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Olympia 2010: Überraschungen im Teamlauf

Author: Dirk Gundel Saturday, February 27th, 2010 No Commented Under: Eisschnelllauf, Olympia
DESGphoto Stephanie Beckert DESGphoto / L. Hagen

Gestern war ein Tag voller Überraschungen. In den Halbfinals bei den Herren scheiterte Topfavorit Niederlande an den US-Amerikanern. Diese bestreiten damit heute Abend das Finale gegen Gastgeber Kanada, das sich gegen Norwegen durchsetzte. Für die Niederländer geht es nach dem enttäuschenden Auftritt nur noch um Bronze. Nachdem die Kanadier bereits im Viertelfinale einen neuen Olympischen Rekord aufgestellt hatten, konnten sie diesen im Halbfinale noch einmal auf 3.42,22 min verbessern und gehen als leichte Favoriten ins Finale.

Kanada, Niederlande und Russland raus, das die überraschende Bilanz der Viertelfinals der Damen. Dabei begannen die Rennen wie erwartet. Japan setzte sich deutlich gegen Südkorea durch und lief dabei in 3.02,89 eine ansprechende Zeit. Anschließend die erste Überraschung, denn bei den hoch gewetteten Russinnen verlor Jekaterina Lobysjeva den Anschluß und so setzte sich überraschend Polen durch, und das in einer für sie sensationellen Zeit von 3.02,90 min. Dann das Duell Niederlande gegen Deutschland, die Niederländer hatten die besseren Vorleistungen, jedoch mit Ausnahme von Ireen Wüst keine Topfom. Im deutschen Team gab es im Vorfeld einige Irritationen um die Nominierung. Gesetzt waren die beiden Erfurterinnen Daniela Anschütz-Thoms und Stephanie Beckert. Die Entscheidung um den dritten Startplatz für das Viertelfinale musste so zwischen Katrin Mattscherodt und Anni Friesinger-Postma fallen. Für Anni, die letztlich nominiert wurde, stand der längste Wettkampflauf der Saison bevor. Die erfahrende Bayerin rechtfertigte das Vertrauen ihres früheren Coaches Markus Eicher und lief ein gutes Rennen. Bis zur letzten Runde war alles offen, die Deutschen konnten auf Grund der fehlenden Sprintfähigkeiten von Stephanie Beckert nur langsam angehen, dafür gab die Erfurterin in der letzten Runde noch einmal richtig Gas und führte das deutsche Team in 3.01,95 noch zum deutlichen Sieg. Beinahe hätte ein Missverständnis allerdings den Sieg gekostet. In der vorletzten Runde rief Anschütz-Thoms der anführenden Beckert als Startzeichen zum Endspurt “Steffi, mach los! ” zu. Beckert 21-Jährige, die zwei bärenstarke letzte Runden lief, dachte allerdings, sie sollte etwas langsamer laufen und bremste leicht ab. “Da habe ich sie einfach nochmal angeschrien”, sagte Anschütz-Thoms. Die Erfurterin ist nun optimistisch: “Wir wussten, dass wir viel drauf haben. Dieser Lauf gibt uns Rückenwind.”

Das es trotzdem nicht zum Halbfinalduell gegen Kanada kommt, lag an einer schwächelnden Brittany Schussler und an einem starken ausgeglichenen US-Team. Die Kandierinnen liefen zwar in 3.02,24 die drittbeste Zeit aller Mannschaften, scheiterten jedoch um 0,05 Sekunden an den US-Amerikanerinen. Diese liefen wie das deutsche Team mit zwei Langstrecklerinnen und einer Kurz-/und Mittelstrecklerin. Offenbar war dies gestern die beste Taktik.

Für die Damen stehen heute Abend zwei Rennen an, erst die Halbfinals, dann die Finals. Dabei hat jedes Team insgesamt vier Läuferinnen gemeldet, von denen jeweils drei starten dürfen. Für Deutschland steht Katrin Mattscherodt bereit um eventuell im Halbfinale oder im Finale/Rennen um Platz Drei eine eventuell müde Athletin aus dem Team zu ersetzen. Nachdem alle vier qualifizierten Teams innerhalb einer Sekunde lagen, gibt es keinen klaren Favoriten für die Finals.

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