen, sonst 2). Die Einzelstarter werden Christin Priebst, Bianca Walter, Paul Herrmann, Robert Seifert (alle EV Dresden) und Torsten Kröger (Turbine Rostock) sein. Dazu kommen zur Komplettierung der Staffelmannschaften Efi Papakonstanti (EC Oberstdorf), Julia Riedel, Elisa Lenke, Daniel Zetzsche und Robert Becker (alle Dresden). Mehr dazu siehe hier.

Die weiteren Teilnehmerländer:

Österreich

Belgien

Bosnien-Herzegowina

Weißrussland

Bulgarien

Kroatien

Tschechien

Frankreich

Großbritannien

Ungarn

Israel

Italien

Lettland

Litauen

Niederlande

Polen

Rumänien

Russland

Slowakei

Spanien

Türkei

Ukraine

Der EM-Zeitplan

FREITAG (14 Jan 2011)

  • Mehrkampf. 1500 Meter: 16.30 Uhr Vorläufe Frauen. 17.15 Uhr Vorläufe Männer.  18.30 Uhr Halbfinale Frauen. 18.45 Uhr Halbfinale Männer. 19.15 Uhr Endlauf Frauen. 19.20 Uhr Endlauf Männer.
  • Staffelwettbewerbe: 20 Uhr Vorläufe 3000 m Frauen. 20.35 Uhr Vorläufe 5000 m Männer.

SONNABEND (15 Jan 2011)

  • Mehrkampf. 500 Meter: 13 Uhr Vorläufe Frauen, 13.40 Uhr Vorläufe Männer. 14.30 Uhr Achtelfinale Frauen. 14.50 Uhr Achtelfinale Männer. 15.20 Uhr Viertelfinale Frauen. 15.30 Uhr Viertelfinale Männer. 16 Uhr Halbfinale Frauen. 16.05 Uhr Halbfinale Männer. 16.25 Uhr Endlauf Frauen. 16.30 Uhr Endlauf Männer.
  • Staffelwettbewerbe: 17.10 Uhr Halbfinale 3000 m Frauen. 17.20 Uhr Halbfinale 5000 m Männer.

SONNTAG (16 Jan 2011)

  • Mehrkampf. 1000 Meter: 12 Uhr Vorläufe Frauen. 12.40 Uhr Vorläufe 1000 m Männer. 13.30 Uhr Viertelfinale Frauen. 13.45 Uhr Viertelfinale Männer. 14.15 Uhr Halbfinale Frauen. 14.25 Uhr Halbfinale Männer. 14.45 Uhr Endlauf Frauen. 14.50 Uhr Endlauf Männer. 3000 m: 15.30 Uhr Superfinale Frauen (EM-Entscheidung Einzel Frauen). 15.40 Uhr Superfinale Männer (EM-Entscheidung Einzel Männer).
  • Staffelwettbewerbe: 16 Uhr Endlauf 3000 m Frauen (EM-Entscheidung StaffelFrauen). 16.10 Uhr Endlauf 5000 m Männer(EM-Entscheidung Staffel Männer).

Alle Uhrzeiten sind Planzeiten, die sich innerhalb des Ablaufs verschieben können.

EM im Fernsehen

  • ARD (Deutschland).
    In der Wintersportsendung »Sportschau live« am Sonnabend ab 8.40 Uhr sowie amSonntag ab 9.05 Uhr ist − voraussichtlich in der ersten halben Stunde − jeweils eine Zusammenfassung vom Vortag geplant (Reporter: Bodo Boeck). Weitere unvorhergesehene Einblendungen, vornehmlich am Sonntagnachmittag, sind in Abhängigkeit von anderen Liveübetragungen zumindest nicht ausgeschlossen.
  • NOS (Niederlande).
    Mittwoch. 18.40 Uhr, NOS-1: Sportjournaal (m. EM-Vorschau).22 Uhr, Nos-2: Nieuwsuur (m. EM-Vorschau).  Sonnabend. 18.15 Uhr, NOS-1: Sportjournaal (m. EM-Zusammenfassung). 22 Uhr, NOS-1: Studio Sport (m. EM-Zusammenfassungen). Sonntag. 13.10 Uhr, NOS-1: Studio Sport (m. EM-Einbelndungen). 19 Uhr, NOS-1: Studio Sport (m. EM-Zusammenfassung).

Der Austragungsort

DESGphoto DESGphoto / L. Hagen

Heerenveen ist eine Kleinstadt mit rund 40’000 Einwohnern in der Provinz Friesland im Norden der Niederlande. Heerenveen ist Sitz des nationalen Eislaufverbandes KNSB. Die Eisschnelllauf-Halle Thialf ist die älteste Eisschnelllauf-Halle der Niederlande. Zur dem Eissportkomplex gehört auch eine Eishockeyhalle, in die seit einigen Jahren auch internationale Shorttrack-Wettbewerbe vergeben werden.

Zur Website des  Thialf | Zur EM-Homepage

Deutsche EM-Aussichten

Einerseits: Der deutsche Shorttrack musste nach dem Olympiawinter vier hochkarätige Verluste verkraften: Tyson Heung (Olympia-Fünfter 2010 über 500 Meter) beendete ebenso seine Karriere wie Mannschaftskapitän Sebastian Praus (Top-Ten bei Olympia 2006) und die dreimaligen Olympiateilnehmer Aika Klein (Staffel-Europameisterin) und Susanne Rudolph (noch 2010 EM-500-m-Finalistin). Die stark verjüngte deutsche Mannschaft lief im Weltcup weit hinterher und hatte selbst im gedachten innereuropäischen Maßstab keine Spitzenläufer. Fast möchte man meinen: Abhaken und auf bessere Zeiten warten.

Andererseits: Die Saison-Formkurve einiger Sportler zeigt nach oben, zum Beispiel Paul Herrmann und Christin Priebst, die ebenfalls viel Erfahrung haben. Das mit Michael Kooreman und Guy Thibault hochkarätig aufgestockte Trainerteam sorgt für frischen Wind und neue Motivation. Mit Robert Seifert kehrt ein lange verletzt gewesener sprintstarker Athlet aufs Eis zurück. Beim Pressegespräch vor den Europameisterschaften strahlten die deutschen Athleten Optimismus und Selbstvertrauen aus. Fast möchte man meinen: Medaillen sind möglich, zumindest in den Staffelrennen. Aber auch in den Einzelwettbewerben ist eine Rückkehr in die europäische Spitze möglich.


Lust auf Shorttrack live?

Vergessen Sie alles, was sie über Schlittschuhlaufen wissen und denken. Weltklasse-Shorttrack live zu sehen ist ein unvergleichliches Erlebnis. DIE Gelegenheit: das Weltcup-Finale in Dresden vom 18. bis 20. Februar.

Hier Informationen zum Kartenvorverkauf | Die Weltcup-Homepage

Quelle: Maos Heatbox

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