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Hunde fressen keine Kufen

Author: Redaktion Sunday, October 16th, 2005 No Commented Under: Eisschnelllauf

Saisonstart-Gespräch: Sabine Völker Über Nüsse, Nudeln, Schuhe und Turin

Sabine Völker Drei Medaillen hat Sabine Völker bei den vorigen Winterspielen geholt. Auch vor Turin gehört sie über 1000 m und 1500 m zum Favoritenkreis, wenn auch nicht an erster Stelle.

Mit der 32jährigen Erfurt sprach Matthias Opatz, der sich allerdings etwas gedulden musste, ehe er sie an der Strippe hatte.

Entschuldigung, ich rufe wohl unpassend an …

Nein, gar nicht, ich war nur gerade im Garten, um Walnüsse aufzusammeln.

Essen Sie gern Nüsse?

Kein bisschen. Aber wenn man schon einen Nussbaum im Garten hat, lässt man ihn doch stehen, oder?

Klar. Was essen Sie denn lieber als Nüsse?

Nudelgerichte und italienische Küche überhaupt. Aber leider haben wir heute nur Butter und Brot im Haus. Und Hundefutter.

Was für einen Hund haben Sie denn?

Einen kleinen, sieben Monaten alten Hovawart, eine alte Hütehunderasse. Darleen, eine Hündin, ist ein freundliches Tier, aber manchmal auch ein bisschen frech. Knabbert gern Palmwedel und Schuhe an.

Sind die Schuhe jetzt futsch?

Ja, leider. Schade drum, aber es gibt schlimmeres.

Die Schlittschuhe waren’s hoffentlich nicht, oder?

Nein, die wären wohl auch schwer bekömmlich. Ich hab vom FES (Forschungsstelle für die Entwicklung von Sportgeräten – d. A.) neue Kufen aus Karbon bekommen, ganz hartes Material, zu hart für einen Hund.

Sind Sie mit den neuen Schienen zufrieden?

Bis jetzt ja. Aber bei maximalem Tempo auf superschnellem Es hab ich sie noch nicht probiert. Das hole ich beim ersten Weltcup nach. Ich bin optimistisch, dass ich die Kufen auch dann noch loben werde.

Der erste Weltcup steigt in Calgary. Gefällt ihnen das, gleich zum Saisonbeginn auf eine ganz schnelle Bahn zu kommen?

Unbedingt! So schnelles Eis ist nicht so eine Knochenarbeit wie auf manchen anderen Bahnen, das macht richtig Spaß.

Haben Sie den Turin-Reiseführer schon studiert, den Ihnen Ihr Trainer vor zweieinhalb Jahren zum 30. Geburtstag geschenkt hat?

Es war ein Italien-Reiseführer mit speziell angestrichenem Turin-Teil. Das war damals ein Wink mit dem Zaunspfahl, die Flinte nicht etwa vor Turin ins Korn zu werfen. Tatsächlich war ich damals gar nicht so sicher, ob ich bis Turin weitermache. Aber ich will das Buch nun nicht umsonst studiert haben!

Eine Farbe fehlt Ihnen bei den olympischen Medaillen ja noch.

Sicher, Gold wär ein Traum, aber als Traum muss man es jetzt auch erstmal stehenlassen. Klar braucht man hohe Ziele zur Motivation, aber man braucht sich auch nichts vorzumachen, ich weiß, wie schwer die Aufgabe ist. Über 500 m lassen die Chinesinnen so gut wie keine Luft ran, über 1500 m gibt es für mich eine klare Favoritin namens Anni Friesinger. Und über 1000 m ist die Weltspitze ist breit und zugleich so eng beisammen, da kann so viel passieren …

Und in die Mannschaft wollen Sie als Weltmeisterin wohl nicht?

Der war gut! Klar will ich. Und die 4:10 min über 3000 Meter von voriger Woche waren bestimmt nicht die schlechteste Empfehlung.

Welche Bedeutung haben die Deutschen Meisterschaften in Berlin für sie?

Auch wenn ich keinen Qualifikationsdruck für den Weltcup habe, weil ich gesetzt bin, Meister wird doch jeder gern.

Auf welchen Strecken werden wir Sie am Start sehen?

Wie immer: 500, 1000 und 1500 Meter.

Sabine Völker online: https://www.sabinevoelker.de

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