Bianca Walter DESGphoto / L. Hagen

Das gab es in der bisherigen Eislaufhistorie noch nie. In einer Stadt finden am Wochenende die Weltcups im Shorttrack und im Eisschnelllaufen statt. Und das in zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Eislaufhallen. Für die Shorttracker und Eisschnellläufer eine der seltenen Möglichkeiten mal etwas Zeit mit den Sportlern aus der anderen Sparte zu verbringen. In der chinesischen Metropole Changchun schlägt am kommenden Wochenende sozusagen das Herz der Eislaufwelt.

Allerdings schlägt dieses Herz nicht uneingeschränkt, so ist zum Beispiel die heute übliche Kontaktaufnahme mit den Athleten über ein großes Sozialnetzwerk nicht möglich, denn dieses ist in China ebenso gesperrt, wie viele andere Portale die freie Meinungsäußerung ermöglichen.

Bereits am Freitag werden die Shorttracker mit den Vorläufen in der Eishalle “Five Loop Palaestra” in das Wettkampfgeschehen eingreifen. Die in der ersten Wettkampfperiode fehlenden Teams aus Korea und Australien geben ihr Weltcupdebüt in dieser Saison, am Start stehen auch Läufer aus derzeit noch exotischen Shorttrackländern wie der Türkei, Bosnien, der Mongolei oder Hongkong. Fehlen werden dagegen komplett die Italiener, die Briten und die Letten.

Die stärkste Eislaufnation Korea hatte nach den Skandalen des Vorjahres mit verschobenen Qualifikationen und den Sperren für zwei Olympiasieger auf einen Start in Übersee verzichtet und in Ruhe unter Aufsicht ausländischer Beobachter die nationalen Ausscheidungen durchgeführt. Neben einigen überaus erfolgreichen Athleten konnten sich auch einige neue, junge Gesichter für die Weltcups qualifizieren.

Auch die DESG hat zu den ersten beiden Weltcups etwas abgespeckt, so dass die Strecken jeweils nur mit 2 Startern  besetzt werden. Nach den ersten Weltcups wurden Hannes Kröger und Daniel Zetzsche aus dem Aufgebot gestrichen, Robert Seifert ist weiterhin verletzt. Bei den Damen fehlt nach ihrem enttäuschenden Saisonauftakt die Dresdnerin Christin Priebst ebenso wie die Oberstdorferin Evi Papakonstanti.

Für die DESG starten:

Elisa Lenke (500 1.Lauf, 500 2.Lauf, Staffel)

Bianca Walter (500 1.Lauf, 1000, Staffel)

Josephine Meschnik (500 2.Lauf, 1500, Staffel)

Julia Riedel (1000, 1500 , Staffel)

Torsten Kröger (500 1.Lauf, 500 2.Lauf, Staffel)

Robert Becker (500 1.Lauf, 500 2.Lauf, Staffel)

Paul Herrmann (1000,15000, Staffel)

Christoph Milz (1000,1500, Staffel)

Nico Ihle DESGphoto / L. Hagen

Am Samstag steigen dann auch die Eisschnellläufer, bei denen der Chemnitzer Nico Ihle am Donnerstag Geburtstag in der chinesischen Millionenmetropole feierte, in das Wettkampfgeschehen ein. Im Jilin Provincial  Speed Skating Oval werden jeweils die 500 und 1000 Meter der Damen und Herren ausgetragen. Die gleichen Strecken werden am Sonntag absolviert.

Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es diesmal weniger Absagen der internationalen Elite, das hängt damit zusammen, dass anschließend bis zur Sprint-WM eine lange Wettkampfpause bevorsteht. Einige Nationen, wie die Niederländer, werden nur einen der Asien-Weltcups komplett bestreiten. Der KNSB hat für Changchun das Topteam benannt, in Obihiro dagegen starten nur wenige Athleten. Shani Davis will dagegen nur in Obihiro starten, verzichtet also auf Changchun.

Auch im Eisschnelllaufen wird die DESG nicht alle Startplätze nutzen. Dies hat sicherlich finanzielle wie logistische Hintergründe. So sind zum Beispiel Isabell Ost und Jörg Dallmann nicht am Start, da sie am vergangenen Wochenende in Hamar liefen.

Für die DESG gehen an den Start:

Jenny Wolf, Judith Hesse, Monique Angermüller, Gabriele Hirschbichler, Nico Ihle, Samuel Schwarz, Denny Ihle und Frank Steiner.

Bei den Herren dürfen über 500 Meter allerdings nur drei DESG-Athleten laufen.

Die Wettkämpfe im Shorttrack beginnen am Freitag um 09.35 Uhr (02.35 Uhr MEZ), am Samstag in der Vormittagssession um 10.35 Uhr (3.35 Uhr MEZ)  und in der Abendsession um 17.56 Uhr (10.56 Uhr MEZ). Am Sonntag wird wieder um 10.35 Uhr (3.35 Uhr MEZ), sowie um 17.19 Uhr (10.19 Uhr MEZ) gestartet.

Im Eisschnelllaufen startet die A-Gruppe um 12 Uhr (5 Uhr MEZ), die B-Gruppe wird ihre 500 Meter Läufe davor, die 1000 Meter nach der A-Gruppe absolvieren.

Zwischen den Entscheidungen im Shorttrack und den A-Gruppen Läufen im Eisschnelllaufen ist genügend Zeit die Halle zu wechseln. Die Chinesen wollen durch ein Kombiticket in diesem Jahr auch für eine besser besuchte Eisschnelllaufhalle sorgen.