Während die meisten Eisschnellläufer in Europa, Asien oder Nordamerika an Wettkämpfen in zumeist winterlichen Umgebungen teilnehmen, hat das Mehrkampf-Team der DESG einen Abstecher auf die südliche Erdhalbkugel unternommen. In Südafrika bereitet sich das Team auf die zweite Hälfte der Saison vor. Aus dem tiefen Süden erreichte SpeedSkatingNews.info nun ein kleiner Bericht der deutschen Sportler:

(von Robert Lehmann) Wintereinbruch auf der einen und Sonnenbrand auf der anderen Seite. So oder so ähnlich kann man die derzeitige Situation beschreiben in die es uns verschlagen hat.

Wie bereits in anderen Berichten geschrieben, befindet sich ein Teil der Mehrkämpfer mit fünf Männern und vier Frauen im Sommer der Südafrikanischen Stadt Potchefstroom. Zugegebener Maßen gestaltete sich die Anreise für einen Teil des Teams bereits mehr als schwierig, denn aufgrund des Wintereinbruchs und dem damit verbundenen Chaos auf den Straßen und Flughäfen Deutschlands verzögerte sich der gemeinsame Start des Trainingslagers um einen ganzen Tag.

Es scheint unwirklich, was uns hier erwartete. Die Sonne geht sehr früh auf und promt sind es über 20 Grad. Das Radtraining gestern morgen fand zwischen angenehmen 34-37 Grad statt und ja es war warm aber aufgrund eines leichten Windes nicht zu heiß. Es ist angenehm und wenn die Straßen nicht nur in eine Richtung und fast immer gerade aus gehen würden, wäre es perfekt.

Die Sportanlagen, welche wir locker zu Fuß in drei Minuten erreichen können, suchen ihres gleichen.

Egal ob ein riesiger Kraftraum mit toller Ausstattung, Kältebecken und Dampfsauna, indoor und outdoor Schwimmbad, oder die 400m Stadion Runde aus perfekt gestutztem Rasen, das Trainingsumfeld stimmt. Die grünen Flächen so weit das Auge reicht sind mit Rugby-, Cricket- und Fußballfeldern ausgestattet und die entspannte Atmosphäre machen das Training wirklich zu einem kleinen Vergnügen am südlichen Ende der Erde.

Dieses Vergnügen hatte auch die spanische Fußballnationalmannschaft im Sommer während der WM in Südafrika. Auf dem Gelände des "high performance sportcenter" wurde bis zum 1.Mai eine Hotelanlage mit Traumhaften Fußballplätzen gebaut, welche die Spanier im Juni einweihten. Es war der wohl perfekte Rückzugsort für die Mannschaft. Der 10 Minuten entfernte kleine Flughafen wurde eigens für das Team der Iberer ausgebaut. Er garantierte die kurz möglichsten Anreise Zeiten zu den weit verstreuten Spielstätten des Landes. Innerhalb von zwei Stunden vom Gelände hier in Potchefstroom gelangte das Spanische Team in das Hotel des 500km entfernten Halbfinalspielortes in Durban, diese zwei Stunden machten vielleicht den entscheidenden Unterschied aus.

Wie dem auch sei, nun nutzen wir den neu gebauten Teil des Rollfeldes zum Rolltraining im Südafrikanischen Sommer und hoffen auf vielleicht ähnliche Erfolge auf dem Eis wir die Spanier auf dem Fußballfeld.

Alles in allem bin ich seit der ersten Minute in Südafrika wahnsinnig positiv überrascht. Egal ob Flughafen, Unterkunft und Essen, Sportanlagen oder der Supermarkt und das Internet Cafe, alles präsentiert sich auf sehr hohem Niveau und die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Es macht Spaß hier zu sein und die Hoffnung ist groß, genug Energie für die Wettkampfsaison bis März zu tanken.

Zum Abschluss noch ein Gruß aus dem warmen, sonnigen Südafrika an meine Familie und Freundin, Freunde und Teamkollegen im bitter kalten Deutschland: Es tut mir ehrlich leid, ich würde mich sehr freuen, wenn alle hier sein und dem kalten Wetter in Deutschland entfliehen könnten! 😉