Liebe Sportler und Trainer, liebe Freunde und Partner rund um den Eisschnelllauf,

es war ein Zufall der mich im Jahr 2001 dazu bewog, eine Internetseite zum Thema Eisschnelllaufen online zu stellen. Aus diesem Zufall sollte ein intensives Hobby und eine große Begeisterung für unseren Sport entstehen. Nur wenige Monate nach dem Start meiner damaligen Homepage, trat die DESG an mich heran und noch im Jahr 2002 „krempelten“ wir die Webseite der DESG total um. Lagen die Zugriffszahlen im Jahr 2001 bei ein paar Tausend, so sind es heute Millionen, ich denke in aller Bescheidenheit können wir sagen, die Webseite ww.desg.de ist heute ein Marke und in allen Eisschnelllaufländern bekannt.

Wir, das waren in den ersten Jahren der Chemnitzer Jörg Volejnik und später dann der allen bekannte Lars Hagen, die für die Layouts und die notwendigen Programmierungen sorgten, sowie Matthias Opatz in seiner Zeit als Pressesprecher der DESG, sowie meine Person.

Ich hatte mir damals ein Fünf-Jahresziel gestellt, spätestens im Jahr 2007 sollte www.desg.de ein umfassendes Portal für den Eisschnelllauf sein, von Junioren bis Master, für Vereine, Sportler, Eltern und Trainer.

Von manchen dieser Ziele musste ich mich im Lauf der Zeit trennen. Der Nutzer entschied letztlich selbst, welche der Seiten abgeschaltet wurden und welche Online blieben und verbessert wurden. Die Zugriffszahlen auf die Ergebnis- und Statistikseiten sind Jahr für Jahr gestiegen, so dass ich auch mehr Zeit in diesen Part investierte. Das wäre ohne Melanie Symalla’s Unterstützung kaum möglich gewesen.

Zugleich übernahm mit Matthias Opatz ein im positiven Sinne „Verrückter“ die DESG-Pressearbeit. Matthias erkannte das Potential dieser Webseite und saß oft bis tief in der Nacht um News und Stimmen von großen und kleinen, von Shorttrack- und Eisschnelllaufwettkämpfen online zu stellen.

Leider gelang es trotz mehrerer Versuche nicht, einen Gegenpart für die Shorttrackstatistiken zu gewinnen. Die berechtigte Kritik über die sehr geringe Berichterstattung im Bereich Shorttrack traf jedoch meist die Falschen.

Zu meinem Bedauern muss ich heute festhalten, dass die DESG-Webseite 2007 ihren Zenit erreicht hatte. Ich meine damit nicht die Besucherzahlen, sondern die Qualität des Gesamtpakets. Dazu gehören in allererster Linie aktuelle Informationen aus allen Bereichen der DESG.

Mit dem Wechsel in der Funktion des Pressesprechers war auch ein Strategiewechsel in der Öffentlichkeitsarbeit der DESG verbunden. Ich kann nicht beurteilen, das steht mir auch nicht zu, ob es ein erfolgreicher Strategiewechsel war.

Allerdings hatte dieser Wechsel dramatische Auswirkungen auf die Webseite des Verbandes. Leider nicht die positiven die versprochen wurden (Zitat: „Ein flankierendes Umfeld aber soll Leistungen, Austragungen und Erfolg zusätzlich publik machen, mit Informationen aus erster Hand, gewissermaßen frisch vom Eis“).

Stattdessen nahm nicht nur die Zahl der News, sondern auch deren Informationstiefe ab.

Dies wurde im letzten Jahr noch dadurch kaschiert, dass zahlreiche, speziell für die Zielgruppe Internet geschriebene, Artikel von Lars Hagen veröffentlich wurden. Nachdem die DESG in einem Krisengespräch in Liebenberg ihre Prioritäten in der Öffentlichkeitsarbeit beibehalten wollte, stand ein Ende der Zusammenarbeit unmittelbar bevor.

Leider hat sich die Berichterstattung auch in den letzten Monaten nicht verändert, meine persönliche Unzufriedenheit ist eher gestiegen. Das soll ausdrücklich keine Kritik an der Pressearbeit im Allgemeinen bedeuten, sondern nur darauf verweisen, dass die Zielgruppe Internet eine andere ist, als die Zielgruppe Presse. Mir ist natürlich klar, dass dies eine sehr subjektive, vielleicht auch ungerechte Meinung ist. Allerdings ist es bei weitem keine Einzelmeinung, in zahlreichen Gesprächen, Foreneinträgen, Facebook-Mitteilungen und nicht zuletzt durch Mails und Gästebucheinträge konnte ich analoge Einschätzungen feststellen.

Da Verbandsarbeit auch immer Einschränkung bedeutet und so manche persönliche Note zurücktreten muss, will ich mit meiner Unzufriedenheit nicht in das neue Jahr gehen. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, meine Zusammenarbeit mit der DESG mit dem heutigen Tage einzustellen.

Ich will hier noch einmal betonen, dass ich in den letzten Jahren sehr gern mit der DESG zusammengearbeitet habe und in dieser Zeit auch viele schöne Erlebnisse hatte. Gerade deshalb will ich zu einem Zeitpunkt gehen, an dem sich alle Beteiligten noch in die Augen schauen können.

Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Präsidenten der DESG, der mich mit dem einem oder anderen Lob aus so manchen „Arbeitstief“ herausholte.

Wenig Verständnis habe ich dagegen für Beschimpfungen und Beleidigungen die hier, wenn auch in geringer Zahl eingingen, teilweise nur weil ein Ergebnis eine Stunde später als üblich online war. Die Arbeit an der DESG-Seite ist eine unentgeltliche und ehrenamtliche Tätigkeit, Kritik ist dabei erwünscht, kommt aber immer besser an wenn sie in einem angemessenen Ton vorgetragen wird.

Ich werde auch in Zukunft dem Eisschnelllaufen erhalten bleiben und zusammen mit meinen bewährten Partnern und www.speedskatingnews.info eine neue Webseite aufbauen.

Deshalb ist der heutige Tag für mich weniger Abschied, sondern eher ein Neubeginn.

Dirk Gundel