ngx [.info]

Just another WordPress site

Sprinter überzeugen in Berlin

Author: Dirk Gundel Friday, November 19th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Nico Ihle DESGphoto / L. Hagen

Es ist schon langsam gute Tradition, dass die Siegerin des 500-Meter-Laufes Jenny Wolf heißt. Vor heimischen Publikum siegte die Olympiazweite in 38,08 sec vor der Olympiasiegerin Sang Hwa-Lee (38,24). Die Niederländerin Margot Boer hatte im direkten Vergleich gegen Jenny Wolf keine Chance und kam in 38,66 sec auf Platz drei. In Reichweite dieses Platzes auch Judith Hesse, die in 38,82 sec auf Platz sechs kam und damit ihr bestes Weltcupergebnis über 500 Meter erzielte. Dabei ließ die Erfurterin der großen Marianne Timmer im direkten Vergleich nicht den Hauch einer Chance.

Monique Angermüller musste auf einen Start verzichten und konzentriert sich auf die 1000 Meter am Sonntag.

Bei den Herren werden die “Einschläge” des Nico Ihle immer dichter. Nur um 0,25 Sekunden lag er am Ende hinter dem Sieger und belegte in 35,28 sec abermals einen glänzenden siebten Rang. Drei Rennen, drei Top-Ten Platzierungen, damit hat der Chemnitzer bisher alle Erwartungen übertroffen. Dabei ließ er sich im Duell mit dem startschnellen Jacques de Koning auch nicht von einem Fehlstart beeindrucken.

Der Sieg ging erneut an Joji Kato aus Japan, der in 35,03 sec aber nur mit 0,01 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Jan Smeekens gewann.

Die 1500 Meter der Frauen  standen ganz im Zeichen eines phantastischen Laufs der jungen Ida Njåtun aus Norwegen. Im direkten Duell gegen die Berlinerin Isabell Ost demoralisierte sie die Kontrahentin und lief mit 1.57,99 eine unglaubliche Bestzeit. Am Ende Rang zwei für die Norwegerin, geschlagen nur von Olympiasiegerin Christine Nesbitt aus Kanada. Die besiegte im direkten Duell die Niederländerin Ireen Wüst mit 1.57,03 deutlich. Für Isabell Ost blieb in 2.02,17 nur der Rang 19.

Im 5000 Meter Rennen der Herren sorgte 10000 Meter Olympiasieger Seung-Hoon Lee in 6.18,40 für einen Überraschungserfolg. Im direkten Vergleich besiegte er Håvard Bøkko (6.19,50) der am Ende Dritter wurde. Jonathan Kuck fehlte in der Schlußrunde die Kraft, so dass ihm mit 6.18,85 nur der zweite Platz blieb. Enttäuschend das Finale, Bob de Jong und Ivan Skobrev waren von Beginn an deutlich zu langsam, und mussten sich am Ende mit den Rängen vier und sieben begnügen. Ein Teil der cirka 800 Zuschauer war da schon nicht mehr in der Halle.

Der deutsche Starter Patrick Beckert aus Erfurt bietet im Moment Läufe auf dem gleichen Niveau an, für die Spitze reicht das aber noch nicht. In 6,32,19 belegte er in Berlin den 14. Platz und war dabei standesgemäß schneller als die deutschen Starter der B-Gruppe.

Stimmen:

Nico Ihle: “Im Moment läuft es einfach, ich bin natürlich glücklich in der Weltspitze angekommen zu sein. Beim Start dachte ich, dass ich einen Fehlstartverursacht habe und hörte auch zwei Schüsse. Als ich sah, dass de Koning weiterlief, hatte ich schon Panik und war dann umso glücklicher, dass der Starter  doch noch abschoss. Warum in diesem Jahr der Knoten geplatzt ist, weiß ich nicht genau, aber irgendwann muss sich das harte Training der letzten Jahre auch in Ergebnissen widerspiegeln und natürlich bin technisch jetzt viel stabiler. Mein alter Trainer, Bart Schouten hat einen großen Anteil an diesen Erfolg, ich hoffe er wird mit dem amerikanischen Team in Asien dabei sein, dann können wir uns mal in Ruhe über alles unterhalten.”

Moritz Geisreiter: “Ich bin mit meinem Lauf nicht ganz zufrieden. Einerseits ist die Form da, andererseits fehlt im Moment etwas die Lockerheit, wodurch sich technische Fehler einschleichen. Ich weiß, dass ich ein ganzes Stück schneller sein könnte. Die Zeiten sind zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut. In Hamar werde ich versuchen über 10000 Meter die Fehler abzustellen.”

Jenny Wolf: „Hier in Berlin zu gewinnen, ist immer ein tolles Gefühl. Meine Familie ist da und hat mich angefeuert. In der zweiten Kurve lief es nicht optimal, deshalb kann ich noch schneller laufen. Nun will ich am Samstag auch im zweiten Rennen über 500 m gewinnen. Das ist mir in den letzten beiden Jahren hier nicht gelungen.”

Stephan Gneupel: “Ich bin zufrieden mit Patrick Beckert, leider hatte er nach seinem Stolperer den Rythmus verloren, sonst wäre eine noch bessere Zeit herausgekommen. Stark war sein Finish, dass er den Norweger in der Schlussrunde noch geholt hat, war einfach Klasse. Wir werden nach Hamar in diesem Jahr einen neuen Weg gehen und in Südafrika ein Höhentrainingslager einbauen.”

Shane Dobbin: “Ich bin sehr zufrieden, meine Stärke sind eigentlich die 10000 Meter. Ich habe keinen richtigen Eisschnelllauftrainer, mein Vater ist Nationaltrainer der Inliner und betreut mich auch im Schnelllauf.”

Bericht zur B-Gruppe

Comments are closed.