Im Internet nachgeschaut – Teil II
DPA berichtet – Neun Titel bei Weltmeisterschaften und die olympische Silbermedaille von Salt Lake City reichen Monique Garbrecht-Enfeldt noch lange nicht. Die deutsche “Sprintkönigin” fühlt sich mit 34 Jahren topfit und will noch mehr aus sich herausholen.
Und dafür geht sie neue, ungewohnte Wege. Mit dem Wechsel im vergangenen Jahr zum holländischen Coach Bart Schouten ins Trainingszentrum nach Salt Lake City überraschte die Berlinerin viele. Dazu vertraut sie einem Münchner Psychologen und feilt an ihren Auftritten in den Medien. “Die Zusammenarbeit mit Psychologen und Medienprofis ist in Deutschland so negativ belegt. Da habe ich viel von den Amerikanern gelernt, die damit lockerer und professioneller umgehen”, erzählt Monique Garbrecht-Enfeldt.
Ich bin eine Perfektionistin und genauso wie ich im Training meine Technik verbessere, versuche ich in anderen Bereichen an meinen Schwächen zu arbeiten”, erklärt die Eisschnellläuferin, die ihr erstes zweitägiges Intensivtraining mit einer Medienberaterin in Hamburg hinter sich hat. Unzufrieden war Monique Garbrecht besonders mit ihren Interviews in Stresssituationen, gleich nach den Rennen: ihre Stimme erschien ihr zu hoch, zudem schrie sie meist ins Mikrofon, wenn die Zuschauer in der Halle um sie herum tobten. Genervt reagierte sie auch auf immer wiederkehrende Reporterfragen: Wie sie zu dem “Zickenduell” zwischen Anni Friesinger und Claudia Pechstein stehe, ihre Meinung zu Doping und ihre Jugend im Osten.
“Ich kann mir weder die Journalisten noch die ungeliebten Fragen aussuchen. Wichtig ist, dass ich natürlich bleibe, mich nicht verbiege”, hat Monique Garbrecht erkannt. Zigmal musste sie Interviews im Fernsehen und Radio nachstellen, alles wurde auf Video aufgezeichnet. “Es geht zum Teil um ganz einfache Tipps. Wichtig ist es, nicht dauernd zwischen Reporter und Kamera hin und herzugucken”, erzählt Gianna Possehl von der Medienagentur Basic. Zuschauer würden zu 65 Prozent die Körpersprache wahrnehmen, zu 25 Prozent die Tonlage und nur zu zehn Prozent den Inhalt der Aussage, erzählt die 36-Jährige, die hauptsächlich Popstars coacht.
“Es geht nicht um eine Gehirnwäsche. Sportstars haben ähnlich wie Musiker Idolcharakter und werden immer wieder zu persönlichen Dingen befragt. Da ist es wichtig, Emotionen zu zeigen, und die Angst vor der Technik zu verlieren”, so Possehl, die zuletzt “Superstar” Alexander die Mechanismen der ständigen Medienpräsenz klarmachte.
Für ein Intensivtraining nimmt sie rund 2000 Euro, Monique Garbrecht bekam es umsonst. Sie gewann eine Ausschreibung in einer Sportzeitschrift mit einer launigen, offenen Bewerbung. “Ich wollte unbedingt gewinnen, habe mich hingesetzt und einen originellen Text verfasst”, erzählt die schnellste Frau der Welt mit einem Strahlen in den Augen. Gebracht hat es eine Menge, findet sie. Besonders in Radio-Interviews traue sie sich nun, längere Sätze zu sprechen, auch mal eine kleine Geschichte von sich zu erzählen. “Ich bin offener geworden.” Sie wird reichlich Gelegenheit haben, das Gelernte anzuwenden. Denn ihr großes Ziel ist die Goldmedaille 2006 in Turin.
ANP berichtet – Die Versteigerung der Thialf-Eishalle von Heerenveen ist gestoppt. Der Haupteigner der Thialf-Halle stoppte die für den 12.August in Kerkrade geplante Versteigerung der verschuldeten Eisarena und versucht nun über eine neues Konzept den riesigen Schuldenberg von 14 Millionen Euro abzubauen. Das war sicher noch nicht das letzte Wort im “Theater” um Thialf.
Neues aus Calgary – Nach den vielen technischen Problemen mit der Webseite der Eishalle in Calgary, standen die Ergebnisse des ersten Tages des Summer Cups diesmal zeitnah zur Verfügung. Dabei sorgten Erben Wennemars in 35,73 und 1.46,17 (500 und 1500 Meter) sowie Mark Tuitert in 3.45,30 über 3000 Meter für die besten Leistungen.