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Stenogramme aus Klobenstein & München

Author: Redaktion Sunday, January 7th, 2007 No Commented Under: Eisschnelllauf

ESL, Meeting in Klobenstein: Friesinger, Anschütz schnell / Kramer mit Bahnrekord

Bei einem Internationalen Meeting in der Ritten-Arena Klobenstein als Test eine Woche vor den Mehrkampf-Europameisterschaften an gleicher Stelle gab es einige gute und sehr gute Resultate. Herausragend war dabei der Bahnrekord von Sven Kramer (Niederlande) über 3000 Meter, der bei seinen 3:45,84 Minuten die Freiluft-Weltbestleistung (3:44,9 von Eskil Ervik/Norwegen 2005 in Inzell) nur um weniger als eine Sekunde verfehlte. Superstark auch Anni Friesinger (Bild rechts), die in 38,57 Sekunden ihre schnellste Saisonzeit lief, schneller als zuvor in Inzell, Erfurt und Berlin. Die Freiluft-Weltbestzeit verfehlte die Inzellerin damit nur um drei Zehntel – auf der Zielgeraden hatte Anni trotz ihrer Top-Zeit noch einen kleinen Patzer, der vielleicht zwei, drei Zehntel gekostet hat.

Für weitere starke Leistungen aus deutscher Sicht sorgten über 500 Meter die Mehrkämpfer Stefan Heythausen und Tobias Schneider mit für sie starken 37,30 bzw. 37,72 Sekunden sowie Daniela Anschütz-Thoms (Bild links), die über 1000 Meter in 1:18,50 nur eine Sekunde über ihrer aus Calgary stammenden persönlichen Bestzeit blieb. “Stefan und Tobi waren gut, haben aber auch noch ein paar Reserven, die sie vielleicht in einer Woche noch ausschöpfen können”, sagte Trainer Jan Coopmans, “und von Daniela Anschütz Leistung war ich sehr beeindruckt. Sie hat als Mehrkämpferin auf den Sprintstrecken hier Ireen Wüst Paroli geboten, die immerhin zur Sprint-WM fährt.”

Ergebnisse Int. Wettkampf Klobenstein (6-7 Januar 2007)

Shorttrack, DKB-Bundesliga: Praus läuft Deutschen 1500-m-Rekord / Schnellster Europäer

Abschließender Höhepunkt beim dritten und letzten Renntag der DKB-Bundesliga war ein kaum für möglich gehaltener Deutscher Rekord von Sebastian Praus (Mainz) im 1500-m-Superfinale. Der 26jährige gewann am Sonntag das 1500-m-Superfinale in 2:12,471 Minuten und unterbot damit seine eigene Bestmarke, die er im November 2004 in Madison (USA) aufgestellt hatte, gleich um mehr als drei Sekunden (bisher 2:15,778). Das ist zugleich die bislang beste 1500-m-Zeit eines europäischen Shorttrackers (also inoffizieller Europarekord, offiziell werden leider keine Europarekorde geführt) und Rang sieben in der von Weltrekordler Ahn Hyun-Soo (Südkorea/2:10,639) angeführten ewigen Weltbestenliste. Praus gewann in München mit drei von vier möglichen Streckensiegen (nur über 500 Meter war der Dresdner Paul Herrmann schneller) auch den Mehrkampf vor Herrmann, Robert Becker (Dresden), Hannes und Torsten Kröger (beide Rostock) sowie Dennis Walzer (Dresden). “Die anderen haben für mich viele Runden lang Gas gegeben, und ich konnte den Windschatten nutzen, so dass ich Kräfte sparen konnte, und auf den letzten Runden bin ich dann auf und davon”, meinte Praus zu seinem Rekordlauf, “das Eis in München war auch recht gut, aber nicht unbedingt Rekordeis. Ich hoffe, dass das ein gutes Omen für die Europameisterschaften in zwei Wochen in Sheffield war.” Von den aktuellen deutschen Spitzenläufern fehlten nur der verletzte Robert Seifert sowie der Deutschkanadier Tyson Heung (beide Dresden), der sich derzeit an der seite kanadische Top-Shorttracker in Montreal auf seinen EM-Start vorbereitet.

Bei den Damen lieferten sich Christin Priebst, Tina Grassow (beide Dresden) und Susanne Rudolph (Grafing), die in deiser Reihenfolge die ersten drei Plätze im Mehrkampf belegten, einen spannenden Wettkampf. Grassow gewann die 1500 Meter, Rudolph die 500 Meter sowie Priebst am zweiten Tag die 1000 m und das 1500-m-Superfinale (wegen des gemeinsamen Wettkampfs mit A- und B-Junioren werden in der Bundesliga statt der 3000 m die 1500 m als abschließendes Finale der Mehrkampfbesten gelaufen). Hinter den drei Erstplatzeirten folgten Julia Riedel, Bianca Walter (beide Dresden) und Efi Papakonstanti (Oberstdorf).

Nach den Bundesligarennen als letzte Ausscheidung hat Bundestrainer Markus Tröger die noch offenen beiden Startplätze im EM-Aufgebot besetzt. “Bei den Herren ist Torsten Kröger aus Rostock der fünfte Mann neben Praus, Herrmann, Beckert und Tyson Heung”, so Tröger nach der letzten Ausscheidung Bundesliga, “bei den Damen standen Priebst, Grassow, Rudolph und Klein fest, dazu kommt die Dresdnerin Julia Riedel.” In München fehlte Klein wegen eines neuerlichen Infekts.

Bei den C-Juniorinnen überzeugte die 14jährige Grafingerin Monika Heller, die jeden ihrer acht Läufe als Siegerin beendete und im Mehrkampf ihre Vereinskollegin Ursula Größ sowie Lisa Thüns (Dresden) auf die Plätze verwies. Bei den Jungen setzte sich Norman Wolf (Dresden) vor Peter Anderl (Mannheim) und Kevon Falkner (München) durch.

Am Rande des Bundesliga-Renntags erhielt die jetzt für München startende Radebeulerin Yvonne Kunze (im Bild mit DESG-Vize Miroslaw Kulik) nachträglich ihren “Goldenen Schlittschuh” als DESG-Shorttrackerin des Jahres 2006. Kunze hatte die Umfrage zum zehnten Mal in Folge gewonnen. Derzeit tritt die 29jährige Wahl-Bayerin sportlich etwas kürzer. “Der Beruf geht vor, ich arbeite derzeit in der Pressestelle der Bundespolizei in Bad Endorf und trainiere nur einmal täglich”, so Kunze, “da kann ich momentan nicht mit den Besten mithalten, und das ist mein Maßstab.” Beim Vereins-Weltcup in Turin (Platz vier hinter Capurso und den Zini-Schwestern) hat Kunze aber gezeigt, dass sie noch nicht zum “alten Eisen” gehört.

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