Weltcup-Finale, 3.Tag
Beim letzten Tag des Weltcup-Finales in Berlin erfolgten die Entscheidungen über die 1000m, den Team Pursuit und den Massenstart.
Die 1000m der Damen erfolgten ohne deutsche Beteiligung. Monique Angermüller ist seit einigen Wochen an Nesselfieber erkrankt und musste auch schon die in 2 Wochen stattfindene Einzelstrecken-WM (Heerenveen) absagen. Die letzte verbliebene deutsche Läuferin Judith Hesse musste sich dann unmittelbar vor Beginn des Wettkampfes abmelden. Der Sieg ging dann erwartungsgemäß deutlich an Christine Nesbitt (CAN). Sie verwies mit neuer Bahnrekord-Zeit (1.15,04 Min.) Heather Richardson (USA) auf Platz 2 und Hong Zhang (CHN) auf Platz 3. Auch wenn Nesbitt in Heerenveen über diese Strecke nicht an den Start ging, gewann sie deutlich den Gesamtweltcup.
Auf den letzten 50 Metern konnte der US-Amerikaner Shani Davis die 1000m der Herren noch für sich entscheiden. Er gewann in 1.09,24 Minuten vor Kjeld Nuis (NED) und Tae-Beom Mo (KOR). Samuel Schwarz hat nach seinem Sturz in Heerenveen über 500m noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden und lief auf Platz 12. Durch seinen Sieg konnte Davis den Niederländer Stefan Groothuis noch von Platz 1 im Gesamtweltcup verdrängen.
Der Sieg im Team Pursuit der Damen ging an das kanadische Team. Sie gewannen deutlich (2.26 Sekunden) vor den Teams aus Korea und Russland. Die Polinnen vergaben bereits alle Chancen durch einen Stolperer von Natalija Czerwonka in der ersten Kurve. Eine deutsche Mannschaft war nicht am Start.
Um einen Wimpernschlag (0.07 Sekunden) konnte das Team der US-Amerikaner die deutschen Männer im direkten Duell auf Platz 4 verweisen. Es gewannen die Niederländer vor den Koreanern. Im Gesamtweltcup konnten die deutschen Herren jedoch ihren dritten Platz verteidigen.
Zum Abschluss des spannenden Wettkampftages erfolgten noch die Massenläufe. Dabei laufen die Frauen 15 Runden und die Männer 20 Runden. Bei 2 Zwischensprints und dem eigentlichen Zieleinlauf werden jeweils Punkte verteilt, die Addition dieser ergibt dann die endgültige Platzierung. Der Gewinner des Laufes ist in jedem Fall auch der Sieger, die anderen Platzierungen können sich durch die Punkte der Sprints verändern. Bei diesem neuen Wettkampfformat haben durch taktisches Laufen auch Sportler eine Chance auf eine Podiumsplatzierung, die auf Einzeldistanzen nicht so erfolgreich sind.
Den dritten Massenstart dieser Saison gewann in einem packenden Zielsprint Claudia Pechstein, Platz 2 ging an Mariska Huisman (NED) und Platz 3 an Anna Rokita (AUT). Rokita lief das erste Mal in ihrer Karriere bei einem Weltcup in die Top 3.
Nachdem das Rennen der Herren einige Zeit verbummelt wurde, suchte der Niederländer Jorrit Bergsma sein Heil in der Flucht und konnte diese Führung bis zum Ende des Rennens verteidigen. Marco Weber (GER) und Shane Dobbin (NZL) versuchten lange Zeit in Gemeinschaftsarbeit Bergsma wieder einzuholen, bevor der Franzose 2 Runden vor dem Ziel zum Schlussspurt ansetzte und die beiden wieder einholte. Marco Weber blieb hinter Contin und Arjan Stroetinga (NED) nur die undankbare 4.Platz.
Der Massenstart ist ein Wettkampfformat, welches alle Beteiligten (Sportler, Zuschauer) begeistert und sollte – um den Eisschnelllauf interessanter zu gestalten und eine Zukunft zu geben – auf jeden Fall beibehalten werden.
Erstmals in dieser Saison wurde der Grand World Cup vergeben. Dieser wurde von Christine Nesbitt (CAN) und Kjeld Nuis (NED) gewonnen.
Die Saison 2011/2012 wird in 2 Wochen mit der Einzelstrecken-WM in Heerenveen beendet.