Jenny Wolf unter 38 Sekunden
Das Duell um den Olympiasieg über 500 Meter der Frauen entschied die Koreanerin Sang-Hwa Lee in Vancouver knapp für sich, im Weltcup ist sie zur Zeit chancenlos gegen Jenny Wolf. Im direkten Duell sorgte Jenny Wolf bei ihrem 54.Weltcupsieg für klare Fronten. Die Berlinerin siegte in 37,98 vor der Niederländerin Margot Boer (38,46) und Lee 38,56. Dabei war Jenny Wolf in für ihre Verhältnisse bescheidenden 10,30 Sekunden angegangen. Auch Judith Hesse wusste erneut zu überzeugen und belegte in 39,06 sec den achten Platz.
Es ist nahezu unglaublich mit welcher Sicherheit Nico Ihle derzeit seine Läufe ab der 20 Meter Marke absolviert. Nur die ersten Meter sind im Moment die Achillesferse. Am Freitag hörte Nico auf zu laufen, weil er dachte es lag ein Fehlstart vor und war erleichtert als der Kampfrichter verspätet wirklich zurückschoss. Am Samstag blieb der Chemnitzer mit dem Schlittschuh hängen und verlor den Tritt, immerhin kam es nicht zum Sturz. Nach 10,33 Sekunden passierte er die 100 Meter Marke, damit 0,6 Sekunden über seinem Standard. Am Ende kam mit 35,77 sec noch eine ordentliche Zeit heraus, zieht man die 0,6 Sekunden ab, dann wäre es wieder eine absolute Topplatzierung geworden.
Den Sieg in diesem spannenden Wettkampf sicherte sich überraschend Pekka Koskela, der in 34,90 nur um 0,01 Sekunden vor Tucker Fredricks lag. Nico Ihle hätte ohne Stolperer erstmals aufs Podium laufen können, der dritte Platz ging stattdessen an Kang-Seok Lee aus Korea.
Jilleanne RookardÜber die 3000 Meter der Frauen gab es einen Überraschungserfolg der US-Amerikanerin Jilleane Rookard. In 4.04,39 verwies die junge Amerikanerin die Tschechin Martina Sablikova und Stephanie Beckert auf die Plätze. Die Erfurterin lief im Duell gegen Cindy Klassen zu langsam an, überhole zwar die Kanadierin in der vorletzten Runde, konnte den Rückstand auf auf die beiden Topläuferinnen nicht mehr aufholen. Rookard, die bei den US-Meisterschaften mit großem Vorsprung dominierte, lag nach dem Rennen ihrem Trainer überglücklich in den Armen.
Jennifer Bay setzte die Serie ihrer Klasseläufe auch über 3000 Meter fort. Die Dresdnerin konnte sich abermals, auf 4.12,28 sec, verbessern und kam auf den 13.Platz. Die Berlinerin Isabell Ost wurde nach den harten Rennen der Vortage für den Teamlauf geschont, wo sie zusammen mit Jennifer Bay und Stephanie Beckert starten wird.
Zum Abschluss des zweiten Tages werden siegte der Norweger Håvard Bøkko mit deutlichem Vorsprung in 1.45,27 nach einer beeindruckenden Schlussrunde vor dem US-Amerikaner Trevor Marsicano (1.46,15) und dem Niederländer Stefan Groothuis (1.46,31). Der große Favorit Shani Davis belegte nur den siebten Rang in einem zwischen dritten und elften Platz sehr engen Feld.
Stimmen:
Bente Kraus: “Ich bin total glücklich über das was im Moment passiert. Heute wieder dicht an meine Bestzeit heran, nächste Woche dann die 5000 Meter in Hamar, und hoffentlich auch die Chance bei einem Teamwettbewerb zu starten.
Ich habe in den letzten Runden immer noch ein paar technische Probleme, kann meine tiefe Position nicht halten. Daran muss ich auf jeden Fall noch arbeiten, dann kann es noch schneller werden.
Nach Hamar geht es ins Höhentrainingslager nach Südafrika, dann kommt die Qualifikation für die zweite Weltcupperiode und die EM.
Ich werde versuchen mich für die EM zu qualifizieren, aber das wird schwer. Wenn ich es ins Team nach Inzell schaffen würde, wäre das toll. Aber das ist noch ein langer Weg und Claudia (Pechstein) kehrt ja dann auch wieder zurück.”
Nico Ihle: “So ein Pech, ich bin beim zweiten Schritt im Eis hängen geblieben, konnte gerade noch einen Sturz verhindern, aber die Zeit war weg. Ich dachte nur noch einfach weiterlaufen. Im Nachhinein besonders ärgerlich nach meiner starken 25,4 Runde es wäre locker der dritte Platz möglich gewesen. Nun habe ich mir das Podium für Asien aufgehoben und eine WM haben wir ja schließlich auch noch.”
Stephanie Beckert: “Ich bin eigentlich zufrieden, die Zeit war nicht schlecht und auch der Lauf war insgesamt gut. Wieder ein Podiumsplatz.”
Jenny Wolf: “Ich bin zufrieden. Der Angang war dieses Mal nicht so schnell, dafür war der restliche Lauf gut. Das war schon in Ordnung, auch wenn die Zeit jetzt nicht so sensationell ist.”