Ein olympisches Ende für Judith Dannhauer (Hesse)
Bei den Olympischen Spielen in Sotchi war Judith Dannhauer (geb. Hesse) vermutlich in der Form ihres Lebens und bereit alles zu geben, um über die 500m unter die besten 8 der Welt zu kommen. Nach dem zweiten Fehlstart platzte dieser Traum und die Erfurterin wurde zum Pechvogel von Sotchi. So konnte es nicht enden und deshalb beschloss Judith nach der Geburt Ihres Sohnes Arthur sich nochmals aufs Eis zu stellen und ihre vierten Olympischen Spiele in Angriff zu nehmen. Nach der Hochzeit mit Bob-Trainer Norman Dannhauer, jetzt auch mit neuem Namen unterwegs, harderte sie in dieser Saison mit Ihren Leistungen und konnte erst in letzter Sekunde auf den Olympiazug aufspringen.
Judith DannhauerJudith wo hast du die Kraft hergenommen nach all den Rückschlägen auch zu Beginn der Saison nochmals wieder zurückzukommen?
“Für die Qualifikation habe ich lange hart gekämpft und nun kann ich sagen: ‘ich bin mit mir und den Olympischen Spielen im Reinen’. Letztlich nicht unbedingt wegen der abschließenden Platzierung, die gleicht die verpasste Möglichkeit von Sotchi nicht aus, aber emotional ist es für mich eine kleine eigene Wiedergutmachung. Ich bin stolz darauf hier zu sein!”
Rückblickend gab es ja diesen einen schwarzen Tag in Sotchi, welche Ereignisse sind Dir aber besonders positiv in Erinnerung geblieben?
“Ich hatte 3 herausragende Läufe die anders waren als alle anderen, mein Juniorenweltrekord auf 1000m in Calgary, der zweite 500m Lauf bei der WM in Inzell 2011 und mein Weltcupsieg in Heerenveen, aber ich glaube der schönste Moment war der Sieg in Heerenveen, überraschend und voller Emotionen!!!”
Judith DannhauerWas würdest du der 16-jährigen Judith Hesse mit auf den Weg geben, wenn Du sie treffen würdest? [Anm.d.R. Bild links vom 20.02.2004]
“Die Zeit ist wertvoll, alle arbeiten hart und du musst täglich konzentriert sein und nichts verschenken. Es kommt der Tag, da kannst du die Zeit nicht zurückdrehen und nochmal 2 Runden mehr laufen um doch schneller zu sein als deine Gegner.”
Unser Sommertraining ist hart, aber alles was Du im Sommer nicht aufgebaut hast, das wird im Winter nicht nachzuholen sein…
“Mir hat mal ein Trainer gesagt: Als Frau musst Du trainieren wie ein Mann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man vor allem auch überzeugt sein muss von seinem Training und das zu 100%!”
Judith DannhauerMit 3 Weltcupsiegen und insgesamt 18 Medaillen bei Weltcups endet Deine wechselvolle Karriere im Eisschnelllauf. Was sind deine Pläne für die Zukunft?
“Ich bin bei der Bundespolizei und werde nach der Beendigung meiner Karriere in den Polizeidienst übergehen. Ich bin sehr froh, dass mich die Bundespolizei all die Jahre unterstützt hat, wir haben in Bad Endorf bei der Ausbildung und auch nach Abschluss der Ausbildung optimale Trainingsbedingungen. Die Bundespolizei hat mir sofort Unterstützung zugesichert bei meinem Comeback, das war nicht selbstverständlich! Ich bin sehr dankbar dadurch die Möglichkeit bekommen zu haben noch einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können.”
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