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Master laufen in Erfurt um Gold

Author: Dirk Gundel Friday, February 29th, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Ute Zillmann DESGphoto / L. Hagen

Trotz einiger Absagen bleibt das Starterfeld bei den 17th Masters’ International Speed Skating Games, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Master, beeindruckend.

Insgesamt 207 Athleten aus 14 Ländern kämpfen in den verschiedenen Altersklassen um Titelehren. Insgesamt hatten sich sogar mehr als 300 "Senioren" angemeldet, was jedoch für die Veranstalter nicht mehr händelbar gewesen wäre. Ältester Teilnehmer ist der Norweger Arne Svanberg, der im Mai seinen 85. Geburtstag feiert. Bei den Damen ist es die Berlinerin Charlotte Hecht-Buchholz, die mit 73 Jahren die Seniorin des Feldes ist.

Zwar "erst" 71 Jahre alt, dafür allerdings mit zahlreichen Meriten angereist, ist die Russin Tatjana Sidorova. Die Sprinterin des legendären Clubs "Lokomotiv Tsjeljabinsk" verbesserte zwischen 1968 und 1970 den 500 Meter Weltrekord gleich fünf Mal. Ihren größten Erfolg feierte Sidorova bereits 1964 mit der Bronze Medaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck.
Noch früher startete die internationale Karriere des Italieners Antonio Nitto, der bereits 1959 bei den Europameisterschaften in Göteborg an den Start ging. Die großen Erfolge blieben Nitto verwehrt, bei Olympia in Squaw Valley war der 24.Rang über 1500 Meter noch die beste Platzierung und auch bei der Weltmeisterschaft 1961 blieb nur ein hinterer Rang.
Sein Landsmann Roberto Sighel kann dagegen zahlreiche Medaillen vorweisen. Höhepunkt war der Weltmeistertitel im Vierkampf 1992. Die Stärke des Italieners war von je her die Ausgeglichenheit, auf den Einzelstrecken waren Andere besser, so kam Sighel trotz fünf Teilnahmen an Olympischen Spielen (1988-2002) nie in Podestnähe.

Weitere ehemalige Weltrekordler (Khalida Vorobjova), Olympiateilnehmer (Atle Vårvik), Weltmeister (Lasma Kauniste) und WM-Teilnehmer (Bernhard Laimgruber, Walther Birk, Giorgio Torgler) runden das interessante Starterfeld ab.

Prominenteste deutsche Starterin ist Ute Zillmann aus Mylau. Unter ihrem Mädchennamen Dix sicherte sie sich zwei DDR-Meistertitel, qualifizierte sich für Olympia 1976, nahm an Welt- und Europameisterschaften teil. Dass sie das Eisschnelllaufen nicht verlernt hat, zeigen zwei Titel bei den "Weltmeisterschaften der Master" sowie vier weitere Podiumsplätze.

Immer knapp an einer Medaille vorbei lief der Berliner Hans Pricelius zu seiner aktiven Zeit bei DDR-Meisterschaften. Wesentlich erfolgreicher verläuft dagegen seine Masterkarriere, bei allen Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften gelang der Sprung auf das Podium.
Pricelius gehörte bereits Anfang der 1950er zu den Protagonisten der Mannschaftrennen in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle. Nicht selten fanden diese Rennen in den Halbzeitpausen der Eishockeyspiele statt und wurden von mehreren tausend Zuschauern verfolgt.

Dass die Master immer noch sportlich einiges zu bieten haben, zeigt ein Blick auf die Ergebnislisten des Vorjahres. So blieben in der Altersklasse 60 sieben Läufer über 5000 Meter unter der Acht Minuten Marke, Sieger Jan van der Meulen (geboren 1945) lief 7.32,47.
Die Wettkämpfe in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle in Erfurt finden bis zum Sonntag statt, weitere Informationen auf der Seite des Veranstalters unter https://www.eisevents-erfurt.de

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