Weltcup Inzell 2.Tag
Auch am zweiten Tag sorgte der Wind in Inzell für einige Überraschungen. Über 500 Meter der Herren siegte der Niederländer Gerard van Velde vor dem Russen Dmitri Lobkow. Jeremy Wotherspoon musste sich dagegen mit dem 5.Rang zufrieden geben, steht aber am Sonntag bereits vor dem vorzeitigen Gesamtsieg.
Bei den Damen baute die im Weltcup führende Manli Wang mit ihrem Sieg in Inzell den Vorsprung aus, da die Weltcupzweite Marianne Timmer auf Rang 13 erneut enttäuschte. Dagegen überraschte die Niederländerin Frouke Oonk, die nur um 0,01 Sekunden am Sieg vorbeilief.
Monique Garbrecht-Enfeldt konnte sich als Drittplatzierte erneut ganz vorn platzieren, auch Pamela Zoellner konnte als Achte überzeugen, vergab aber eine bessere Platzierung durch einen Stolperer in der letzten Kurve. Nicht ganz so zufrieden waren Jenny Wolf und Judith Hesse auf den Plätzen 12 und 19.
Über 1500 Meter siegte Mark Tuitert mit der neuen Freiluftweltrekordzeit von 1.47,86 vor dem US-Amerikaner Chad Hedrick und dem immer stärker werdenden Enrico Fabris aus Italien. Jan Friesinger überzeugte mit 1.49,46 als Sechster und auch Jörg Dallmann zeigte auf Rang 12 ein hervorragendes Rennen.
In dem mit Spannung erwarteten Rennen über 3000 Meter der Damen konnte abermals Renate Groenevold den Sieg davon tragen. In 4.10,06 siegte die Niederländerin mit starkem Schlußspurt vor Claudia Pechstein, die im direkten Vergleich deutlich gegen Gunda Niemann-Stirnemann siegte. Gretha Smit verlor im direkten Vergleich gegen Renate Groenevold sicherte sich aber Rang drei.
Gut erholt von ihrem Schwächeanfall in Hamar zeigte sich Anni Friesinger, die als Vierte weniger als 2 Sekunden hinter Groenevold landete.
Gunda Niemann-Stirnemann musste ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und verlor in den letzten beiden Runden mehrere Sekunden auf die Konkurrenz, so das sie am Ende mit dem siebten Rang zufrieden sein musste. Daniela Anschütz lief ein gutes Rennen und kam am Ende auf den zehnten Rang.
Am Vormittag hatte Heike Hartmann über 500 Meter der Damen in der B-Gruppe den vierten Rang belegt. Dieses Ergebnis erreichte anschließend auch Katrin Mattscherodt über 3000 Meter, wobei sie nur etwas über eine Sekunde am Sieg vorbeilief.
Bei den Herren überzeugte Björn Oltmer über 1500 Meter in der B-Gruppe mit Rang 5, Stefan Heythausen belegte Platz 14. Über 500 Meter starteten nach dem erkrankungsbedingten Ausfall von Dino Gillarduzzi alle DESG-Läufer in der B-Gruppe. Jan Waterstradt belegte als Bester der Deutschen in 36,84 den siebten Platz. Junior Anton Hahn gab mit Platz 18 sein Weltcupdebüt.
Stimmen nach Rennen
Monique Garbrecht-Enfeldt (3. Platz):
Bei diesem böigen Wind war es heute ganz, ganz schwer, aber ich will mich nicht beschweren, andere hat es heftiger erwischt als mich, ich bin mit dem dritten Platz sehr zufrieden.
Pamela Zoellner (8. Platz):
Angesichts des Windes hat man nur eine Chance, wenn man sehr tief läuft. Leider bin ich in der zweiten Kurve fast gestürzt, konnte mich gerade noch innen mit der hand abstützen. Das ist natürlich ärgerlich, sonst wäre ich wohl unter 40 Sekunden geblieben.
Trainer Thomas Schubert:
Jenny Wolf hatte heute einen völlig verunglückten Start, und da der Start bei ihr die halbe Miete ist, war es automatisch ein verunglückter Lauf. Pech auch für Pamela Zoellner bei ihrem Strauchler in der Kurve, bei hoher Geschwindigkeit, böigem Rückenwind und den engen Kurven kann sowas passieren, und es ist eigentlich toll, wie sie einen Sturz noch abgefangen hat.
Jan Friesinger (6. Platz):
Das war ein toller Lauf, wie ich ihn mir gewünscht habe, sowohl die Zeit als auch der Platz gefallen mir sehr gut. Ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist und ich vielleicht in dieser Saison noch eins draufsetzen kann. Die etwas wechselhaften Bedingungen haben mir nichts ausgemacht, die bin ich als Inzeller ja gewohnt.
Claudia Pechstein (2. Platz):
Am Anfang konnte ich mich gut an Gunda orientieren, aber auch als sie dann etwas abgefallen ist, bin ich mein Tempo konstant weitergelaufen und mit meiner Zeit am Ende sehr zufrieden. Im Weltcup ist es jetzt sehr spannend, es haben halt noch mehr Leute Schlittschuhe und können sehr gut damit laufen. Mit meiner Saison bin ich recht zufrieden, für zweite Plätze bei der EM und WM muss man sich ja hoffentlich noch nicht entschuldigen. Und noch die Saison ja nicht zu Ende.
Anni Friesinger (4. Platz):
Klar bin ich ein bisschen traurig, dass es gerade beim Heimspiel nur für die “Blechmedaille” gelangt hat, aber Grund für Enttäuschung gibt es eigentlich nicht. Ich bin neue persänliche Bestleistung für Inzell gelaufen und nur anderthalb Sekunden hinter der Siegerin, das passt schon. Und es verspricht für Heerenveen eine ganz spannende Weltcup-Entscheidung, jeder kann jeden schlagen kann.
Gunda Niemann-Stirnemann (7. Platz):
Ich war nach den drei Monaten ohne internationalen Vergleich selbst gespannt, wo ich stehe. Anfang bin ich gut mitgelaufen, aber nach hinten raus fehlte mir doch noch etwas Tempohärte. Trotzdem war es auf jeden Fall wichtig, hier gelaufen zu sein, weil man sich ohne Wettkampfhärte nicht verbessern kann. Ich muss jetzt weiterarbeiten, dranbleiben. Und in Inzell bin ich, obwohl es sehr schwer ging, gern gelaufen. Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich meine Laufbahn noch bis zu den Weltmeisterschaften in einem Jahr an dieser Stelle fortsetzen will.
Daniela Anschütz (10.Platz):
Bei mir ist in diesem Jahr der Wurm drin, zum wiederholten male war ich durch eine Erkältung gehandicapt, sonst wären bestimmt noch zwei Sekunden weniger drin gewesen. Aber unter den Umständen will ich nicht unzufrieden sein. Mal sehen, was in Heerenveen noch möglich ist.