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DESG-News vom 18.November 2003

Author: Redaktion Tuesday, November 18th, 2003 No Commented Under: Eisschnelllauf

Weltcup in Erfurt: Erfolg für Sportler und Veranstalter

Fast 3000 Zuschauer an den beiden Weltcup-Tagen von Erfurt, am Sonntag mussten 200 Fans angesichts der “Ausverkauft!”-Schilder gar mit einer Audio-Übertragung vor die Halle Vorlieb nehmen – außerhalb von WM und EM eine sonst nur in Holland denkbare Situation für eine Sportart, die mitunter eine Randsport genannt wird. Mit ihren Leistungen bewegten sich die Eisschnellläufer aus 20 Ländern aber alles andere als am Rand, sondern an der Weltspitze.

Ein ums andere Mal fielen Bahnrekorde, persönliche Bestleistungen oder das, was man Tiefland-Bestleistungen nennt (die schnellen Hochlandbahnen Calgary und Salt Lake laufen dann außer Wertung), und deutsche Eisschnellläufer mischten kräftig mit. Der 3000-m-Sieg von Anni Friesinger und drei weitere Medaillenränge durch Pechstein (Dritte 3000 m), Friesinger (Zweite 1500 m) und das Männer-Team mit Dallmann, Friesinger und Heythausen waren eine Top-Bilanz, zu der noch weitere gute Platzierungen, darunter der fünfte Rang von Frank Dittrich über 10 Kilometer, gehörten.

Marathon-Premiere in Heerenveen

Erstmals in der Geschichte des Weltverbandes ISU kommt es am Wochenende im Rahmen eines Weltcups zu einem Marathonrennen mit Massenstart, wenn auch vorerst ohne Weltcuppunkte (aber mit Preisgeldern). Immerhin soll der ISU-Kongress 2004 in Scheveningen nach dem diesjährigen Testlauf dieser und anderer neuer Weltcup-Disziplinen entscheiden, welche dauerhaft ins Weltcup-Programm oder gar als WM-Disziplin aufgenommen werden.

Für das Rennen über 50 Runden (20 km) interessieren sich aus deutscher Sicht Jens Boden und Frank Dittrich. “Wir sind aber krasse Außenseiter”, sagt DESG-Cheftrainer Helmut Kraus, “es ist eine völlig andere Art des Eisschnelllaufs, die taktisches Können und Erfahrung benötigt und die in den Niederlanden, woher die meisten Teilnehmer kommen, eine ganz andere Tradition hat.”

Im Mittelpunkt des Interesses werden aber die olympischen Mittel- und Langstrecken stehen. Über 1500 Meter will Anni Friesinger versuchen, die Siegesserie von Jennifer Rodriguez (USA) zu durchbrechen, über die erstmals im diesjährigen Weltcup angesetzten 5000 Metern darf man auf den Auftritt von Weltmeisterin Claudia Pechstein, Ex-Weltmeisterin Gunda Niemann sowie von Friesinger gespannt sein. Bei den Herren stehen die gleichen Strecken auf dem Programm, außerdem gibt es bei der dreitägigen Veranstaltung ein Mannschaftsrennender Damen und einen Kleinen Vierkampf der Herren.

Für den Weltcup in Heerenveen hat DESG-Cheftrainer Helmut Kraus nominiert:

Damen: Claudia Pechstein, Berlin (1500, 5000), Anni Friesinger, Inzell (1500, 5000), Daniela Anschütz, Erfurt (1500, 5000), Gunda Niemann-Stirnemann, Erfurt (5000), Lucille Opitz, Berlin (1500, 5000), Katrin Kalex, Berlin (1500), Katrin Mattscherodt (Ersatz auf Abruf).

Herren: Christian Breuer, Grefrath (1500), Jan Friesinger, Inzell (1500, VK), Jörg Dallmann, Erfurt (1500), Stefan Heythausen, Grefrath (1500, 5000, VK), Frank Dittrich, Chemnitz (5000, Marathon), Jens Boden, Dresden (5000, Marathon), Rene Taubenrauch, Erfurt (5000), Tobias Schneider, Berlin (5000, VK), Björn Oltmer, Grefrath, Knut Morgenstern, Chemnitz (beide Ersatz auf Abruf).

Zeitplan des Weltcups in Heerenveen (MK = nur Mehrkampfdisziplin):

Freitag: 15.30 Uhr 500 m Herren (MK) anschl. 5000 m Herren (B-Gruppe); 19 Uhr 5000 m Herren (A-Gruppe), anschl. Mannschaftsrennen Damen

Sonnabend: 10.15 Uhr 1500 m Herren (B-Gruppe); 13 Uhr 1500 m Herren (A-Gruppe), anschl. 5000 m Damen (A-Gruppe), 16 Uhr 5000 m Damen (B-Gruppe)

Sonntag: 10.30 Uhr 1500 m Damen (B-Gruppe), 13 Uhr 3000 m Herren (MK), anschl. 1500 m Damen (A-Gruppe), 16.30 Uhr 20 km Massenstart Herren

Homepage der Veranstaltung: https://www.wcheerenveen.org/live-2004/wc1/

Mannheim erwartet Shorttracker von vier Kontinenten

44 Shorttrack-Vereinsmannschaften aus 16 Ländern Europas, Nordamerikas, Afrikas und Australiens haben für den “Global Club Competition” genannten ISU-Vereins-Weltcup gemeldet,darunter die drei Erstplatzierten der Premiere von 2001, Bormio Ghiaccio (Italien), Aldwych Speed Club (Großbritannien) und EV Dresden (Deutschland).

Von Freitag bis Sonntag laufen rund 300 Shorttrack-Senioren und -Junioren auf den olympischen Distanzen 1500, 500 und 1000 Meter um Punkte für ihre Vereinsmannschaften.

Bei den deutschen Männern ist die komplette Spitze vertreten, da es hier noch um Plätze für den Weltcup geht. Arian Nachbar, Andre Hartwig (beide Rostock), Sebastian Praus (Mainz)und Thomas Bauer (München) treffen auf einige internationale Spitzenläufer, so Staffel-Europameister Nicola Rodigari (Bormio/Italien), den 500-m-EM-Zweiten Peter Gysel (Leuven/Belgien) und Ex-500-m-Weltrekordhalter Dave Versteeg (Enschede/Niederlande).

Bei den Damen tritt Slawia Sofia (Bulgarien) u. a. mit den Staffel-WM-Dritten Anna Krastewa und Daniela Wlajewa an; Bormio Ghiaccio (Italien) mit Staffel-Europameisterin Evelina Rodigari.

Zeitplan: (jeweils auf zwei Wettkampfbahnen im Eissportzentrum Mannheim-Herzogenried):
Freitag: 9 bis 20 Uhr 1500 m (Senioren ab 15.30 Uhr), 14.30 Uhr Eröffnungsfeier
Sonnabend: 9 bis 19 Uhr 500 m (Senioren ab 15 Uhr), 19 bis 20 Uhr Staffelrennen
Sonntag: 8.45 Uhr bis 16 Uhr 1000 m (Senioren ab 13.15 Uhr)

Veranstaltungs-Website: https://www.global-club.de/

Asse von einst: Medaillenhamster unter sich

Alle Medaillen der Teilnehmer dieses Treffens der Eisschnellläufer von einst auf einen großen Tisch, die Tischplatte wäre nicht mehr zu sehen gewesen. Olympiasieger wie Uwe Jens Mey und Jacqueline Börner waren da, Weltmeister wie Ulrike Adeberg-Spielmann und Michael Spielmann, ungezählte Weltcupsieger, DDR- und Deutsche Meister – aber auch von jenen Weggefährten, die es nicht ganz an die Spitze gebracht hatten, waren viele nach Berlin gekommen, um sportliche und private Erinnerungen auszutauschen und alte Sportfreundschaften aufzufrischen.

“Das Seniorentreffen war ein voller Erfolg”, sagt André Mammitzsch, der das Treffen mit Jörg Lange zusammen organisiert hat. Und Lange, der 1990 letzter DDR-Mehrkampfmeister war, meinte: “Die Zeit war zu kurz – aber vielleicht sind alte Kontakte wieder geknüpft worden, so dass sich die Ehemaligen im kleinen Kreise öfter treffen. Einige haben geäußert, das nächste Treffen auf dem Belmeken zu veranstalten, eine Woche Trainings- oder Was-weißich-für-ein-Lager!” An dem bulgarischen Hochgebirgsort, wo die ostdeutschen Eisschnellläufer ihre Höhentrainingslager absolvierten, hängen viele Erinnerungen. Doch voraussichtlich findet das nächste Treffen wieder in Deutschland statt – dass es eines geben muss, darin waren sich die Beteiligten jedenfalls einig.

Einziger Wermutstropfen dieser gelungenen Veranstaltung: Es war die richtige Veranstaltung zur rechten Zeit am falschen Ort. “Wir wollten aber keinesfalls eine Gegenveranstaltung zum Weltcup in Erfurt. Als wir die unbedachte Terminüberschneidung bemerkten, war bereits alles angerührt”, sagt Lange, “beim nächsten Mal passen wir besser auf.”

DIES & DAS

SAISONBESTZEIT. Deutsche Siege mit teilweise starken Leistungen auf den Sprintdistanzen gab es bei der Internationalen Ritten-Trophy im italienischen Klobenstein (Collalbo). Bei den Herren setzte sich Dino Gillarduzzi (Inzell) auf allen Distanzen durch und sorgte mit 36,13 Sekunden für die Einstellung seiner deutschen Saisonbestzeit. Als Zweiter brachte sich Georg Taubenrauch ebenso noch für einen Weltcupplatz ins Gespräch wie Damen-Siegerin Heike Hartmann (beide Erfurt), die einen Vier-Strecken-Sieg vor Schwester Anke Hartmann (Berlin) landete.

LÄNDERKAMPF. Für einen Vierländerkampf der U 23 zwischen Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Deutschland am 6. und 7. Januar in Hamar (Norwegen) hat die DESG folgende Sportler nominiert:

Katrin Mattscherodt (Berlin), Nadine Seidenglanz (Chemnitz), Alexandra Lipp (Grefrath), Robert Lehmann (Erfurt), Marek Hauptmann (Dresden), Marco Weber (Chemnitz). Ersatz: Anne Pelikan (Berlin), Marcel Spahn (Dresden).
Trainer: Peter Wild, Heiko Walther.

CHEFCOACH. “Die DESG steht voll hinter der Verbandsstruktur mit drei Cheftrainern für unterschiedliche Bereiche”, stellte Sportdirektor Günter Schumacher am Rande des Weltcups in Erfurt klar, nachdem in einigen Medien von Helmut Kraus als “Reiseleiter” die Rede war. “Die Organisation der Reisedetails für Trainingslager und Wettkämpfe gehört in der Tat zu den umfangreichen und intensiven Aufgaben eines Cheftrainers, sind aber nur ein kleiner Teil”, sagt Schumacher, “die Koordination und Kooperation mit den Stützpunkten bezüglich aller zentralen Trainings- und Wettkampfmaßnahmen gehört ebenso dazu wie die detaillierte und wissenschaftliche Ausgestaltung des Rahmenkonzepts und der Strategien für die weitere Arbeit bezüglich Trainingsmethodik, Materialentwicklung usw. Es ist oft ein Kunststück, individuelle Gegebenheiten und das Gesamtkonzept unter einen Hut zu bekommen. Und diese Aufgaben, die unsere Cheftrainer sehr gut bewältigen, sind unverzichtbar. Kraus hat dabei das umfangreichste und komplizierteste Arbeitsfeld.”

Neben Helmut Kraus (Unterföhring) als Cheftrainer Eisschnelllauf/Damen+Herren arbeitet Dr. Isolde Weidner (Berlin) als Cheftrainerin Eisschnelllauf/Junioren sowie Jürgen Dennhardt (Dresden) als Cheftrainer Shorttrack.

AKTIVE MASTERS. 64 Seiten, prall gefüllt mit Berichten, Wettkampfergebnissen und Ausschreibungen für die neue Saison, haben die eben erschienenen “International Masters Speed Skating News” – ein Muss für jeden Seniorensportler. Enthalten sind auch Meldeformulare für alle wichtigen Masters-Rennen 2003/2004. Die aktuelle Broschüre, für deren Herausgabe der DESG-Seniorensportreferent Volker Serini (Krefeld) verantwortlich zeichnet, ist für 10 Euro erhältlich.

Kontakt: Telefon 02151-563177, E-Mail : imssc@t-online.de

WIEDER AN BORD. Sprinter Christian Breuer (Grefrath), der wegen einer Erkältung, die er sich beim Weltcup in Hamar zugezogen hatte, in Erfurt nicht am Start war, steht wieder im vollen Training und wird beim Weltcup am Sonnabend in Heerenveen die 1500 m laufen.

SALT LAKE CITY STATT TURIN. Um wegen der Bauverzögerung beim Eisschnelllauf-Stadion für die Olympische Spiele 2006 in Turin durch Fundmunition im Baugelände kein Risiko einzugehen, hat die ISU die als Olympia-Generalprobe vorgesehenen Sprint-Weltmeisterschaften 2005 von Turin nach Salt Lake City verlegt.

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