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Weltcup-Auftakt in Calgary

Author: SSN Sunday, November 13th, 2005 No Commented Under: Eisschnelllauf

2. Tag: Deutsches Team und Hedrick mit Traumrekorden / Friesinger-Gala

Genau eine Woche nach ihrem grandiosen 1500-m-Weltrekord (1:53,22) setzte Anni Friesinger auf dem schnellen Eis von Calgary ihre beeindruckende Vorstellung fort. Zwar verfehlte sie über diese Distanz ihre Weltbestmarke knapp (1:53,48), distanzierte die Konkurren aber klar. Und zwei Stunden später holte sie sich zusammen mit Claudia Pechstein und Daniela Anschütz im Mannschaftsrennen den nächsten Weltrekord. Sie blieben in 2:56,04 als erste Mannschaft unter drei Minuten und mehr als sieben Sekunden unter dem alten Weltrekord der Kanadierinnen. Zwischen diesen beiden Rennen unterbot Chad Hedrick (USA) den fast vier Jahre alten 5000-m-Weltrekord von Jochem Uytdehaage (6:14,66) in 6:09,68 um fast fünf Sekunden.

Anni Friesinger gelang auf ihrer Paradestrecke 1500 m ihr 26. Weltcup-Sieg. Sie lag auch diesmal bis zur letzten Runde klar auf Weltrekordkurs, doch auf den letzten Metern fehlte der Olympiasiegerin ein wenig die Kraft. “Auch ohne Weltrekord bin ich sehr zufrieden. Ich hatte am Ende ein wenig Probleme mit der trockenen Luft”, meinte Anni Friesinger. Claudia Pechstein wuchs über sich hinaus und vollendete als Zweite den deutschen Doppelerfolg. In 1:54,92 blieb sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere unter 1:55 Minuten. Daniel Anschütz bestätigte ihre ansteigende Formkurve, lief in 1:56,69 persönliche Bestzeit und belgte Rang 11. Auch Sabine Völker, in 1:56,70 Zwölfte, war nicht unzufrieden: “Bis eine Runde vor Schluss ging es sehr gut, dann war der Ofen aus”, sagte Völker, “das war der Preis für den erkältungsbedingten Trainingsausfall im Vorfeld. Aber ich bin optimistisch.” In Absprache mit den Trainern hatte sie aber den Platz in der A-Mannschaft für ihre Klubkollegin Daniela Anschütz freigemacht.

“Die vier können alle gut miteinander laufen, egal welche drei auf dem Eis stehen”, sagte Trainer Stephan Gneupel, “und mit dreien kommt man in Turin, wo man als Finalist viemal antreten muss, ohnehin nicht klar, eher braucht man fünf. Aber ,Kalese’ ist auch nicht so weit weg von den vieren.” Karin ,Kalese’ Kalex war zunächst in der 1500-m-B-Gruppe Bestzeit gelaufen und war dann mit Lucilla Opitz und Monique Angermüller als Deutschland II im Mannschaftsrennen starke 3:00,59 gelaufen, was eine halbe Stunde lang sogar Weltrekord war und am Ende Platz drei hinter China bedeutete.

Tatsächlich erwies sich Friesinger – Pechstein – Anschütz als echtes Power-Team, das von der ersten Runde an klarmachte, dass ihm hier niemand das Wasser reichen kann. DESG-Cheftrainer Helmut Kraus warnte aber vor voreiligen Schlüssen: “Die Kanadier sind hier nicht in Bestbesetzung gelaufen, und die Niederländerinnen sind gestürzt. Beide werden sicher noch ernsthafte Konkurrenz.”

ßber 5000 m der Herren blieben neben Hedrick noch drei weitere Läufer unter der alten Weltrekordmarke. Tobias Schneider war in der A-Gruppe als 15. bester Deutscher und lief in 6:28,14 persönliche Bestzeit. Der eigentliche Paukenschlag aus deutscher Sicht folgte in der B-Gruppe: Sowohl Robert Lehmann als Fünfter in 6:21,31 als auch Jens Boden als Siebenter in 6:21,49 blieben unter dem Deutschen Rekordzeit, die Boden bei seinem Bronzelauf 2002 in Salt Lake City aufgestellt hatte (6:21,73). Lehmann hat damit den Aufstieg in die A-Gruppe geschafft. “Es ist tragisch, dass nicht auch Boden aufsteigt, denn in der A-Gruppe waren nur zehn schneller als er, aber so ist das Reglement”, meinte Lehmanns Trainer Stephan Gneupel.
Der Norweger Havard Bokko stellte in der B-Gruppe einen neuen Juniorenweltrekord auf.

1. Tag: Zwei Weltrekorde und überzeugende deutsche Damen

Zwar musste Claudia Pechstein über 3000 Meter ihren Weltrekord an Cindy Klassen abgeben, die zum Saisonstart in 3:55,57 min gewann, doch ß´konnten alle deutschen Damen durchweg überzeugen, während das Ergebnis bei den Männern “durchwachsen” war. Mit Platz zwei, drei und fünf über 3000 Meter machten mit Claudia Pechstein, Anni Friesinger und Daniela Anschütz deutlich, dass sie auch in der Olympiasaison ganz vorn mitlaufen wollen. Alle (auch Lucille Opitz als 13. und Katrin Kalex als 16. der B-Gruppe) liefen persönliche Bestzeit. ßberhaupt sprengte dieser 3000-m-Wettbewerb alles vorher dagewesene. Von 25 besten 3000-m-Zeiten, die jemals im Weltcup gelaufen wurden, stammen allein 16 aus diesem Rennen (die 4.03,35 der sechstplatzierten Tschechin Martina Sáblß­ková waren zugleich Junioren-Weltrekord).

Auch im Mannschaftsrennen der Herren wurde alle bisherigen Rekord-Dimensionen gesprengt. Gleich neun (!) Mannschaften blieben unter dem bisherigen Weltrekord, den vor einem Jahr in Hamar die Niederlande aufgestellt hatte (3:46,44), darunter auch das deustche Trio, das als Achter (Nationenwertung: Siebenter) in 3:44,90 mit Christian Breuer, Stefan Heythausen und Jörg Dallmann zumindest Deutschen Rekord lief und Punkte für dieOlympiaqualifikation sammelte. Der von vielen unerwartete Sieger Kanada blieb in 3.39,69 min fast sieben Sekunden unter dem alten Weltrekord.

Zuvor hatte über 1500 m der Herren Mehrkampf-Weltmeister Shani Davis aus den USA bei seinem Sieg in 1:43,52 Minuten seinen eigenen Weltrekord nur um 19 Hundertstelsekunden verfehlt, der beste deutsche Deutsche Christian Breuer als Zwölfter lief nur 28 Hunderstel an seinem deutschen Rekord vorbei. Hingegen muss Jan Friesinger nach Platz 17 um seinen Startplatz in der A-Gruppe bangen. In der B-Gruppe lief Tobias Schneider (19.) persönliche Bestzeit.

“Es ist zwar ein bisschen schade, dass der Weltrekord nun weg ist. Aber das war heute ein Wahnsinns-Lauf von Cindy, da kann man ihr nur gratulieren”, sagte Claudia Pechstein. Da sie bei einem Wechsel im Duell mit der Doppel- Weltmeisterin etwas abbremsen musste und so einige Zehntel verlor, sieht sie nun weitere Reserven: “Ich weiβ, dass ich noch schneller sein kann. Auch deshalb bin ich mit meinem Rennen sehr zufrieden.” Die Kanadierin Cindy Klassen sagte dpa zufolge: “Es hat mir sehr geholfen, dass ich gegen Claudia gelaufen bin. Der starke Saisoneinstieg gibt mir Sicherheit.”, sagte die Olympia- Favoritin aus Winnipeg.

Hinweis:
Ab sofort weden auf desg.de auch die Mannschaftsergebnisse datenbankgestützt ausgegeben. Dabei stehen alle drei Läufer einer Mannschaft mit der gleichen Platzierung und gleichen Zeit untereinander. Dadurch können auch Mannschaftzeiten unter den Bestzeiten der deutschen Sportler aufgeführt werden.

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