Starke deutsche Leistungen in Erfurt und Collalbo
Der zweite Tag des Weltcups begann leider mit einem schweren Sturz der Österreicherin Emese Dörfler-Antal. Die in Ungarn geborene Athletin kam während des 1000 Meter Laufes ins Straucheln und stürzte über eine elektronische Messeinrichtung. Die ersten Nachrichten aus dem Erfurter Krankenhaus waren eher niederschmetternd. Die Saison dürfte nach der ersten Diagnose (einen dreifachen Bruch von Knöchel, Waden- und Schienbein) für die Österreicherin beendet sein.
Die sportlichen Schlagzeilen bestimmte abermals Jennifer Rodriguez. Die Amerikanerin siegte in 1.17,22 und verwies die Zweitplatzierte Chiara Simionato um mehr als 1,5 Sekunden.
Katrin Kalex startete, wie von Trainer Thomas Schubert angekündigt, nicht mehr am zweiten Tag, nachdem sie am Samstag weit hinter ihren bisherigen Saisonleistungen zurückblieb. Katrin Mattscherodt stellte in 1.22,71 über 1000 Meter bereits ihre zweite persönliche Bestzeit in Erfurt auf.
Über 1500 Meter in der B-Gruppe starteten Samuel Schwarz und Björn Oltmer. Oltmer war für den verletzten Christian Breuer nachnominiert worden und lief in 1.53,11 auf Rang 15. Damit bestätigte er in etwa die Zeit von den Deutschen Meisterschaften. Dies war vom jüngsten Weltcupstarter im Deutschen Team, Samuel Schwarz, von vornherein nicht erwartet worden. Mit 1.54,02 blieb er etwas über eine Sekunde über seiner neuen Bestzeit der Meisterschaften und kam auf Rang 22.
Den Sieg sicherte sich der Favorit Alexandr Kibalko aus Russland in 1.51,28.
In der A-Gruppe setzten die Niederländer ihre Dominanz fort. In der neuen Bahnrekordzeit von 1.47,24 holte sich Mark Tuitert seinen ersten Weltcuperfolg und verwies Favorit Erben Wennemars und Ids Postma auf die Plätze.
Jan Friesinger belegte wie schon in Hamar Rang 14. In 1.49,99 war er abermals bester Deutscher. Vor heimischen Publikum konnte auch Jörg Dallmann überzeugen. In 1.50,73 gelang ihm eine Saisonbestzeit und der Sprung auf Rang 17. Für Stefan Heythausen war mit 1.52,03 nur Rang 20 drin.
Die 3000 Meter der Damen blieben dagegen in deutscher Hand. Allerdings verpasste die Niederländerin Renate Groenevold nur sehr knapp den Erfolg. Im direkten Vergleich mit Claudia Pechstein siegte Anni Friesinger in 4.06,33 vor Groenevold und Claudia Pechstein. Gunda Niemann-Stirnemann setzte ihr sensationelles Comeback eindrucksvoll fort und belegte wie in Hamar den vierten Rang. Für Anni Friesinger war es bereits der Weltcupsieg 20, damit hat sie nur noch einen weniger als die Eisschnelllauflegende Karin Kania.
Wie eng es im Mittelfeld der Konkurrenz zuging, zeigten die Plätze 14 und 17 für Lucille Opitz und Daniela Anschütz.
Die Berlinerin konnte an ihre starke Leistung bei der DM anknüpfen und lag nur 1,5 Sekunden hinter Rang sechs. Auch Daniela Anschütz fehlten nur 1,9 Sekunden zum sechsten Rang, nach ihrer Erkrankung ist die Erfurterin rechtzeitig wieder in Form gekommen.
Im Vierkampf siegte Jennifer Rodriguez souverän vor den beiden Niederländerinnen Renate Groenevold und Barbara de Loor. Katrin Mattscherdot belegte am Ende Rang 15, nachdem sie auch über 3000 Meter ihre persönliche Bestzeit auf 4.19,54 verbesserte.
Zum Abschluss siegten die US-Amerikaner im Teamlauf vor der Niederlande und Deutschland 1. Das zweite deutsche Team belegte zudem Rang Sieben.
Parallel zum Weltcup starteten einige der besten deutschen Sprinter in Collalbo. Überzeugend dabei vor allem Dino Gillarduzzi, der auf allen vier Strecken siegreich war. Erfreulich auch die Leistungen dahinter, vor allem die erneute Leistungssteigerung von Marcel Spahn (drei persönliche Bestleistungen), die für die Zukunft auch im Männersprint Fortschritte erwarten lassen.
Bei den Damen starteten drei junge deutsche Damen, wobei Heike Hartmann die Konkurrenz souverän beherrschte. Die Erfurterin kann sich mit guten Leistungen durchaus noch für das Weltcupteam im Sprint qualifizieren.Stimmen der deutschen 10000 Meter Läufer am ersten Tag
Frank Dittrich, Chemnitz (5. Platz 10’000 m)
“Insgesamt bin ich zwar zufrieden, aber ein problemloser Lauf war es nicht. Ich hatte nach zehn Runden ein Tief, bin dann aber wieder in meine angestrebten Rundenzeiten reingekommen.”
Rene Taubenrauch, Erfurt (13.Platz 10’000 m)
“Es war mein erster 10-km-Lauf seit fast genau zwei Jahren, und ich wusste nicht genau, wie es laufen könnte. Ich bin nicht unzufrieden, aber ich denke, dass ich mich im Verlauf der Saison noch deutlich steigern kann. An der Kondition hat es nicht gelegen, die Lunge hatte noch Reserven, aber Kraft-Ausdauer haben noch nicht fürdie zehn gelangt, ich wollte wieder beschleunigen, aber die Oberschenkel haben den Dienst verweigert.”
Knut Morgenstern, Chemnitz (2.Platz B-Gruppe 10’000 m)
“Mit meiner Zeit bin ich nicht ganz zufrieden, wäre gern ein wenig schneller gelaufen. Schade, dass ich keine stärkeren Gegner im Lauf hatte, so hatte ich von Anfang an niemenden, an dem ich mich orientieren konnte.”