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Shorttrack EM 2011: Finals nur knapp verpasst

Author: Dirk Gundel Friday, January 14th, 2011 No Commented Under: Short Track
DESGphoto Arianna Fontana DESGphoto / L. Hagen

Zum Auftakt der Shorttrack-EM gab es nur wenige Überraschungen. Mit Arianna Fontana und Thibaut Fauconnet siegten zwei Mitfavoriten um den Titel. Dagegen blieben die hoch gehandelten Elise Christie aus Großbritannien und Maxime Chataignier nach Penaltys ohne Finalpunkte. Die deutschen Shorttracker enttäuschten nicht, verfehlten aber die Finals.

Bei den Damen kamen in den sechs Vorläufen jeweils drei Damen weiter. Christin Priebst als Vorlaufzweite und Bianca Walter als Dritte hatten keinerlei Probleme, das Halbfinale zu erreichen. Von den sechs Vorlaufsiegerinnen sollten am Ende fünf auch das Finale erreichen. In den drei Halbfinals kamen jeweils die beiden Ersten weiter. Bianca Walter musste sich nach einem Patzer mit dem sechsten Rang im ersten Halbfinale begnügen. Wesentlich dichter am Finale dran Christin Priebst, die in einem langsamen Rennen am Ende knapp zwei Zehntel am Finale vorbeilief.

Ausgerechnet die taktisch sehr starke Elise Christie wurde nach einer Behinderung der Niederländerin Jorien ter Mors im Finale distanziert, die Niederländerin war danach chancenlos und musste sich mit dem fünften Rang begnügen. Vorn siegte die Italienerin Arianna Fontana souverän vor der Österreicherin Veronika Windisch und der Ungarin Erika Huszar. Titelverteidigerin Katerina Novotna kam auf den vierten Platz. Wenn überhaupt, dann kann der zweite Platz von Veronika Windisch als überraschend bezeichnet werden, jedoch hatte die Österreicherin zuletzt bereits einige starke Ergebnisse erzielt.

Bei den Herren schied Titelkandidat Maxime Chataignier nach einem Penalty bereits im Vorlauf aus. Der Franzose hatte den Ungarn Beres behindert und musste im Titelkampf damit einen großen Rückschlag hinnehmen. Bei den Herren kamen in acht Vorläufen jeweils die ersten Beiden weiter, dazu die zwei Zeitschnellsten. Paul Herrmann dominierte seinen Vorlauf nach Belieben und machte nach diesem Auftritt Hoffnung auf Mehr.

Robert Seifert schlug sich bei seinem Comeback nach langer Verletzung auf der ungeliebten Langstrecke hervorragend, scheiterte letztlich als Vorlaufdritter aber an dem Niederländer Kerstholt und dem Briten Stanley. Torsten Kröger lief in einem schnellen Vorlauf ebenfalls auf Platz drei nur eine Zehntel hinter Titelverteidiger Nicola Rodigari, seine Hoffnungen als einer der Zeitschnellsten weiter zu kommen, erfüllten sich am Ende nicht, da noch zwei Läufe schneller waren.

Spätestens nach dem Setzen der Halbfinals dürfte Paul Herrmann mit dem Schicksal gehadert haben. Der Dresdner wurde in das stark besetzte dritten Halbfinale gesetzt, während der Vorlaufzweite Bartosz Konopko im zweiten Halbfinale deutlich schwächere Gegner hatte. Während der Pole dann auch überraschend das Finale erreichte, fehlten Paul Herrmann 0,04 Sekunden zum Russen Semen Elistratov und damit zum Finaleinzug. Noch stärker besetzt war jedoch das erste Halbfinale, wo Titelverteidiger Nicola Rodigari als Sechster chancenlos war.

Stimmungsvoll dann das Finale, Topfavorit Thibaut Fauconnet hatte sich mit einem starken Sjinkie Knegt aus der Niederlande auseinanderzusetzten, Im Ziel siegte der Franzose aber doch, hinter Knegt kam Ruslan Zakharov aus Russland auf Platz drei. Haralds Silovs verfehlte als Vierter knapp das Podium, dahinter der Russe Elistratov und der Pole Konopko.

Bei den Damen liegen Christin Priebst und Bianca Walter nach der ersten Strecke auf den Rängen 9 und 16. Bei den Herren belegt Paul Herrmann Platz 8, Torsten Kröger und Robert Seifert die Ränge 20 und 24.

Am Samstag wird der Wettkampf mit den 500 Metern sowie den Staffelhalbfinals fortgesetzt. Die deutschen Damen waren kampflos dafür qualifiziert und treffen als Titelverteidiger auf die Niederlande, Polen und Weißrussland. Das neu formierte deutsche Team gilt in diesem Halbfinale neben der Niederlande als Favorit und hat somit gute Chancen erneut in das EM-Finale zu laufen.

Bei den Herren wurden am Freitag die Vorläufe ausgetragen. Die DESG-Staffel hatte trotz eines Sturzes, keine Probleme das Halbfinale zu erreichen. Dort warten dann aber mit Frankreich und der Niederlande zwei dicke Brocken, während die Ungarn nur Außenseiter sind.

Stimmen:

Paul Herrmann: “Meine Form stimmt, aber taktisch war ich im Halbfinale nicht so geschickt, ein paar Runden vor Schluss habe ich einfach geschlafen. Da hätte ich angreifen können und müssen.”

Christin Priebst: “In der viertletzten Runde lag ich auf Platz zwei und dachte einen Augenblick zu lange darüber nach, ob ich ganz nach vorn gehen sollte. In dem Moment tat dies schon die hinter mir liegende Arianna Fontana, und ich fand mich auf Platz drei wieder. An Huszár war dann auch kein Vorbeikommen mehr, aber ich bin trotzdem nicht unzufrieden. Ich bin viel besser drauf als am Anfang der Saison.”

Bianca Walter: “Das war schon ganz schön aufregend, bei einer Europameisterschaft im Halbfinale zu stehen, aber am Ende war einfach die Kraft weg. Ich bin ja kein Langstreckler, die 500 Meter morgen sind eher meine Strecke.”

Sjinkie Knegt: “Ich habe einen Fehler gemacht, statt innen hätte ich außen angreifen sollen. Über 1000 Meter sehe ich gute Chancen, da kann ich die Franzosen schlagen.”

Jorien ter Mors: “Ich lief von vorn und dachte schon dass mich niemand mehr überholen kann, dann versuchte Christie mich an einer unmöglichen Stelle zu überholen und es war vorbei.”

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