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Das große Gedränge

Author: SSN Sunday, March 9th, 2008 No Commented Under: Short Track
Nichts Neues im Short Track? Natürlich dominierten bei der „Heim-WM“ in Gangneung die Koreaner, untermauerten die Chinesen ihre Stärken, belegten die Kanadier Podestplätze. Business as usual also? Mitnichten. Selten waren die Konkurrenzen härter, die Entscheidungen knapper. Die Leistungsdichte schob sich am Japanischen Meer noch mehr zusammen. Beispiel: beim abschließenden 1000 m-Finale lagen die vier erstplatzierten Frauen sage und schreibe 1,41 Zehntelsekunden auseinander. Szenenstar Apolo Ohno (USA) verpasste den anvisierten Titel über diese Distanz um 6 Hunderstel.

Helmut Kraus, Shorttrack-Teamleader der DESG, nennt es „Aufbruchstimmung. Dieser Sport entwickelt sich rasant.“ Außer den traditionellen ST-Nationen meldet sich Europa zu Wort. Großbritannien, Italien, Belgien – vor allem aber auch die osteuropäischen Nationen wie Polen, Slowakei, Tschechien, Bulgarien oder Rumänien engagieren sich. Die Gründe liegen auf der Hand. Es locken 24 Medaillen bei Olympia – und der finanzielle Aufwand ist weniger kostenintensiv. Kraus: „Man braucht eben nur ein Eishockey-Feld mit Dach darüber…“

Das wackere Trio der DESG konnte im Highspeed-Eldorado Südkorea erwartungsgemäß nicht um die Medaillen mitlaufen. Ein unglücklicher Verlauf der Weltcup-Saison hatte die Teilnahmen der sonst starken Staffeln verhindert. Bei der WM plagten ausgerechnet Top-Skater Tyson Heung muskuläre Probleme. Am Schlusstag erreichte er, ebenso wie Christin Priebst, aber das Viertelfinale über 1000 Meter. Während Paul Herrmann am Samstag auf sich aufmerksam gemacht hatte. Dem 21-Jährigen aus Dresden, in der Ausbildung zum Polizeimeister, gehört die Zukunft. In der der unverändert immer schön den rechten vor dem linken Schlittschuh anziehen will.

Doch die Zeit bis zu den Winterspielen 2010 in Vancouver drängt. Kraus spricht von richtungsweisenden Gesprächen und Analysen, „wenn wir noch auf diesen Zug aufspringen wollen.“ Beim Weltcup hatten die DESG-Starter einige vordere Platzierungen erreicht, doch der Run aufs „kleine“ Eis sorgt für Gedränge. „Seit Salt Lake City und Turin gewinnt Short Track quasi täglich neue Anhänger, hier geht im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab.“

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