Zwischen Heerenveen und Nagano
Für die Mittel-/und Langstreckler ist nach Heerenveen die erste Weltcupperiode abgeschlossen. Nun geht es darum das Leistungsniveau durch Training weiter aufzubauen. Dabei gehen die Athleten verschiedene Wege. Während Anni Friesinger auf Lanzarote im Radtraining Kondition gewinnen möchte, verbleibt Claudia Pechstein auf heimischen Eis und wird in den Sprint investieren.
Die Weltcupbilanz fällt bei den Damen sehr positiv aus. Claudia Pechstein konnte mit zwei Siegen und vier zweiten Plätzen auf den Einzelstrecken überzeugende Leistungen anbieten. Ebenfalls Rang Zwei belegte sie beim Vierkampf in Erfurt. Im Langstreckenweltcup ist sie auf dem besten Weg erstmals den Gesamtweltcup zu erobern.
Nach ihrem verletzungsbedingten Trainingsrückstand konnte Anni Friesinger bei ihren drei Weltcupstarts bereits gute Leistungen anbieten, und schaffte in Erfurt über 1500 Meter sogar einen Platz auf dem Podium.
Daniela Anschütz hat den Sprung in die absolute Weltelite vollziehen können, und rangierte sich in sechs der sieben Entscheidungen unter die Top Acht ein.
Licht und Schatten bei Lucille Opitz, die nach dem starken Beginn in Hamar (Plätze 8 und 11) in Erfurt und Heerenveen nicht mehr ganz an diese Leistungen anknüpfen konnte.
Dagegen kam Katrin Kalex immer besser in Fahrt und konnte sich in Erfurt sogar das erste mal unter den Top Zehn der Welt platzieren.
Claudia Irrgang musste auf ihre Weltcupchance lange warten, doch dann war ihr Auftritt um so eindrucksvoller. Mit der insgesamt Achtbesten 5000 Meter Zeit gelang ihr der Sieg im B-Weltcup.
Vor allem Oldie Frank Dittrich ist es zu verdanken, dass die erste Weltcupperiode bei den Herren insgesamt noch zufrieden stellend verlief. Mit seinem Fünften Rang in Heerenveen sorgte er für die mit Abstand beste Leistung. Jan Friesinger war über 1500 Meter ebenfalls eine sichere Bank, ohne aber ganz nach vorn laufen zu können. Christian Breuer, nach seiner Verletzung noch gehandicapt, konnte sein Leistungsniveau noch nicht erreichen. Stefan Heythausen hat sich zwar weiter verbessert, für Spitzenplätze reicht es noch nicht. Gleiches gilt für Jörg Dallmann und Björn Oltmer. Danny Leger konnte nach einer Erkrankung leider nur den ersten Weltcup bestreiten. Auch Jens Boden wurde durch eine Erkältung zurückgeworfen, zeigte in Hamar aber bereits gute Ansätze. Marco Weber zeigte in Hamar und Heerenveen gute Leistungen, erlebte in Erfurt allerdings einen kleinen Einbruch. Während Alexander Baumgärtel und Knut Morgenstern beim Weltcup nicht ihr Leistungsniveau erreichen konnten, bot Rayk Fritzsche in Erfurt eine gute Leistung.
Auffallend die vielen Verletzungen und Erkrankungen bei den Topathleten, neben Anni Friesinger, Jens Boden, Christian Breuer und Danny Leger sind auch Rene Taubenrauch und die Sprinter Michael Künzel, Sabine Völker und Monique Garbrecht-Enfeldt angeschlagen oder gänzlich verletzt in die Saison gestartet.
Für die Sprinter geht es in 11 Tagen in Nagano mit dem Weltcup los. Während die Frauen mit einem starken Team (Monique Garbrecht-Enfeldt, Sabine Völker, Pamela Zöllner, Jenny Wolf, Anke Hartmann und Heike Hartmann) in Asien auftreten werden, sind die Herren überhaupt nicht vertreten. Zwar zeigte Jan Waterstradt zuletzt ansteigende Form, doch hatte auch er bei den Deutschen Meisterschaften die Richtzeit deutlich verfehlt.
Michael Künzel, der wegen seines Studiums weniger trainiert, verzichtet auf den Start in Asien. Dabei kommt es für einige der Teilnehmer zu einem Debüt, denn Wettkämpfe im chinesischen Haerbin bestreiten die Athleten nicht gerade jedes Jahr.