Marco Weber: “Meine Karriere steht und fällt mit dem Abschneiden.”
Wenn heute Abend (20:00 Uhr MEZ) im Richmond Olympic Oval die 10.000m der Herren gestartet werden wird Marco Weber der einzige Deutsche im Starterfeld sein. Für den Chemnitzer, der zum Münchner Eislaufverein gewechselt ist, da er dort bessere Trainingsbedingungen vorfindet, ist es der zweite Olympiaauftritt in Vancouver.
Über die 5000m lief er auf einen enttäuschenden 23. Rang: “Ich habe mir bei der Anreise eine bakterielle Erkrankung zugezogen und sollte mit Antibiotika behandelt werden. Doch ich wollte unbedingt laufen und habe nach Absprache mit den Ärzten auf Medikamente verzichtet”, erklärte Marco die Platzierung und führt weiter aus: “Aber nach den 5000 Meter wollte ich das nicht als Begründung vorbringen, denn es war auch meine Entscheidung”.
Marco Weber, der nicht unumstritten ist, hatte sich vor einigen Monaten nach anhaltenden Unstimmigkeiten aus der Berliner Trainingsgruppe um Bart Schouten vollends gelöst und geht seitdem eigene Wege. Dies ist offensichtlich die Konsequenz aus einem lange andauernden Konflikt zwischen Weber und Schouten. So betonte er bereits immer wieder während der letzten zwei Jahre, dass nicht Bart Schouten, sondern Jan Coopmans sein Trainer sei. “Ich bin da nicht ohne Grund dort ausgestiegen. Die Verantwortung für das Abschneiden des Männer-Teams muss allein Bart Schouten übernehmen”, sagte Marco Weber.
Dabei setzt er seine Ziele für die heutigen 10.000m hart fest: “Nach den bisherigen Saison-Ergebnissen muss eine Top-10-Platzierung her. Ich habe selbst noch höhere Ziele, aber die werden nicht verraten”, und führt weiter aus: “Meine Karriere steht und fällt mit dem Abschneiden.”
Der große Favorit über die 10.000m heißt jedoch wieder einmal Sven Kramer. Sollte der Niederländer aus Friesland siegen, wäre er nach Ard Schenk der dritte Läufer, dem dieses Glanzstück gelänge. Zudem wäre es aber zugleich auch die vierte Goldmedaille eines Oranjes bei diesen Spielen.
“Ich habe das große Ziel und nichts kann mich davon abbringen”, sagte der 23-jährige, der mittlerweile aus dem olympischen Dorf ausgezogen ist, um sich in Ruhe und Abgeschiedenheit des Hilton-Hotels voll auf das “Unternehmen Gold” vorzubereiten. Mit bereits einer “Goldenen” über die 5000m, sowie Silber über 5000m und Bronze in der Teamverfolgung in Turin könnte er im ewigen Medaillenspeigel Ard Schenk heute Abend überholen.