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Tobias Schneider beendet Saison/Sprinter in Japan

Author: Dirk Gundel Tuesday, January 12th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Tobias Schneider DESGphoto / L. Hagen

Nach der Enttäuschung über die überraschende Nichtnominierung für die Europameisterschaften hat Tobias Schneider seine Saison vorzeitig beendet. Der eigentlich für die WM im Mehrkampf vorgesehene Berliner äußerte gegenüber Speedskatingnews.info: “Ohne die Vorbereitungswettkämpfe wie z.B. eine Mehrkampf EM, ohne Trainer und Trainingspartner (die dann alle in Vancouver sind) kann kein akzeptables Ergebnis bei der Weltmeisterschaft heraus kommen. So habe ich die Saison beendet, genieße meine freie Zeit und kann mich bald, sehr gut auf die neue Saison vorbereiten!”

Dafür wird Robert Lehmann den selbst erkämpften Startplatz in Heerenveen wahrnehmen. Für den Erfurter besteht immer noch die Hoffnung, dass er auch für Vancouver nominiert wird. Entsprechend wird er sich vorbereiten und ab kommender Woche ins Trainigslager nach Erfurt gehen. Eine ausführliche Einschätzung der Europameisterschaften und die weitere Planung ist wie immer im Tagebuch der “Men of Ice” unter www.men.icespeedskating.de zu finden.

Sprint WM 2010-Deutsches Team vor Ort

Unverhofft kommt oft. Kurz nach der verpassten Olympiaqualifikation schrieb Jörg “Hugo” Dallmann in seinem Eis-Blog: “Nun fehlen uns ein wenig die Ziele.” Nach einer Woche Pause entschied der Erfurter den Versuch zu starten, sich für die Sprint-Weltmeisterschaften zu qualifizieren, was ihm am letzten Wochenende beim Skate-Off auch gelang. Zwar hatte die Anreise nach Japan mit einem Flugzeugausfall in Berlin denkbar ungünstig begonnen, doch nachdem der Anschlußflug in Frankfurt noch erreicht werden konnte, wird das Deutsche Team schon morgen erstmals das schnelle Eis im “Meiji Hokkaido Tokachi Oval” in Obihiro testen können. Dann bleibt noch etwas Zeit die 26-stündige Anreise noch vor dem Wettkampf aus den “Knochen” zu bekommen.

Dort wird man dann auch auf ein paar Gesichter treffen, die man nur selten oder gar nicht im Weltcup sieht. Viele Nationen verzichten auf den Start ihrer Olympiateilnehmer, dagegen sind die Läufer aus Asien mit ihren stärksten Aktiven vor Ort und wollen dort für Furore sorgen. Die Webseite des Veranstalters ist unter www.skatingjapan.jp/wsss2010 zu erreichen, die vorläufige Startliste wird hoffentlich am Donnerstag publiziert.

Das deutsche Team hat vier Startplätze bei den Damen und drei bei den Herren. Für die DESG starten: Jenny Wolf, Monique Angermüller, Heike Hartmann, Judith Hesse, Samuel Schwarz, Nico Ihle und Jörg Dallmann.

Im Gegensatz zur Mehrzahl ihrer olymischen Konkurrentinnen wird Jenny Wolf in Obihiro starten, sie möchte dabei noch etwas Wettkampfpraxis sammeln, “Ich brauche noch einen wichtigen internationalen Wettkampf”, und nimmt dann auch mal gern die ungeliebten 1000 Meter mit.

Weltcupdritter nicht nach Vancouver

Im niederländischen Team wird in Obihiro ein Mann starten, um den es in unserem Nachbarland zur Zeit große Diskussionen gibt. Ronald Mulder aus Zwolle ging bei den Sprinter als Außenseiter in die Saison, qualifizierte sich als Zweiter der Ausscheidungen dann aber souverän für die Weltcups. Dort überzeugte er und sorgte mit Platz drei in Heerenveen für den ersten niederländischen Podiumsplatz über 500 Meter seit drei Jahren. In Calgary verbesserte er den niederländischen Rekord auf 34,52 sec und belegt in der Weltcupgesamtwertung als bester Niederländer derzeit Rang acht. Bei den Olympiatrials kam Ronald Mulder schließlich auf Rang drei, die Niederländer haben vier Startplätze, und wird trotzdem nicht zu den Olympischen Spielen fahren.

Zwar laufen in den Niederlanden zur Zeit Onlinepetitionen pro Mulder, die werden dem 23jährigen aber kaum helfen. Grund für dieses Dilemma ist das IOC. Dort gab es in den 70er Jahren einen Strategiewechsel, der aus den Spielen der Freude und Freunde ein höchstkommerzielles Ereignis machte. Seit dem die Olympischen Ringe aus Dollarzeichen bestehen, werden die Wünsche der Sponsoren und vor allem der Fernsehsender immer dreister. Es werden immer kleinere Starterfelder gewünscht und weniger Exoten. Dies wird im Eisschnelllaufen dadurch erreicht, dass die Gesamtzahl der Startplätze pro Strecke begrenzt werden. Hinzu kommt noch eine weitere Begrenzung, denn jede Nation bekommt ein maximales Startrecht. Das sind im Idealfall 20 Startplätze (10 Frauen und 10 Herren) bei 12 Olympischen Entscheidungen. Und genau dort liegt das Problem für Mulder. Die Athleten die sich zwei Startplätze erkämpft haben sind automatisch gesetzt, danach wird nach einem komplizierten Schlüssel berechnet wer von den anderen Sportlern nominiert wird und in dieser Liste reicht es für Mulder nicht.

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