Junioren-WM 2007 in Innsbruck
1. Tag:Pechvogel Eric Rauschenbach / Jane Halfpap auf Platz neun
Der deutsche Junioren-Meister Eric Rauschenbach scheint bei JWM vom Pech verfolgt zu sein. Nachdem er im Vorjahr in Erfurt über 500 Meter gestürzt war, fiel er in Innsbruck auf der vorletzten Runde des 3000-m-Rennens. Das ist um so ärgerlicher, da er nach guten 500 m (6. Platz) über 3000 m sehr gut im Rennen lag, die Zwischenzeit nach 2200 m lag im Bereich von Tim Roelofsen (Niederlande), der über 3000 m Zweiter wurde. Medaillenhoffnung Rauschenbach lief das Rennen zwar zu Ende, hat aber praktisch keine Chance mehr, das Finale der besten 24 zu erreichen. Darauf hoffen können noch Veit Dubiel und Patrick Beckert, die nach zwei Distanzen auf den Plätzen 13 und 23 liegen. Das Klassement der Junioren führt Mo Tea-Bum (Südkorea) an, der die 500 m gewonnen hatte, vor Sjpord de Vries (Niederlande) und 3000-m-Sieger Trevor Marsicano (USA).
Bei den Juniorinnen ist Jane Halfpap (Bild) nach zwei Strecken beste Deutsche. Als Neunte (500 m: 13., 1500 m: 9.) hat sie sich praktisch auch schon für die vierte Distanz 3000 m qualifiziert, für die sich nur 24 Teilnehmer qualifizieren. Justine Zeiske rangiert auf Platz 17, Bente Kraus ist 25. bei “Halbzeit” des Mehrkampfes führt Laurine van Riessen (Niederlande) vor Kim Yoo-Rim Kim (Südkorea) und Natasja Bruintjes (Niederlande).
3. Tag:Deutsche Jungs mit Kampfgeist ins Finale und zu Silber
Unerwartetes Happy-End für die DESG-Junioren in Innsbruck: Im Mannschaftsrennen gelang die ersehnte JWM-Medaille – jedoch nicht, wie insgeheim kalkuliert, mit den Mädels, sondern mit den Jungs. Dabei hatte der Tag mit einer Hiobsbotschaft begonnen. Veit Dubiel, im JWM-Mehrkampf als 15. bester Deutscher, stellte seinen Platz in der Mannschaft zur Verfügung, weil sein Akku leer sei. “Eine feine sportliche Geste im Sinne der Mannschaft”, sagte Junioren-Verbandstrainer Peter Wild, “das hätte nicht jeder gemacht.” Für Dubiel sprang Ersatzmann Alexej Baumgärtner (Chemnitz) ein – und lief mit den Erfurtern Eric Rauschenbach und Patrick Beckert einen unglaublichen Vorlauf und die zweitbeste Zeit – das bedeutete Einzug in den Endlauf! Wild: “Dort waren wir krasser Auβenseiter und die Niederländer, die zudem vorm Finale noch einmal ein frischen Mann einwechselten, gewannen klar. Aber Silber war nicht mehr zu nehmen!”Die Juniorinnen mussten hingegen mit Platz neun Vorlieb nehmen. Nach drei flotten Runden hatte Jane Halfpap abreiβen lassen, was die vorderen Läuer nicht bemerkten und das Loch vergröβerten. Auch hier gewannen die Niederlande.
Im Rahmenprogramm gab es anschlieβend eine Weltpremiere und nochmals ein deutsches Happy-End. Die ISU will Massenstartrennen als neue, publikumswirksame Disziplin etablieren (nicht nur für Junioren, sondern überhaupt) und hatte solche Rennen erstmals bei der JWM als Demonstrationswettbewerb ausgeschrieben. Die Junioren liefen 15 Runden, die Juniorinnen 10, wobei mehrere zuvor feststehende Runden als Ausscheidung gelaufen wurden (der Letzte musste ausscheiden). Bei den Damen lief Stephanie Beckert ein beherztes, taktisch kluges Rennen und stand am Ende ganz oben (21 Juniorinnen waren im Wettbewerb). Damit gab es noch einen positiven Schlusspunkt hinter einige bittere Wochen für die Erfurterin, die im Vorjahr JWM-Streckenzweite über 3000 m gewesen war und sich in diesem Jahr wegen eines Formtiefs nicht für einen Einzelstart qualifizieren konnte.