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Gold-Anni: „Ich will feiern“

Author: Gastauthor Sunday, March 9th, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Anni Friesinger-Postma DESGphoto / L. Hagen

Sie hat es wieder einmal geschafft: Anni Friesinger ist allen Erwartungen – den eigenen und denen aus dem Umfeld – gerecht geworden. Mit WM-Titeln über 1500 m sowie zum Abschluss am Sonntag über 1000 m (vor Kristina Groves/Kanada und Annette Gerritsen/Niederlande) stockte die 31-jährige Bayerin ihre beeindruckende Goldsammlung auf 15 Exemplare auf. Elf davon gewann sie auf WM-Einzelstrecken und so knackte sie sogar den Rekord von Gunda Niemann-Stirnemann. „Aber das ist mir nicht wichtig.“

Anni Friesinger über…

… ihren zweiten Gold-Lauf in dieser Woche: „Es war nicht einfach. Ich bin ein bissl schwer in Gang gekommen, doch in der zweiten Runde habe ich angeschoben. Dieser Sieg krönt eine tolle Saison. Ich bin froh, dass ich jetzt alles im Kasten habe. Der Lauf war auch von der Technik her schön. Dass ich hier auch noch diesen Bahnrekord ganz schön gedrückt habe, ist ein tolles Finish.“

… ihre Karriere: „Es ist seltsam, zehn Jahre zurück zu denken. Inzwischen habe ich eine schöne Medaillensammlung angelegt, und das macht mich schon stolz. Aber um Rekorde in der Statistik geht es nicht. Ich weiß, dass in jeder einzelnen Medaille verdammt viel Arbeit steckt.“

… Motivation: „Ich bin lange dabei, aber meine Motivation hat sich nie verändert. Was sich geändert hat: Ich bin kein Teenager mehr und gehe anders mit meinem Körper um. Aber der Sport ist und bleibt mein Hobby, meine Leidenschaft. Ich habe tolle Partner um mich herum und kann mich glücklich schätzen.“

… Erinnerungen: „Der erste Sieg, die ersten Medaillen, der erste Weltrekord – das waren ganz besondere Momente. Irgendwann steckst du dann in der Favoritenrolle, dann wollen alle an deinem Thron rütteln. Das ist eine andere, eine neue Herausforderung. Man darf aber nie vergessen, dass es auch mal anders laufen kann, wenn die Gesundheit nicht mitmacht. Ich habe viel Spaß am Eisschnelllaufen und freue mich auf jede neue Saison.“

… ihren Verzicht auf den Teamwettbewerb: „Holland und Kanada hatten einen so deutlichen Vorsprung – Ich hätte der Mannschaft auch nicht zu Gold verhelfen können. So hat die Mannschaft eine Medaille erkämpft und ich habe heute meine 1000 Meter gewonnen. Es war die richtige Entscheidung.“

… das geringe Zuschauer-Interesse: „Schade, aber meiner Motivation schaden solche Umstände nicht. Eisschnelllaufen ist mein Job. Dafür trainiert man viel und lange. Und wenn der Startschuss erfolgt, muss man immer 100 Prozent bringen. Ob Publikum da ist oder nicht. Natürlich, Fans beflügeln mich, aber man muss es auch so können.“

… ihre Pläne in den nächsten Wochen: „Wettkampfplanung ist in den nächsten Tagen jedenfalls kein Thema. Zuerst will ich feiern, auch mit der Mannschaft. Ich bin der Typ, der die vielen schönen Momente gerne auskostet. Am Montag fliege ich nicht heim nach Salzburg, sondern nach Amsterdam, weil mein Freund Ids (Postma) mich selbst abholen möchte. Dann geht’s in Urlaub. Skifahren im Salzburger Land. Sonne und Wärme tanken wären zwar auch schön, aber in einen Flieger will ich so schnell nicht mehr steigen.“

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