ngx [.info]

Just another WordPress site

Glückwunsch, Gabi Fuß

Author: Gastauthor Wednesday, December 13th, 2006 No Commented Under: Eisschnelllauf

Wie eine Leichtathletin zum Eisschnelllauf kam DESG gratuliert Junioren-Bundestrainerin Gabi Fuß zum 50. Geburtstag

Zum Eisschnelllauf ist Gabriele Fuß gekommen beinahe wie die Jungfrau zum Kind. Denn eigentlich wollte die ehemalige Turnerin und Leichtathletin beim SC Motor Jena (als Gabi Kaufmann immerhin Bezirksmeisterin im Crosslauf) nach ihrer Karriere Leichtathletik-Trainerin werden. Als sie aber nach bestandener Aufnahmeprüfung zum Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig antrat, fand sie sich im Wintersport-Seminar wieder. Das macht nichts, sagte man ihr, hier waren gerade noch Studenplätze frei ” aber mit dem Abschluss könnte sie auch in jeder anderen Sportart arbeiten.

Also absolvierte die gebürtige “Gersche Fettgusche” (wie man die Leute aus Gera nennt ” und nein, das nichts Schlimmes) ihr Studium mit den Wintersportlern. Worauf sollte sie sich spezialisieren? “Erst haben sie mich zum Skispringen gesteckt, aber das war natürlich nichts”, erinnert sich Gabi Fuß, “dann wollten sie mich zum Eiskunstlauf überreden, weil ich aus dem Turnen komme. Dabei konnte ich noch nicht einmal Schlittschuhlaufen! Ich hab mich dann für Eisschnelllauf entschieden, denn ich dachte mir, Schlittschuhlaufen kannst du ja noch lernen, aber das mit dem Toeloop und Salchow kriegst Du nie hin.” Und nach dem Studium wollte sie ja sowieso wieder zu den Leichtathleten …

Doch daraus wurde erstmal nichts. Als sie 1979 als junge Trainerin anfing, bekam sie einen Job in Erfurt. Eisschnelllauf. “Zu dem Zeitpunkt war noch nicht mal die Eisbahn fertig. Da war ich gar nicht böse drüber, hab ich mit den Eisschnellläufern eben viel Leichtathletik gemacht, wenn wir nicht gerade zum Eistraining nach Karl-Marx-Stadt gefahren sind.” Dann kam ein Kind, dann kam die Eisbahn nach Erfurt ” und wenig später kam der große Erfolg. “Erst bekam ich Schalli (Heike Schalling, spätere Warnicke), die war klein und dünn, die wollte keiner haben, dann Gunda Kleemann (spätere Niemann[-Stirnemann]) und Constanze Scandolo (spätere Moser).” Alle drei hat sie in die Weltspitze geführt. Bei den frostigen Weltmeisterschaften im Februar 1989 in Lake Placid wurde Scandolo Weltmeisterin, Kleemann holter Silber und Schalling wurde Achte. Das erfolgreichste Jahr war 1991/92, als Gunda Niemann bei Olympia in Albertville zweimal Gold und einmal Silber sowie Heike Warnicke zweimal Silber gewannen. 1994 gab es noch einmal Silber und Bronze für Gunda sowie ” überraschend ” Silber für den Gabi-Fuß-Schützling Anke Baier.

Als Niemann und Warnicke 1994 “Tapetenwechsel” brauchten und zu Stephan Gneupel wechselten, übernahm Gabi Fuß eine Trainingsgruppe im Nachwuchsbereich, wo sie bis heute erfolgreich tätig ist. Seit 2004 gehört sie zum Bundestrainerstab Nachwuchs, derzeit ist sie verantwortliche Bundestrainerin für die Anschlusskader hinter dem JWM-Bereich (C-Junioren). Vor einigen Tagen feierte die Kranichfelderin ihren 50. Geburtsag. Herzlichen Glückwunsch! “Gabi Fuß ist eine Trainerin mit hohem fachlichen Wissen und großer Erfahrung, die mit großen Engagement, mit Loyalität und Teamfähigkeit an die anstehenden Aufgaben herangeht”, sagte DESG-Sportdirektor Günter Schumacher, “wir wünschen ihr noch viele erfolgreiche Jahre im Dienste des Eisschnelllaufsports und persönlich Gesundheit und Wohlergehen.” Genaugenommen war doch der Zufall, der Gabi Fuß Kufen statt Spikes bescherte, ein Glücksfall.

Comments are closed.