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Trainerwechsel im Eisschnelllauf und Shorttrack

Author: SSN Monday, May 17th, 2010 one Commented Under: Eisschnelllauf, Short Track
DESGphoto Bart Schouten DESGphoto / L. Hagen

In schöner Tradition trifft sich in dieser Woche die Führungsspitze der Deutschen Eisschnelllaufgemeinschaft (DESG) in Bad Liebenberg nahe Berlin zu ihrer alljährlichen Klausurtagung. Bei diesem Treffen werden traditionell sowohl die Strategien für die kommende Saison als auch die Weichen neu gestellt.

Besonders in Hinblick auf die Art und Weise der Fortführung des Trainings in der Männermannschaft und deren zentralisiertes Training in Berlin wurde im Vorfeld bereits viel spekuliert, da vor allem die Trainerfrage offen stand. Diese Spekulationen scheinen nun beendet zu sein. Wie aus verbandsnahen Kreisen bestätigt wurde, wird Markus Eicher ab der kommenden Saison sowohl verantwortlicher Bundestrainer für die Frauen und die Herren sein. Er löst damit Bart Schouten ab, dessen Vertrag in Kürze endet.

Rückblick: vor knapp vier Jahren holte die DESG auf Bestreben der Männer Bart Schouten als Bundestrainer ins Boot. Der Niederländer Schouten der in seiner Trainerlaufbahn beeindruckende Erfolge aufzuweisen hatte, sollte die schwere Aufgabe lösen die deutschen Männer nach Jahren der internationalen Erfolgslosigkeit aus ihrem Tief zu holen. Hierzu führte er umfangreiche Strukturänderungen im Trainingsaufbau durch. Leider brachten diese bei Olympia jedoch nicht die gewünschten Erfolge, so dass in Kürze endender Vertrag nicht verlängert werden wird. Ob seine Ablösung durch das Auslaufen seines Vertrages nun eine Folge finanzieller Nöte des deutschen Verbandes oder aber genereller Unstimmigkeiten ist, bleibt spekulativ. Tatsache ist, dass Bart während seiner Zeit als Bundestrainer immer wieder heftiger Kritik innerhalb des Verbandes ausgesetzt gewesen ist.

Update (16:45): inzwischen wurde die Meldung über den Trainerwechsel von Markus Eicher gegenüber der größten deutschen Nachrichtenagentur auch bestätigt (siehe hierzu z.B. Google News). In den kommenden Tagen soll zu diesem Thema dann eine offizielle Pressemitteilung seitens der DESG geben.

Kommentar: ob der Verband sich dem Wechsel und Ablösung von Bart Schouten einen Gefallen tut und die “Männer”, mit einem neuen Trainer und sicherlich auch einem neuen Trainingskonzept an die Weltspitze herangeführt werden, bleibt abzuwarten. Man kann jedoch nur hoffen, dass die Uhr nicht wieder vier Jahre zurückgedreht wird und alles so wird wie vor der Ära Schouten. Denn die damalige Situation führte erst dazu, dass die deutschen Herren international keine Rolle gespielt haben. Ebenso lässt sich zumindest spekulieren, dass man dem “Konzept Schouten” hätte mehr Zeit geben müssen um zum Erfolg zu kommen. Dies schließt auch die Nachwuchsförderung mit ein!

Menschlich und subjektiv gesehen, ist der Weggang von Bart Schouten ein schwerer Verlust!

Eric Bédard nicht mehr Shorttrack-Bundestrainer

2010-01-22-3453]Dresden (DNN/Von Astrid Hofmann): Nach vielen Wochen der Ungewissheit steht seit gestern Abend fest: Der Vertrag von Shorttrack-Bundestrainer Eric Bédard wird nicht verlängert. Für die deutschen Athleten bricht damit eine Welt zusammen, denn sie hatten unter der Leitung des kanadischen Staffel-Olympiasiegers von 2002 zuletzt große Fortschritte gemacht und mit einigen Erfolgen wie der Bronzemedaille der Männer-Staffel bei der WM für Achtungserfolge in der aufstrebenden Shorttrack-Welt gesorgt.

Nach der Olympia-Saison lief sein Vertrag aus und die Verhandlungen mit den Verbandsverantwortlichen zogen sich hin, weil Bédard für Shorttrack einen noch größeren Stellenwert und mehr Unterstützung einforderte. „Es scheiterte nicht am Geld, sondern nur an Kleinigkeiten“, sagte ein maßlos enttäuschter Bédard gestern. „Am Schluss gab es kein weiteres Angebot des Verbandes. Es ist sehr schade und ich bin unheimlich traurig.“ Im Jahr 2008 hatte der aus Québec stammende ehemalige Weltklasse-Athlet die Nationalmannschaft übernommen und aus ihr am Stützpunkt in Dresden viel Potenzial heraus gekitzelt.

(mit freundlicher Genehmigung von Astrid Hofmann, Erstveröffentlich in den Dresdner Neusten Nachrichten vom 14. Mai 2010)

One response to “Trainerwechsel im Eisschnelllauf und Shorttrack”

  1. Leonce says:

    Die neuesten Entwicklungen in der krampfhaften Suche der DESG nach neuen Impulsen im Trainerbereich erinnert mich spontan an folgende Anekdote aus meinem eigenen Leben:

    Ich hatte einmal ein Paar Turnschuhe, das ich lange trug. Irgendwann waren die Schuhe durchgelatscht und ich musste mir ein neues Paar besorgen. Auch die neuen Schuhe trug ich, bis sie durch waren- sogar noch länger als die ersten. Da überlegte ich mir, in Zukunft wieder die alten Schuhe zu benutzen, weil sie immerhin noch etwas weniger durchgelatscht waren als die Neuen. Und ich freute mich doch tatsächlich darauf, wieder in die alten Schuhe zu schlüpfen, obwohl ich insgeheim wusste, dass sie schon genauso kaputt waren…

    Ich hoffe stark, dass die kürzlichen Trainerentscheidungen der DESG nicht in jeder Hinsicht so rückschrittlich sind, wie sie mir auf den ersten Blick erscheinen. Dass hier nicht rückwärts die Treppe hinuntergestiegen wird, mit dem Blick starr und stur gerade aus! Ich hoffe es stark.