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“Schützi”: Sekt für Bronze

Author: Gastauthor Friday, March 7th, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Daniela Anschütz-Thoms DESGphoto / L. Hagen

Welch ein Tag für die „Ahornblätter“. Welch ein Tag für „Schützi“: Kristina Groves (3000 m) und Jeremy Wotherspoon (2×500 m) hießen die Tagessieger, doch mindestens so glücklich wie die zwei Kanadier strahlte Daniela Anschütz-Thoms. Die Erfurterin gewann am Freitag Bronze auf den siebeneinhalb Runden. Die erste WM-Einzelmedaille in ihrer langen Karriere. „Es war echt höchste Zeit dafür“, atmete die 33-Jährige überglücklich auf.

„Super, Daniela!“, skandierte die begeisterte Gunda Niemann-Stirnemann von der Zuschauertribüne, während Anschütz-Thoms vor Freude in die Arme von Physiotherapeut Paul Vodermair hüpfte. „Endlich hat sie den Lohn für ihre wirklich harte Arbeit geerntet“, meinte „Jahrhundert-Läuferin“ Niemann. Und die WM-Dritte dachte im Moment des Triumphs „an alle anderen. Die Betreuer, Mediziner, Techniker. Jetzt muss ich erst mal in Erfurt bei meinem Trainer Stephan Gneupel anrufen und ihm sagen, dass er zum Frühstück einen Sekt aufmachen darf.“

Die Entscheidung war an Spannung nicht zu überbieten. Gleich vier Läuferinnen lagen am Ende innerhalb von 89 Hundertstelsekunden. „Zuerst war ich enttäuscht, dass ich so knapp hinter Paulien van Deutekom ins Ziel kam. Und dann diese bangen Minuten…“ So platzierte sich die niederländische Mehrkampf-Weltmeisterin auf Rang 2 und im letzten Lauf puschten sich Groves und Renate Groenewold gegenseitig. Groves gewann in 4:05,03 min. (Bahnrekord), der Holländerin aber ging die Puste aus (Platz 7). Auch Langstrecken-Ass Martina Sablikova (4.) blieb hinter Anschütz. So hat die nun ein besonders wertvolles Mitbringsel für Zuhause in der Tasche. „Vor der Reise hierher habe ich alle meine Medaillen in die Hand genommen. Die hier kriegt einen Ehrenplatz – im Schlafzimmer, wo auch meine Goldmedaille von Turin ist. Die habe ich so hingelegt, dass ich sie immer sehen kann.“

Claudia Pechstein als Fünfte ist das Lächeln nicht vergangen. „Ich habe diesen Winter eben ein wenig Unglück gepachtet“, kommentierte sie, dass sie am Morgen wieder mit verstopfter Nase aufgewacht sei. Beobachter Robert Lehmann, den weiterhin sein Bänderanriss plagt, meinte: „Wirklich schade für Claudia, sie hat sich in ihrem Lauf auch ein wenig geopfert. Sie hielt gegen Sablikova lange Zeit voll dagegen, so dass die sich richtig auspowern musste. Vielleicht hat Daniela davon ein wenig profitiert. Ich freue mich aber auch für Katrin.“ – Die, Katrin Mattscherodt, wusste als Elfte nicht, „ob ich glücklich sein soll oder enttäuscht. Der Lauf gelang mir wirklich super, aber es fehlt eben dieser eine Platz unter die Top-Ten.“

Auch im 2 x 500-m-Sprint fiel einem ein dicker Stein vom Herzen: Jeremy Wotherspoon spielten diesmal seine Nerven keinen Streich. Mit zwei Laufsiegen und Bahnrekorden holte der „Canadian Boy“ verdient den Titel vor Kyou-Hyuk Lee (Korea). Als Dritter wurde Lokalmatador Joji Kato von den japanischen Fans frenetisch bejubelt. Anton Hahn wurde 20., Ihle nach seinem Missgeschick 22.

Teamleiter Helge Jasch zog Zwischenbilanz. „Zwei Medaillen an zwei Tagen, und darüber hinaus weitere gute Ergebnisse – wenn es so weitergeht, können wir sehr zufrieden sein.“

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