Weltrekord als Zugabe
Das Erfurter Publikum kam beim Weltcup in der Thüringer Hauptstadt auf seine Kosten: Fünf deutsche Siege, ein zweiter und ein dritter Rang, abgerundet mit Bahnrekorden und als finalen Höhepunkt mit einem Weltrekord.
Die Berlinerin Jenny Wolf dominiert den Kurzsprint derzeit nach Belieben. Am Samstag siegte sie über 500 Meter in 38,00, ehe sie am Sonntag den Bahnrekord auf 37,88 Sekunden verbesserte und damit auch ihr selbst gestecktes Ziel erreichen konnte.
Dabei lief sie zur Zweitplatzierten einen sensationellen Abstand von 0,84 Sekunden heraus.
Und trotzdem erkannte ein strahlender Trainer Thomas Schubert sogar noch Reserven in der ersten Kurve, „die nicht ganz perfekt gelaufen wurde“.
Im Gesamtweltcup hat Jenny mittlerweile 240 Punkte Vorsprung auf die in Erfurt abwesende Chinesin Beixing Wang.
Im abschließenden 100 Meter Finale verbesserte Jenny Wolf ihren Weltrekord aus Calgary um 0,06 Sekunden auf 10,22. Mit großem Rückstand belegte die Chinesin Aihua Xing (10,59) Rang zwei, vor der Erfurterin Judith Hesse (10,62). "Das war ein perfekter Abschluss", sagte Wolf.
Für die Berlinerin war es der insgesamt 18.Weltcupsieg, von denen sie bereits Sieben in dieser Saison herauslief.
Gar auf 51 Weltcupsiege hat Anni Friesinger ihr Erfolgskonto ausgebaut. Erfolgreicher waren bisher nur die Sprinterin Bonnie Blair (USA) und natürlich Gunda Niemann-Stirnemann (98 Siege).
Anni kam auf beiden 1000 Meter Strecken zu deutlichen Siegen. In 1.15,71 deklassierte die Inzellerin die Konkurrenz am Samstag um 0,7 Sekunden, am Sonntag legte der Schützling von Gianni Romme nochmals auf 1.15,64 zu. "Das ist hier in Erfurt vor dem heimischen Publikum ein ganz besondere Sieg für mich", sagte Friesinger.
Zudem überraschte Anni Friesinger mit dem zweiten Platz im ersten 500 Meter Rennen und bestätigte als Sechste am zweiten Tag ihre gestiegene Grundschnelligkeit. Im inoffiziellen Vierkampf dominierte die Sprintweltmeisterin der Vorsaison deutlich.
Judith Hesse und Pamela Zoellner konnten mit Top-Ten Platzierungen ebenfalls überzeugen.
Bei den Herren wurde der 1000 Meter Bahnrekord gleich zweimal verbessert, Shani Davis (USA) siegte am Samstag in 1.09,05, am Sonntag blieb Jan Bos (NED) in 1.08,98 erneut unter der Rekordmarke.
Samuel Schwarz belegte die Ränge 12 und 13, Stefan Heythausen in der B-Gruppe die Plätze zwei und vier.
Über 500 Meter war der Koreaner Kang-Seok Lee an beiden Tagen nicht zu schlagen, verfehlte aber jeweils knapp den Bahnrekord. Anton Hahn blieb etwa eine Sekunde hinter dem Sieger zurück, was im engen Herrenfeld nur für die Range 19 und 20 reichte.
Frank Steiner als Zweiter und Nico Ihle als Vierter überzeugten am Sonntag in der B-Gruppe.
Nächster Höhepunkt für die Sprinter werden die Weltmeisterschaften im Vierkampf sein, die am 19. und 20.Januar in Heerenveen ausgetragen werden. Die deutschen Athleten bestreiten zuvor die Nationalen Meisterschaften in Inzell vom 04. bis 06.Januar 2008.