Sang Hwa-Lee führt nach den ersten 500m
Nach der ersten Entscheidung über 2x500m gab es gleich zwei Überraschungen. Die deutlich auf Nummer 1 gesetzte Berlinerin Jenny Wolf (38,30) verlor im direkten Duell gegen Sang-Hwa Lee (38,24) und muss damit im zweiten Lauf (ebenfalls im direkten Duell) mindestens 7 Hundertstel auf die Koreanerin herauslaufen. Dass Jenny Wolf jedoch fulminante zweite Läufe bestreiten und diesen Rückstand durchaus aufholen kann, hat die 31-jährige bereits schon mehrmals in der Vergangenheit bewiesen.
Im anschliessenden ZDF-Interview sagte Jenny zu ihrem Lauf: “Es war gar nicht so schlecht wie die Zeit ausgesehen hat”, und fügte lächelnd hinzu: “Es hat riesen Spass gemacht”. Ihren Rückstand kommentierte sie mit: “Das ist ärgerlich – aber es ist ja noch alles drin.” und weiter: “Ich sehe sie ja jetzt die ganze Zeit und muss dann die Innenkurve meines Lebens laufen.”
In die Entscheidung um den Olympiatitel kann die Chinesin Beixing Wang – und als eigentliche Rivalin von Jenny Wolf gehandelt wurde – nicht mehr eingreifen. Mit einer Zeit von 38,48sec und einem Rückstand von 24 Hundertstel auf die führende Koreanerin und 18 Hundertstel auf die bisher zweitplatzierte Jenny Wolf, dürfte ihr Traum von einem Olympiasieg beendet sein. Wang die erst gestern von ihrem Vorbereitungstraining in Calgary angereist war hatte möglicherweise auch Probleme bei der Umstellung auf die Flachlandbahn von Richmond. Ebenfalls keine Chancen auf eine Medaille hat nach einem Sturz (der erste bei diesen olympischen Spielen) die Niederländerin Annette Gerritsen. Nach vielen Tränen noch auf dem Eis sagte sie dann im NOS-Interview: “Die Form war gut” und fügte tief enttäuscht hinzu: “Ich glaube es einfach nicht!”
Während vermutlich die Sprint-Mehrkampfweltmeisterin Lee und Wolf um die Plätze 1 und 2 laufen werden, gibt es mit Beixing Wang, Margot Boer, Shuang Zhang und Sayuri Yoshii gleich vier heiße Kandidatinnen.
Die beiden anderen deutschen Läuferinnen haben keine Chance in die Medaillen einzugreifen. Monique Angermüller erreichte mit Rang 10 eine sehr gute Platzierung und Judith Hesse lief auf einen enttäuschenden Rang 23.