Gemischtes Trio mit Goldglanz
Petrus schickte einen ordentlichen Föhn aus den bayerischen Alpen auf die offene 400-m-Bahn von Inzell. Eine Herausforderung, die von den Eismachern des 1. Junioren-Weltcups mit Bravour bestanden wurde. Es hagelte persönliche Bestzeiten am zweiten Wettkampf-Tag. Erfreulicherweise auch von den DESG-Athleten. Über 1000 m schob sich ein Juniorinnen-Quartett unter die Top Ten, Charleen „Charly“ Marhold (17) beispielsweise schraubte ihre Marke zum zwölften Mal nach unten. Weiter so! Empfand auch Damen-Bundestrainer Markus Eicher bei seiner Stippvisite. „Man sieht: Wir haben Potenzial.“ Und bei einer Wette um die Zeit von Hubert Hirschbichler in seinem „Wohnzimmer“ lag der Experte über 1000 m (gerne) daneben. „Beachtlich“, dass der 17-Jährige, der bei seinem Vater nebenher eine Ausbildung macht, Platz 5 erreichte. In starken 1:13,79 Minuten. „Am ersten Tag hatte ich zuviel nachgedacht, jetzt bin ich nur noch gelaufen. Volles Rohr.“ Und das, obwohl der Inzeller kaum geschlafen hatte. Nur ein paar Stunden. Wegen der Aufregung? „Naaa, ich brauche immer nur sechs Stunden.“ Trotzdem ist er ausgeschlafen. Während die Experten den Italiener Jan Daldossi bewunderten. Stilistisch auf den Spuren des großen Enrico Fabris, schnell, technisch sauber. Ein Name, den man sich merken sollte. Auch offenkundig: der personelle und materielle Einsatz Kasachstans beim Junioren-Debüt. Die Erfolge können sich sehen lassen – und man spricht bereits vom Bau eines neuen „Eis-Palastes in der Hauptstadt Astana. Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten?
Simon Moor„Gemischtes Trio“ schlugen drei überglückliche Damen als Headline für die Homepage vor – gerade hatten sie im Team Pursuit für den ersten deutschen Sieg in Inzell gesorgt. Bei einem Überprüfungs-Wettbewerb empfahlen sich Karolin Siebert (Chemnitz), Jennifer Bay (Dresden) und Julia Plendl (München) für die Nominierung. „Aber dass wir schon so gut harmonieren würden“, wunderte sich nicht nur Jennifer. Doch die Mannschafts-Konkurrenz über sechs Runden sorgte für den Kick. „Es ist einfach stark in einer Einzelsportart für die anderen alles zu geben. Und wenn es von hinten brüllt Schneller, man aber schon am Limit ist.“ Das große Ziel heißt JWM in Zakopane. Aber vorher wird gefeiert, weil solche Erfolge – auch wenn Niederländerinnen oder Kanadierinnen fehlten – alles andere als eine Selbstverständlichkeit sind. Fast hätten die „Jungs“ für eine Doublette gesorgt. Die Formation Hubert Hirschbichler / Patrick Beckert / Niclas Kleyling belegte Platz 2 – und unter dem Flutlicht des Ludwig Schwabl Stadions versammelte sich das gesamte deutsche Team zum Schlussbild auf dem schnellen Eis. Ein Get-together mit Medaillenganz.