Lehrgangs-Tagebuch des JWM-Kaders
Vom 6. bis 18.Oktober fand bereits der zweite Lehrgang in Erfurt statt – für JWM-Kader und solche, die es werden wollen. Wir wohnten einmal mehr im „Gasthof zu Melchendorf“, wo die Mädels eine wunderschöne und geräumige Ferienwohnung bezogen, während die Jungs in Zweibettzimmern nächtigten.
Ursprünglich war es so gedacht, dass wir in diesem JWM-Trainingslager ein bisschen Verstärkung bekommen sollten, zum einen von Patrick Beckert (der zum letzten Lehrgang mit der Damennationalmannschaft in Frankreich trainierte) und Hubert Hirschbichler (der seine Metzgerausbildung im September leider nicht unterbrechen konnte), zum anderen von Roxanne Dufter, die mit ihrer Unbekümmertheit und ihrem Humor sicher dem ganzen Lehrgang einen gewissen Pep gegeben hätte. Doch leider ging diese Rechnung nicht ganz auf, da Xeni schon nach dem ersten Tag krank wurde und wieder abreisen musste, um zu genesen.
Auch in den Reihen der Trainer gab es Verstärkung. Während Herr Wild im Rolllehrgang noch alleine da stand, bekam er jetzt Unterstützung von Denny Leger (aus Inzell), der im Sommerlager in Berlin schon mit den Jungs arbeitete. Diesmal übernahm er wieder die Jungs und Peter Wild blieb die mühsamere Arbeit mit uns Mädels übrig.
Nicole Beyer konnte sich auch drei Tage zu Hause „ausruhen“, da sie ebenfalls einen Infekt hatte. Während dessen mussten sich Monique Metz, Karolin Siebert und Jennifer Bay auf dem Eis unter den Adleraugen von Teamleaderin Dr. Isolde Weidner und Peter Wild beweisen. Wir mussten harte Kritik einstecken, die uns aber nicht leicht aus der Bahn warf, sondern alle in ihrem Willen bestärkte. So griffen wir am nächsten Tag an und konnten unseren Kampf- und Teamgeist unter Beweis stellen. Allerdings mussten wir uns in den folgenden Tagen immer wieder anhören, dass die Jungs uns aus technischer und läuferischer Sicht eine Klasse voraus sind, mit dynamischen Kurvenausgängen und teilweise sehr tiefen Laufpositionen – Patrick war an dieser Stelle das Paradebeispiel von Peter Wild. Mit Hilfe der Kameraausrüstung, die Herr Nowak immer bei sich trägt, wurde es uns ermöglicht, unsere Fehler selbst zu betrachten und ihnen noch mehr auf die Pelle zu rücken.
Zwischenzeitlich fiel nun auch Karolin aus, so dass Moni und Jenni den harten, konstanten Kern der Juniorinnen bildeten. Allerdings konnte Nicole teilweise wieder einsteigen und somit war unsere ohnehin schon kleine Fraktion wenigstens wieder mit drei „Mann“ besetzt.
Auf dem Eis konnten wir einige herausragende Technikbeispiele „bewundern“, wie Anni und Co, aber auch Italiener, Holländer und Polen. Immer wieder wurden sie zum hilfreichen „Schaubild“, um technische Bewegungsabläufe zu verdeutlichen. Zum Glück gab es zu Beginn der zweiten Woche eine Neuverteilung der Eiszeiten, sodass dem Lehrgang der Damen und uns Junioren ein wenig Freiraum auf dem Eis ermöglicht wurde.
Neben dem harten Training wurden auch einige Freizeitbeschäftigungen mit dem Team unternommen. Zum einen vergnügten sich Hubert, Sebastian (Beyer) und Denny auf dem Erfurter Oktoberfest, zum anderen waren Karolin, Nicole, Hubert, Sebastian, Korvin (Hertel) und Denny schick im Waldkasino Pizza essen und beendeten den Abend mit einer (oder wohl eher mehreren) gemütlichen Runde(n) Billard …
Einen gemeinsamen letzten Ausflug unternahmen wir Donnerstagabend mit kompletter Mannschaft und vergnügten uns im Bowlingcenter Alach.
Wir hoffen alle auf einen guten Saisonauftakt, um hoch motiviert in den ersten Wettkampfblock einzusteigen und das Gelernte auch im Wettkampf umzusetzen. Trainingsweltmeister sind wir ja alle. Nun gilt es für unsere Ausdauerfreaks Patrick, Niclas, Korvin, Karolin, Nicole und Jennifer sich zu beweisen, genauso wie für die Hardcoresprinter unter uns: Hubert, Sebastian und Monique.
Während es nach diesem Lehrgang für alle auswärtigen Sportler heißt „Juhu, endlich ab nach Hause!“, geht es für Niclas, Karolin und Jenni noch ein bzw. zwei Wochen in Erfurt auf freiwilliger Basis weiter. Für die Mädels einerseits, um zusammen mit Moni und Nicole ein eingespieltes Team zu werden (in Anbetracht der Teamläufe, die dieses Jahr mehrfach anstehen) und andererseits, um die guten Bedingungen in der Halle noch ein Stück länger nutzen zu können.
Text: Jennifer Bay