Aktuelles Wettkampfgeschehen
Claudia Pechstein gewinnt die Silbermedaille
Die Niederländerin Renate Groenevold holte sich nach einer beeindruckenden Vorstellung die Goldmedaille bei den Mehrkampfweltmeisterschaften in Hamar. Mit zweiten Plätzen über 1500 Meter (hinter Rodriguez) und 5000 Meter (hinter Smit) kam sie im direkten Vergleich gegen Claudia Pechstein über 5000 Meter zum Erfolg. Zwei Runden vor Schluss ging Groenevold an der nachlassenden Berlinerin vorbei. 450 Meter vor dem Ziel kam die Berlinerin aus dem Tritt, konnte einen Sturz zwar vermeiden, aber das Rennen war verloren.
Nach einem starken 1500 Meter Lauf als Dritte in 1.57,78 hatte Claudia Pechstein eigentlich über ihre Spezialstrecke alle Trümpfe in der Hand. Doch die Niederländerin steigerte sich eminent und stellte über 5000 Meter eine neue persönliche Bestzeit auf. Zur Bronzemedaillengewinnerin hatte Claudia Pechstein trotz des Mißgeschicks einen sicheren Vorsprung.
Nach dem im letzen Jahr die Erfurterin Daniela Anschütz, sensationell diesen Bronzeplatz einnahm, war es ebenso überraschend diesmal die Niederländerin Wieteke Cramer.
Daniela Anschütz zeigte nach einer erkrankungsbedingt schwachen Saison in Hamar aufsteigende Form und sicherte sich den achten Platz. Ihre beste Leistung zeigte sie in 7.16,70 über 5000 Meter.
Der 5000 Meter Lauf fand ohne die entkräftete Favoritin Anni Friesinger statt, die nach dem 1500 Meter Lauf als Führende der Gesamtwertung aufgeben musste. Über 1500 Meter hatte sich das mit einem ungewohnten vierten Rang bereits angedeutet.
Lucille Opitz konnte sich nicht für das Finale qualifizieren, belegte am Ende Rang 18.
Neben einer Reihe von neuen persönlichen Bestleistungen gab es auch zwei neue Junioren-Weltrekorde zu bejubeln. Die Japanerin Eriko Ishino verfehlten die Rekordmarken über 1500 Meter und 5000 Meter nur ganz knapp, über 3000 Meter und im Vierkampf stellte sie dann aber die neuen Rekordwerte auf.
Noch überraschender der Ausgang bei den Herren. Mit einem neuen Weltrekord im Vierkampf siegte der US-Amerikaer Chad Hedrick vor seinen Landsmann Shani Davis. Mit einem starken 10000 Meter Lauf sicherte sich Carl Verheijen noch die Bronzemedaille vor dem starken Enrico Fabris aus Italien.
Shani Davis hatte über 1500 Meter in 1.46,02 die Niederländer deutlich hinter sich lassen können, dann reichten aber 13.35,93 über 10000 Meter nicht zum Sieg. Sein Landsmann Hedrick hatte sich von Carl Verheijen nur unwesentlich abhängen lassen und lief in 13.21,67 zum Gesamtsieg und Weltrekord.
Die Niederländer hatten nach dem ersten Tag bereits die Disqualifikation von Jochem Uytdehaage hinnehmen müssen, der seinem Landsmann Carl Verheijen während des 5000 Meter Laufes auf der Einlaufbahn Windschatten bot.
Jan Friesinger und Tobias Schneider hatten mit dem Ausgang erwartungsgemäß nichts zu tun und belegten die Ränge 14 und 17. Vor allem WM-Neuling Tobias Schneider konnte mit drei neuen persönlichen Bestzeiten sehr zufrieden sein.
Gute Platzierungen für DESG-Starter
Auch ohne die außer Form befindliche Yvonne Kunze sorgten die deutschen Shorttrackerinnen beim Weltcup im tschechischen Mladá Boleslav (Jungbunzlau) gegen die komplette internationale Spitze für achtbare Resultate. Aika Klein (Rostock) und Christin Priebst (Dresden) erreichten das Halbfinale und belegte über 1500 Meter die Plätze 10 und 13. Klein verbesserte ich damit im Gesamt-Weltcup auf Platz zehn.
Bei den Herren war zum Auftakt Sebastian Praus (Mainz) als 12. bester Deutscher. Zudem erreichte die Herren-Staffel mit Praus, Thomas Bauer (München) Arian Nachbar und Andre Hartwig (beide Rostock) das Halbfinale. Die Siege über 1500 Meter sicherten sich mit Choi Eun-Kyung und Ahn Hyun-Soo (beide Südkorea) die aktuellen Weltmeister. Ahn setzte sich knapp vor Olympiasieger Apolo Ohno (USA) und Jean-Franߧois Monette (Kanada) durch und sicherte sich damit vorzeitig den Gesamt-Weltcup auf dieser Distanz. Choi verwies Marta Capurso (Italien) sowie Cheng Xiaolei (China) auf die nächsten Plätze.
Über 500 Meter sicherten sich der Kanadier Jean-Francois Monette den Sieg vor dem Koreaner Song. Bei den Damen siegte Tianyu Fu aus China vor ihrer Landsfrau Cheng.
Einen guten Eindruck hinterliessen im deutschen Team Christin Priebst und Andre Hartwig, die beide nur knapp das Halbfinale verpassten und jeweils einen neunten Rang erkämpften. Arian Nachbar (17), Tina Grassow (19) und Sebsatian Praus (21) belegten Plätze im Mittelfeld. Die Rostockerin Aika Klein wurde dagegen im Vorlauf disqualifiziert.
Der Damenstaffel mit Christin Priebst, Yvonne Kunze (beide Dresden), Aika Klein und Ulrike Lehmann (beide Rostock) gelang der fünfte Weltcuprang als zweitschnellster Halbfinal-Dritte. “Eine große kämpferische Leistung, zu der auch die derzeit um ihre Form ringende Yvonne Kunze beitrug”, sagt Bundestrainer Jürgen Dennhardt, “nach menschlichem Ermessen kann in der WM-Qualifikation jetzt nichts mehr anbrennen. Auch die Männerstaffel hat sich achtbar geschlagen.” Das DESG-Quartett mit Andre Hartwig, Stephan Rescher (beide Rostock), Sebastian Praus (Mainz) und Thomas Bauer (München) belegte in seinem Halbfinalrennen Platz drei und wurde ingesamt Sechster.
Am dritten Tag konnten sich Aika Klein und Arian Nachbar für die Viertelfinals über 1000 Meter qualifizieren. Am Ende belegte Aika Klein Rang 14, Arian Nachbar Rang 12.
Die Siege über 1000 Meter sicherten sich die Koreanerin Choi und der US-Amerikaner Ohno. Über 3000 Meter siegten mit Koh und Song ebenfalls zwei Koreaner. Die Staffelsiege gingen jeweils an China.
In der Gesamtwertung belegte Sebastian Praus Rang 13, Christin Priebst und Aika Klein kamen auf die Plätze 14 und 16. Ahn bei den Herren und Choi bei den Damen waren am Ende vorn.