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Trauer um Werner Unterdörfel

Author: Dirk Gundel Sunday, October 10th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Egon Meinke DESGphoto / L. Hagen

Werner Unterdörfel, einer der erfolgreichsten Trainer im Herren-Eisschnelllauf Deutschlands, verstarb plötzlich und unerwartet am Donnerstagmorgen in Folge eines Herzinfarktes. Der Berliner wurde nur 59 Jahre alt.

Bereits in seiner Kindheit stand Werner auf dem Eis und entwickelte sich zu einem hervorragenden Eishockeyspieler. Er schaffte den Sprung in die Juniorenauswahl der DDR und absolvierte dort 23 Länderspiele. Mit der Auflösung der DDR-Liga war auch die Karriere von Werner Unterdörfel beendet.

Wie einige andere Eishockeyspieler schulte Werner Unterdörfel um und wurde Eisschnelllauftrainer. Auch seine Liebe fand er auf dem Eis, seine Frau Bärbel war bis 1970 als Eisschnellläuferin aktiv.

Ab 1974 begann beim TSC Berlin eine lange und erfolgreiche Trainertäigkeit für Werner Unterdörfel. Erste Erfolge zeigten sich in den frühen 80er Jahren, mit den sensationellen Bronzemedaillen von René Schöfisch über 5000 und 10000 Metern bei den Olympischen Spielen 1984 in Sarajevo. Im gleichen Jahr gewann Andreas Ehrig die Silbermedaille bei der Mehrkampf-WM in Göteborg. Auch Klaus Wunderlich aus seinem Team schaffte den Sprung in die Weltspitze.

Später formte der Berliner eine talentierte Nachwuchsmannschaft um Michael Spielmann und Peter Adeberg, die mehrere Weltcupsiege und Medaillen bei den Junioren-Weltmeisterschaften erliefen.

Trotz dieser Erfolge fand Werner Unterdörfel im Jahr 1993 keine Anstellung mehr in der DESG und verschrieb sich fortan der Nachwuchsarbeit. Auch dies machte Werner viel Spaß und mit seiner großen Leidenschaft gelang es ihm das eine oder andere Talent zu entwickeln. Mit einem dieser Talente (Samuel Schwarz) sowie einigen hoffnungsvollen Rollschnellläufern (Björn und Thorsten Oltmer), kehrte der Berliner erfolgreich in den Seniorenbereich zurück. Zudem schaffte er es die damals schon fast "abgeschriebene" Anke Hartmann wieder in die Spitze zu bringen.

Mit der Strukturreform 2006 zog sich Werner aber endgültig aus der aktiven Trainertätigkeit zurück. Trotzdem sah man das "Ur-Gestein" noch bei zahlreichen Wettkämpfen als Zuschauer an den Eis- und Rollschnelllbahnen.

Bei Werner "menschelt es" war häufig zu hören, wenn über den Berliner gesprochen wurde. In den legendären Inzeller Abenden konnte auch selbst den einen oder anderen Schwank aus seinem bewegten Leben herzerfrischend rüberbringen.

Werner Unterdörfel hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder. Beide Kinder sind in die Fußstapfen der Eltern getreten, Tochter Katrin als Trainerin im Rollschnelllauf und Sohn Andre im Eisschnelllaufen. Darauf war Werner immer stolz.

Das deutsche Eisschnelllaufen verliert einen engagierten und menschlichen Trainer, der sein Leben und seine Leidenschaft dem Eisschnelllaufen widmete und viele Generationen von Sportlern sehr erfolgreich betreut hat.

SpeedSkatingNews.info spricht den Angehörigen sein Beleid aus.

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