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Bob de Jong mit Fabellauf zu Gold

Author: Dirk Gundel Saturday, March 12th, 2011 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Bob de Jong DESGphoto / L. Hagen

Bob de Jong ist der König der Langstreckler von Inzell. Und diejenigen, die ihn nur als Vertreter des verletzten Sven Kramer sahen, wurden über 10000 Meter eindrucksvoll eines besseren belehrt. Der Niederländer lief im Beisein des Titelverteidigers sensationelle 12.48,20 min. Das ist die schnellste Zeit die jemals in Europa gelaufen wurde, sogar schneller als der Bahnrekord in Calgary und nur 6,5 Sekunden vom Weltrekord entfernt. Der Niederländer lief wie immer ein gleichmäßiges Rennen ehe er in der Schlussphase noch einmal beschleunigte. Dieser Beschleunigung fiel Olympiasieger Seung-Hoon Lee zum Opfer. Der Koreaner versuchte mitzugehen, übernahm sich bei diesem Versuch und blieb ohne Medaille. Pech hatte Arjen van der Kieft der zwar knapp unter der 13 Minuten Marke blieb, dann aber disqualifiziert wurde. Der Niederländer hatte vor dem Rennen vergessen den Transponder anzulegen, ein Missgeschick was Robert Lehmann bei der EM gerade noch vermeiden konnte. So sicherte sich der frenetisch von Bob de Jong angefeuerte Bob de Vries im letzten Paar mit 13.04,62 die Silbermedaille und Bronze ging wieder einmal an den Russen Ivan Skobrev. Dieser ging dann bei der Siegerehrung auf Nummer sicher und brachte diesmal seine eigene Flagge mit.

Die deutschen Läufer hatten mit der Medaillenvergabe nichts zu tun, brachten aber alle drei ihre Leistungen. Der deutsche Rekordhalter Patrick Beckert konnte wegen seiner Erkrankung nicht starten und wurde von Alexej Baumgärtner ersetzt. Der Chemnitzer lief diesmal deutlich besser als über 5000 Meter und kam in 13.40,74 min auf den 14.Platz. Auch Moritz Geisreiter konnte überzeugen, verfehlte nur hauchdünn das Ziel Platz 10. Am Ende war der Inzeller als Elfter in 13.33,86 min nur 0,07 Sekunden zu langsam für die Top-Ten. Dieses Ziel erreicht hat Marco Weber. Der Chemnitzer lief ein kontrolliertes Rennen und konnte zum Ende noch einmal beschleunigen, 13.26,84 min bedeuten Platz 8.

Stimmen:

Bob de Jong: Das Double ist mir geglückt. Ich habe mein Ziel erreicht. Es ist zwar kein Weltrekord geworden, aber das hing mit dem Hochdruckgebiet zusammen. Aber ist noch eine sehr gute schrecklich schnelle Zeit geworden. Ich bin in einer sehr guten Verfassung. Ich habe in dieser Saison Rennen auf Natureis genossen und das gesamte Jahr bin ich weitaus der konstanteste und beste Langestreckenläufer gewesen. Es gibt kein Geheimnis für den Erfolg. Ich habe mehr als 15 Jahre Erfahrung und ich habe jetzt einen neuen Trainer der auch Physiotherapeut ist. Und er schreibt mir die Trainingsprogramme.

Bob de Vries: Ich begreife es nicht. Ich bin unglaublich glücklich. Am Ende war ich total erschöpft. Von Anfang an bin ich auf dem zweiten Platz gelaufen. Ich habe in der letzten Runde alles gegeben. Ich habe das ganze Jahr mit Bob de Jong trainiert. Ich freue mich für Bob, weil er im Augenblick der Allerbeste ist.

Ivan Skobrev: Die Disqualifikation von Arjen van der Kieft hat mich natürlich begünstigt. Derartige Disqualifikationen hat es öfters gegeben, auch bei Weltmeisterschaften. Aber ich bin glücklich über meine Medaille. Gestern habe ich im 5000 Meter Rennen die Silbermedaille verloren. So ist Eisschnelllaufen.

Alexej Baumgärtner: Ich bin noch keinen einzigen Weltcup in der A-Gruppe gelaufen und jetzt bei der WM dabei zu sein, ist ein schöner Bonus auf eine gute Saison. Im Herbst hätte ich nicht davon geträumt, hier zu laufen. Die Hochschule gewährte mir Aufschub, aber jetzt wird es Zeit. Nächsten Winter will ich dann von Beginn an in die A-Gruppe laufen, jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen.

Moritz Geisreiter: Leider knapp am Platz 10 vorbei. Aber ich bin zufrieden mit meinem Rennen und mit der Zeit. Ein wenig aufgeregter als sonst war ich am Start.

Marco Weber: Salt Lake war das wichtigste Rennen und ich habe die Form erfolgreich herüber gerettet. Topfit fühlte ich mich nicht, denn es war eine stressige WM-Woche. Im Team Pursuit werden wir alles geben, aber die Sterne sind schwer zu erreichen.

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